Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1958) (58)

Für Vaduz bietet der Fürst «finaliter und zu einer endlich-unver- änderlicher Erklärung zweihundertneunzigtausend Gulden, entweder alsogleich in parata pecunia oder in bono immobili, als nämlichen ge- gen Permutation meiner in Mähren liegender Herrschaft Tschernahor, welche ich pro zweimalhundertfünfundzwanzigtausend Gulden ange- schlagen». Das geschieht zu Anfang, des Jahres 1699, zur gleichen Zeit, in der die Herrschaft Schellenberg gekauft wurde. Das Angebot enthält genau dieselbe Summe, die dreizehn Jahre später Kaufbetrag wurde, und es wird auch ein Tausch mit einer an- deren Herrschaft vorgeschlagen, wie es dann wirklich geschah. Im Jahre 1698 muss Fürstabt Rupert von Kempten zweimal berich- ten, dass der Verkauf von Schellenberg immer dringender wird. Die Bündner Gläubiger drohen wieder mit Exekutionen und Prozessen beim Landgericht und wollen sich dadurch bezahlt machen, dass sie die Hand auf Güter legen, die in Graubünden liegen und Eigentum von Angehörigen der Grafschaft Vaduz sind. Auch die Stadt Feldkirch, die jüngst «eine grausame Feuersbrunst» erlitten, braucht Geld und drängt immer mehr. Ein Wuhrstreit der Triesner mit den Schweizern, die ein Triesner Wuhr durchlöchert haben, worauf sie vertrieben und zwei Mann von ihnen getötet wurden, schaffe eine neue unangenehme Lage. Alles befinde sich in einem sehr gespannten Zustande, und die Zustimmung zum Verkaufe von Schellenberg sei dringend. Der Kauf und die Huldigung Am 14. Juni 1698 entscheidet der Kaiser und lässt Fürstabt Rupert den Autrag geben, Schellenberg zu verkaufen, und zwar so, dass von - dem Preise die Schulden abzutragen sind. Sollten darüber hinaus noch unbeglichene Schulden verbleiben, dann möge nach Wien berichtet werden. Wegen des Verkaufes von Vaduz «wollen Ihro Kaiserliche Majestät so lang zugesehen haben, bis obbemelter Kauf mit Schellen- berg völlig zum Endt gebracht und der davon ziehende Kaufschilling zu Abtragung der Schulden angewendet seih wird». Wir sehen deut- lich, dass der Kaiser abwarten will, ob nach dem Verkaufe von Schel- lenberg die finanzielle Lage geklärt ist. Wir werden aber, bald erken- nen, dass dies durchaus nicht der Fall war. ' Fürst Johann Adam lässt, nachdem ihm der kaiserliche Entschluss mitgeteilt worden war, einen Kaufvertrag aufsetzen und schickt ihn
	        

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