Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1969) (69)

Ausgrabungen auf dem Gelände um die Kapelle waren schon frü- her durchgeführt worden. 1901 forschte der damalige Pfarrer von Trie- sen, Kanonikus J. B. Büchel. Er hielt das Ergebnis in einer Skizze fest und schrieb dazu u.a.:1 . . . Bei einer Ausgrabung, die in jüngster Zeit geschah, legte man eine gewölbte Gruft blos mit einem Eingang von Süden her. Die Mauern bestanden von unten auf und am Thore aus kolossalen Quadern, die von Rauch geschwärzt schienen. Das Gewölbe ist eingefallen und un- ten stiess man auf gänzlich vermoderte Totengerippe, die mit einer Schicht ungelöschten Kalkes zugedeckt waren. Von Särgen u. dgl. keine Spur. Der ganze Platz südlich und westlich der Kapelle war einst Fried- hof. Eine fast 1 m dicke Mauer umschloss Burg und Kapelle. Die Ka- pelle mag an der Stelle der heutigen gestanden haben. Die Burg schloss sich auf der Nordseite an dieselbe an und das Mauerwerk des heutigen Turmes dürfte noch der Burg zugehört haben. Das Burgtor in der Um- fassungsmauer war auf der Nordseite. Der auf dieser Seite aufgehäufte Schutt beweist, dass die Gebäulichkeiten durch Feuer bis in den Grund zerstört worden sind. (Siehe Plan). Da unter der Ringmauer Skelette sich fanden, waren also Friedhof und Kirche älter als die Burg. . . . Als in den Jahren 1932/33 der neue Dorfweg über St. Mamertus gebaut wurde, beobachtete Kanonikus Anton Frommelt die Baustelle. Er stellte fest,2 dass sich die Friedhofanlage bis südlich über den Dorf- bach ausdehnt. Nördlich der Kapelle kamen eine Strassenanlage mit gepflästertem Belag und östlich Mauerreste mit römischen Tubuli zum Vorschein. Bei der östlichen Umfassungsmauer, wurden deutliche mass- liche Abweichungen von der Skizze Büchels festgestellt. (Ein Teil der östlichen Umfassungsmauer sowie die Nordost-Ecke der Anlage mussten bei diesen Strassenarbeiten abgetragen werden). Auch E. Poeschel befasste sich mit der Kapelle und ihrer Umgebung. Dabei stützte er sich auf die Aufzeichnungen Büchels und Frommelts. Er kam zu folgendem Ergebnis3: . . . Wir hätten uns also die Entwicklung so vorzustellen, dass die in frühchristlicher Zeit gegründete Kirche nachträglich befestigt wurde, 1 JBL 2, J. B. Büchel, Geschichte der Pfarrei Triesen 1902, S. 12. 2 JBL 33, 1933, Jahresbericht, S. 140 ff. 3 E. Poeschel, Die Kunstdenkmäler des Fürstentums Liechtenstein, 1950, S. 121. 262
	        

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