- 105 - Zur Zeit als das Haus Liechtenstein die Herrschaften Vaduz und Schellenberg erwarb, lmrsierlen im Lande die verschiedenen deutschen und österreichischen Münzen. Neben Pfenningen, Sil- ber- und Goldmünzen waren bei uns Heller, Kreuzer und Gro- schen im Umlauf. Später Kam der Taler. In das Chaos des Münzwesens, das mit dem 17. Jahrhundert eingerissen hatte, sollte eine Münzkonvention zwischen Oesterreich und Bayern vom Jahre 1753 Ordnung schaffen. Liechtenstein als zum schwä- bischen Kreis gehörend, wurde dem MünzabKommen angeschlos- sen. Diese MUnzKonoention ruhte auf dem Konventions- oder 20-Guldenfuß. Die Währungseinheit bildete die Kölnische-MarK, eingeteilt in zwanzig Gulden; aus dieser Währung Kam später der 24-Guldenfuß. Eine neue Münzkonvention im Jahre 1837 schuf den 24^-Guldeufuß oder die sogenannte Süddeutsche Wäh- rung. Dieses Uebereinkommen wurde im Jahre 1857 durch den zwischen Oesterreich und Deutschland abgeschlossenen Wiener- Vertrag abgelöst, dem zufolge fürstlicher Verordnung vom 3. De- zember 1858 auch Liechtenstein 
beigetreten ist. Das neue Münzen- grundgewicht ist das Goldvsund zu 500 Gramm. Aus diesem Gold- pfund wurden in Oesterreich 45 Gulden, in den norddeutschen Staaten 30 Taler, in den süddeutschen Staaten 52^ Gulden süddeutscher Währung ausgeprägt. Mit erwähnter fürstlicher Verordnung vom Jahre 1858 war in Liechtenstein die österreichische Währung, der 45-Guldenfuß eingeführt. Es wurde aber mit Rücksicht auf die ältere Währung bestimmt, daß die vor dem 1. Jänner 1859 übernommenen Ver- bindlichkeiten von hundert Gulden Reichswährung 
24 sl. Fuß) mit 87^ Gulden neuer österreichischer Währung und 
100 sl. l^20sl. Fuß) mit 
105 sl. neuer österreichischer Währung entrich- tet werden müssen. Auch im späteren MUnzgesetz vom Jahre 1900 wurde das angeführte Wertverhältnis beibehalten. In Liechtenstein hatten die in Oesterreich zufolge Patent vom 19. September 1857 in österreichischer Währung ausgeprägten