Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1928) (28)

— 175 - Wer ein gestrichen volles Glas zum Munde führen kann, ohne einen Tropfen zu verschütten, der ist noch gut ledig. Derjenige, dem die Streichhölzer immer wieder 
gegen seinen Willen auslöschen, ist nicht mehr ledig. Kalte Hände, warme Liebe. Wenn ein Glas von selbst zerbricht, gibt es ein Anglück. Schreien die Katzen zur Llnzeit wie im Körnung, so bedeutet das ebenfalls Llnglück. Das Gleiche gilt vom Ruf der Elster und von gelben Flecken an den Fingern (natürlich waren ehedem damit nicht die heute allzu häufig zu beobachtenden Flecken an den Händen der Zigarettenraucher gemeint). Wenn sich die Katze putzt, kommt Besuch. Den Katzen soll man kein Leid antun, sonst rust man dem Anglllck. Schwalbennester und Nester von Rotschwänzchen sieht man gerne am eigenen Hause. Geht man im Sommer abends ohne Kopsbedeckung aus, so läuft man Gefahr, daß sich die Fledermaus einem ins Haar setzt, die dann nicht mehr aus dem Haar entfernt werden kann. Die Kreuzspinne darf man nicht töten. Wird etwas Eßbares weggeworfen, so spricht man: Da Krota varbota, da-n-arma Seela gschenkt. Wenn zwei Personen unwillkürlich 
gleichzeitig dasselbe Wort aussprechen, so 
haben sie eine arme 
Seele erlöst.
	        

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