Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1921) (21)

gegen eine allzuhartc Behandlung der besiegten Gegner: „Ich bin immer der Ansicht", schreibt dieser wahrhafte Aristokrat des Herzens in einem diesbezüglichen Briefe, „im Unglücke muß man fest un!d standhaft sein und im Glück mit Mäßigung handeln". Seine Stimme fand Kein Gehör, zum Unglück für die Gesterreicher, denn ein .Volksaufstand vertrieb diese aus Genua, und dadurch mißlang auch der Einfall in ZüdfranKreich, den man ebenfalls gegen den besseren Rat des Fürsten unternahm. Fürst Wenzel hatte inzwischen Italien verlassen und war nach Wien zurückgekehrt. V. - Im Iahre 1751 unternahm der Fürst auf Einladung des nieder- ländischen Statthalters, des Prinzen Wilhelm von Gramen, dessen Bekanntschaft er gelegentlich einer Badekur in Aachen gemacht und mit dem er Freundschaft geschlossen hatte, eine Reise nach den Niederlanden, wo der gefeierte Kriegsheld in Haag einen glän- zenden Empfang erfuhr. Aber wenige Tage nach seiner Ankunft verschied der Prinz an einer plötzlichen Krankheit in den Armen des Fürsten, den die heftige Gemütsbewegung nun selbst in Ant- werpen aufs Krankenlager warf. Die Brabanter hielten eucharistische Andachten für die Genesung ihres hohen Gastes ab und tatsächlich erholte sich der Fürst nach oierwöchentlicher Krankheit wieder und verließ die Stadt nicht, ohne vorher die Armen reichlichst beschenkt zu haben. Wie einerseits Maria Theresia den Verlust Schlesiens nie ver- schmerzen Konnte, so verfolgte andererseits Friedrich ll.die zunehmende Blüte des österreichischen Staates unter seiner tatkräftigen Herr- scherin mit wachsendem Mißtrauen, da ihm nur ein geschwächtes Oesterreich genügend Bürgschaft für den unbestrittenen Besitz Schlesiens zu bieten schien. Aus dieser gegenseitigen Spannung heraus wurde der Loden für den siebenjährigen Krieg, den dritten schlesischen Krieg, vorbereitet, den der König mit einem Einfall in Sachsen im August 1756 eröffnete. Zu Beginn der Feindseligkeiten war Fürst Wenzel, Kommandierender General in Ungarn, — er hatte seit dem Iähre 175Z das General-Militär-Kom- mando in Ungarn inne — trat jedoch zum Erstaunen aller von s einer Stelle zurück, da er sich mit den Neuerungen nicht befreunden
	        

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