Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1921) (21)

?6 Nachricht vom Liege bei piacenza in Wien aufgenommen wurde. Mit einem Schlage waren die von den Gegnern in jahrelangen Kriegen gewonnenen Vorteile diesen entrissen und die Sache der Kaiserin in Italien gerettet. Dieser Sieg war Gegenstand des lebhaftesten Kufsehens in ganz Eu- ropa u)nd der Fürst wurde mit den ehrenvollsten Glückwünschen bedacht. Voltaire gedenkt in seinem Luche „Liecle cie I^ouis XV." der Schlacht bei piacenza und dez Fürsten Wenzel mit Worten hoher Anerkennung. Und dies mit vollem Recht. Denn die persönlichen Verdienste des Fürsten an diesem glänzenden Wasfenerfolge sind um so höher zu werten, als er seit längerer Zeit Kränkelte und öfters während des Feldzuges die Krmee verlassen mußte, um seine Gesundheit zu pflegen. Trotz seines leidenden Zustandes leitete er die Schlacht, seine Gesund- heit aber wurde an diesem Tage so schwer erschüttert, daß er Kurz darauf um seine Enthebung vom Oberkommando einkommen mußte. Die Kaiserin gewährte ihm diese nur ungern und nicht definitiv. Denn sie war sich wohl bewußt, welch einen empfindlichen Verlust für die Krmee der Rücktritt des Fürsten mit sich 'brachte, was sich bald zeigen sollte. Der rangälteste General, dem einstweilen der Ober- befehl übertragen wurde, ein Marchese Lotta d' Adorno, vermochte den großen Sieg seines Vorgängers weder politisch noch strategisch auszunützen. Fürst Wenzel besaß eben, wie Krneth, der Biograph der Kaiserin Maria Theresia, schreibt (III. S. 195), ,,in ungleich höherem Maße als die meisten seiner Standesgenossen, welche mit ihm in gleicher Stellung sich befanden, militärische Kenntnisse. Hiezu Kam, daß Liechtenstein das vertrauen und die Liebe seiner Soldaten in seltenem Maße genoß. Das erstere, weil sie seine hervorragenden Kriegerischen Eigenschaften Kannten und auf sie bauten, das letztere aber, weil er sie mit Beweisen einer wahrhast väterlichen Fürsorge überhäufte". Der Fürst zog sich in die Bäder von Talorno zurück, um dort Erholung zu suchen und wenn er auch in Verbindung mit dem Keere blieb, so nahm er doch wenig Einfluß aus die strategischen Opera- tionen, wohl aber ließ er sich das materielle Wohl der Soldaten auch weiterhin angelegen sein. Kls die Gesterreicher infolge der siegreichen Schlacht bei Rotto- sredo gegen Genua vorrückten und Stadt und Republik überaus harte Kontributionen auserlegten, wandte sich der Fürst entschieden
	        

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