Volltext: Die Hexe vom Triesnerberg

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Habt's wohl sehr eilig, he? Glaub's schon; doch ich 
will Luch etwas verraten, der Graf Franz Maria hat 
noch immer nicht seinen Rausch ausgeschlasen. Fragt 
seinen alten Jäger Niedhart, der immer bei ihm sein 
muß; der kann Luch meine Red' bezeugen. tse, da 
kommt er gerade über den Burghof. He, Niedhart!" 
Der Angerufene kam näher. 
„Habt Ihr ein Anliegen, Torwart?" 
„Ich nicht, he, aber der junge Bursch da; be 
hauptet, aus dem Liechtensteinischen drüben zu sein und 
den Grafen Franz Maria sprechen zu müssen. U)ar 
schon vor drei Stunden hier, hab' ihn aber ausgelacht 
und ihm zu verstehen gegeben, daß man so hohe Herren 
nicht so früh schon stören kann. Ist aber hartnäckig, 
schon wieder da und begehrt Linlaß. He, Jäger, was 
meint Ihr, soll ich ihn nochmals laufen lasten?" 
Da wandte sich der Aloys in beschwörendem Tone 
zu dem Jäger. 
„Um Gotteswillen, Jäger, laßt mich zum Grafen. 
Tod und Leben hängt davon ab, daß ich ihn spreche, 
und die höchste Zeit ist's, sonst ist alles verloren. Die 
ganze Nacht bin ich gewandert, komm' vom Triesner- 
berg drüben im Liechtensteinischen, Jäger, ich bitt' Luch, 
laßt mich zum Grafen, und ich will's Luch ewig danken." 
Der Jäger schüttelte den Aopf. 
„Der Graf schläft noch —" 
„So geht ihn wecken, Jäger."
	        

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