Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1969) (69)

wobei die Möglichkeit eingeräumt werden muss, dass es sich zunächst um ein Dorfreduit handelte, in dem erst später dann ein Ministerialen- geschlecht — die Herren von Trisun — sich niederliess. Die Funda- mente in der Nordostecke der Anlage wären als Reste der sehr beschei- denen Wohngebäude dieser Dienstmannenburg anzusprechen. Urkund- lich wird die Feste 1422 genannt bei Gelegenheit der Vererbung eines «Weinberges bei der Burg» (Büchel, S. 12). Der Weg nach St. Mamerten heisst heute noch die «Burggasse», ein Teich nörlich der Kapelle «Burg- weiher». Die erwähnten Brandspuren deuten auf den Untergang der Burg durch Feuer hin, wobei wohl auch die Kirche beschädigt wurde. Wann sich dies ereignete, ist nicht bekannt. Es wäre möglich, dass dies im «Alten Zürichkrieg» (1446) geschah, denn ein am 1. Oktober 1461 der Kapelle St. Mamertus erteilter Ablassbrief könnte vermuten lassen, dass ihm eine Wiederherstellung vorausging. . . . DIE GRABUNG 1967/1968 Da die Umgebung der Kapelle durch die Grabung von 1901 als er- forscht galt, war ursprünglich — wie schon erwähnt — nur eine Son- dierung im Kapelleninnern vorgesehen. Diese sollte vor allem die von Poeschel offengelassenen Fragen über den ältesten Grundriss des Schiffes beantworten. Zu diesem Unternehmen stellte das FL Bauamt einige Arbeiter der Gruppe Bernhard Marxer zur Verfügung. W. Wolfinger, Balzers, der ebenfalls vom Bauamt freigestellt wurde, verfertigte die Zeichnungen und Pläne. Im August 1967 wurde die Kapelle ausgeräumt und der Holzfuss- boden entfernt. Am 23. August begann die Grabung, die bis zum 6. Oktober dauerte. Es wurde das Innere der Kapelle, sowie die nächste Umgebung untersucht. Dabei kam u. a. auch der ehemalige westliche Kapellenanbau (mit Keller) zum Vorschein, der bis dahin unbekannt gewesen war. Der Vorstand des Historischen Vereins fasste nun den Entschluss, die von Büchel 1901 ausgegrabene Anlage wieder aufdecken zu lassen. Im kommenden Jahr (1968) wurden die Arbeiten am 16. Juli wieder aufgenommen und dauerten bis anfangs August. Die Arbeiterequipe 263
	        

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