— 125 - Kinterrhein nach kommt man bei Thusis durch die Via mal« zum Rheinwald. — Aber die „deutschen Leute" hatten vor diesem Abkommen von 1277 schon im Nheinwald sich niedergelassen. And jener Brief des Freiherrn v. Vaz regelte nur die Rechtsstellung derselben gegen- über dem Inhaber der Vogtei. Dem Rheinwald gegenüber, durch einen Köhenzug getrennt, liegt das Tal Savisn, das gleichzeitig mit dem ersteren oder von diesem aus mit Wallisern besiedelt wurde. Was die Walliser in Davos betrifft, berichtet v. Tscharner in seiner Beschreibung von Graubünden folgendes: „Im
Jahre 1233 schenkte der Freiherr v. Vaz das Tal Davos seinen aus dem Ober- wallis stammenden Jägern und ihren Verwandten, oder, wie die Geschichte berichtet, dem Ammann Wilhelin und seinen Gesellen, daß sie als freie Walliser mit eigenen Rechten, doch um Zins und Lehendienst in der Wildnis sich ansiedelten. Die Geschichte nennt die Bewohner jener Täler immer freie deutsche Walliserleute. Den Grund ihrer völligen Anabhängigkeit legten dieselben schon im Jahre 1289 durch den Brief, welchen sie unter ihren Äerren, den Grafen von Werdenberg und Vaz aufrichteten." Diese Darstellung ist nicht richtig. Der Ammann Wilhelm und seine Gesellen d. h. seine Genossen erschienen nicht schon i. I. 1233, sondern erst i.
I. 1289 in dem erwähnten Freiheitsbrief des Freiherrn
Walter V. v. Vaz. Der österreichische Historiker Ios. v. Bergmann schrieb: „Walliser erscheinen vom St. Gotthard herüberkommend zuerst i. I. 1242 als Jäger zu Davos im Gebiete
Walters III. v. Vaz, von wo sie sich über angrenzende Gebiete verbreiteten. Daß i.
I. 1289 schon von einem Ammann in Davos die Rede sein konnte, beweist doch, daß diese Walliser Kolonie schon älter gewesen sein, daß sich schon eine ziemliche Bevölkerung ge- , bildet haben muß. So dürfte denn auch da der Anfang der Kolo- nisation in die Mitte
des 13. Jahrh, zu setzen sein, wie Bergmann berichtet. Die Rheinwalder hatten schon i.
I. 1261 Walter V. v. Vaz zu ihrem Schirmherrn erwählt, der mit seiner Landschaft Schams an ihr Gebiet grenzte und als mächtiger Äerr sie gegen jeden An- griff zu schützen vermochte. Er gab diesen Leuten
am 9. Okt. 1277