Industrie und Gewerbe einen Beratungsdienst für Auswanderer, den
die Schweiz in der Folge auch liechtensteinischen Auswanderungswil-
ligen zugänglich machte.?”®
Die Auswanderung klingt ab
Nachdem 1948 mit 15 Fällen die höchste Auswanderungszahl der
Nachkriegszeit registriert worden war, ging diese rapid zurück, und je
mehr das Arbeitsplatzangebot in Liechtenstein wuchs, desto weniger
wurden Ansuchen an die Regierung um einen finanziellen Beitrag
gestellt. Schliesslich sah die Regierung keine Veranlassung mehr, die
Auswanderung zu unterstützen, «da in Liechtenstein selbst Arbeits-
kräfte sehr gesucht sind».*”® 1958, als das Kolonisierungs- und Land-
wirtschaftsdepartement der Canadian National Railways Informatio-
nen für Auswanderungswillige anbot, teilte die Regierung mit, dass
dafür wenig Interesse bestehe, «nachdem die jungen Leute in der hie-
sigen Industrie einen ordentlichen Verdienst finden».?”7
Damit fand die liechtensteinische Auswanderungsbewegung nach
den Vereinigten Staaten, der sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts rund
1’600 Menschen angeschlossen hatten, ihr Ende.
Natürlich gab es auch in den letzten Jahren immer wieder Liech-
(ensteinerinnen und Liechtensteiner, die sich in Amerika eine neue
Existenz aufbauten. Einige von ihnen schildern ihr Leben in Amerika
im zweiten Teil des Bandes Il.
Auswanderung im 20. Jahrhundert