Volltext: Die Hexe vom Triesnerberg

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Es war die höchste Zeit. Aaum hatte Nikolaus 
Geiser mit fast verlöschender Stimme seine Schuld be 
kannt, kaum hatte er aus den fänden des ehrwürdigen, 
greisen Vaters die heilige Wegzehrung empfangen, als 
er den letzten Seufzer tat und ihm die Augen brachen. 
Erschüttert sank der Aloys an dem elenden Stroh 
lager, auf dem der Hingeschiedene nun langausgestreckt 
ruhte, in die Anie und verrichtete ein Gebet. 
Dann begleitete Vater Aurelius den jungen Burschen 
hinaus und besprach mit dem mürrischen Wirt das 
Weitere betreffs des Begräbnisses. 
Als sie dann beide das unsaubere Wirtshaus ver 
lassen hatten und wieder auf der Straße waren, fragte 
Vater Aurelius seinen jungen Begleiter: 
„Wo führt dein Weg dich jetzt hin? Hast heute 
ein braves Werk getan. Wir scheint, du bist nicht von 
Feldkirch?" 
Forschend ruhte sein Blick auf dem Gesicht des jungen 
Burschen; es war, als wenn ihm der ehrwürdige Greis 
hätte in der Seele lesen können. 
Da drängte es ihn, dem ehrwürdigen Wanne sein 
ganzes, schweres Leid anzuvertrauen. Leise, schmerzlich, 
mit zuckenden Lippen erzählte er ihm alles. 
Das Gesicht des Kapuziners verdüsterte sich mehr 
und mehr. 
„0, dieser unselige Wahn! Wie lange wird es noch 
dauern, o Herr, bis dieser Wahn endlich aufhört und
	        

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