Stenosraphisther
aus dem Kriminalprozeß gegen Zranz Thönp, Niko Heck, flnton Valfer und Rudolf Earbone.
5. Ausgabe. ' ' • ; ’ Zreita«, 2il. Nov. 1-2-i!
Walser: 'Nein, so viel nicht.
Präsident: Wieviel schätzen Sie?
Walser: Das kann ich nscht mehr sagen.
Präsident: Nicht 50.000?
Walser: Nein.
Präsident: Also unter 50.000 Franken.
Walser: Ja.
Präsident: Also verpflichtet war die Firma
Walser-und Brugger der Genossenschaftsbank mit
der Bürgschaft der Landesbank, bezw. Walser und
Brugger der Landesbank für die Bürgschaft für
insgesamt 150.000 Franken. Zwei Kolkektivgenos-
lenMaftler: Brugger, Dessen finanzielle Lage man
nicht gekannt hat und Walser, dessen finanziere!
Lage zum mindesten keine rosige, war, wie Sie sich
ausgedrückt haben..
Aber Brugger hätte nach. den Abmachungen
den Kredit bei der Bank nicht weiter beanspruchen
können, als er dort gedeckt war. Sie haben irfit der
schweizerischen Genossenschaftsbank ebenfalls eine
Abrede Strossen, daß Fakturen zediert werden?
Und- datz die Kredite nur in der Höhe dieser
Fakturen bewilligt werden?
Walser: Aber nicht in voller Höhe.
• Präsident: Wieviel?
Walser: Ungefähr zu 90 Prozent.
Präsident: Sie waren damals, wie Sie vor
her ausgeführt haben, Mtglied der Kontroll
stelle. Wie haben Sie das vereinbaren können,
den Ihnen untergebenen Verwalter zu einer ge-
fetz- und reglementswidrigen Handlung zu ver
anlassen ,äls Mitglied der Kontrollstelle?
Walser: Weil ich gedacht habe, datz es sich nur
um kurzfristige Kredite handle.
Präsident: Sie' waren sich dessen bewutzt, datz
das auch für kurzfristige Kredite..Nicht genehmigt
werden konnte? Sie mutzten sich dessen bewutzt
sein. ' '
Walser: Ja.
Präsident: Damit hätten wir das Likörgeschäft
besprochen.
Nun werden wir die rumänische Klassenlot
terie behandeln.
Ihren Anfang hat diese Sache genommen mit
der . ersten Klassenlotterie in Vaduz, fortgesetzt
wurde sie mit' der zweiten Klassenlotterie Und
die weitere Entwicklung geschah, von hier aus und
in Rumänien. Wollen Sre uns erzählen in erster
Linie über die. 1. Klassenlotterie, dann über die
zweite Klassenlotterie und dann' von - der Ent
wicklung der Dinge.
- Walser: Soweit ich mich erinnern kany> kann
ich das schon. Vielleicht sind aber einige-. Abwei
chungen gegenüber dem,, was ich. im Protokoll ge
geben habe. Ich möchte fast bitten, Doch die Pro
tokolle zur. Verlesung kommen. - .7'
. Walser: Sie berufen sich auf dieses Protokoll.
Sie sind aber dennoch gehalten, hier zusammen
hängend nach besten! Wissen und Gewissen eine
Darstellung zu geben.
Walser: Ja. Ich war eigentlich bei der er
sten Klassenlotterie nur mehr oder weniger Ver
trauenswann für die liechtensteinischen Leute, die
dabei waren, für die Vertriebsunion. Die techni
sche und kaufmännische Ausführung oblag ledig
lich der Firma, bezw. dem Betriebsleiter Schmid-
hauser von Zürich. Dem zur Seite stand der
technische Berater Bauer, wahrscheinlich auch noch
Mitbeteiligter an Der Sache.'
Präsident: Dieser Bauer spielt später eine
grötzere Rolle. Wollen Sie uns da einiges schil
dern.
Walser: Aus der damaligen Zeit kann -ich
nichts sagen. Dazumal war er hier aufgetreten als
Fachmann der Lotterie. In weiteren Beziehungen
habe ich persönlich zu ihm nicht gestanden.
Präsident: Woher- stammt Georg. Bauers ..
Walser: Aus Wien.
Präsident: Also Oesterreicher, Wiener?
Walser: Ja.
Präsident: Was war er von Berus?
Walser: Kaufmann, Banquier.
Präsident: Begütert! Eigene Mittel oder ohne
eigene Mittel?
Walser: Wie es sich heute herausstellt, nicht.
Damals war er Besitzer von Aktien und allem
Möglichen. ■
Präsident: Teils mit, teils ohne Wert?
Walser: Ich habe mich damals um seine fi
nanzielle Sache nicht gekümmert, weil ich persön
lich nicht in engerer Verbindung mit ihm stand.
Präsident: Der Bauer war der erste technische
Leiter der Klassenlotterie.
Walser: Ja. ' ’ '
Präsident: Wie entwickelte sich weiter die erste
Klaff enlotterie?.