Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1961) (61)

- 80 - Vermehrung der Grenzzollwacht und dass Lichtenstein auf den Herbst Österreich einverleibt werde'1). Ich bitte Sie, mir darüber im nächsten Briefe Aufschluss zu ertheilen, indem ich darauf sehr neugierig bin. — Im Konservatorium werden jetzt wöchentlich zweimal Ensemble- Übungen, wobei ich immer auf der Orgel accompagnire. Auch habe ich gestern bei solcher Gelegenheit ein schönes, sehr schweres Con- certstück von Joh. Seb. Bach gespielt. Seit Anfang dieses Monats wurde ich auf Veranlassung des Sohnes des Herrn Directors den Chorsängern eingereiht, wo ich II. Sopr. od. Alto singe. Die Titl. Professoren sind mit mir zufrieden — besonders Hr. Herzog, welcher mich einmal in der protest. Kirche nach dem Gottesdienst eine schöne, von ihm com- ponirte Fuge spielen liess. — Warum schreibt mir denn Anton, Doktor der Buchbinderkunst und wirkliches quieseirtes Ehrenmitglied der Notenabschreiberakade- mie, nicht? Denkt er bisweilen an mich? Dass Peter an mich denkt, hat er bewiesen. Was macht David und die übrigen Geschwister, besonders Kammervirtuosin Amalia. Viele Grüsse und Empfehlungen an Alle, besonders aber an Sie, beste Eltern von Ihrem dankbaren Sohn Joseph Rheinberger. • München, 29. März 1853. Theuerste Eltern ! Da ich soeben von meiner Vakanz aus Türkenfeld zurückkomme, so ist es mein erstes, Ihnen geliebte Eltern, zu schreiben. Die Oster- ferien begannen Freitag vor Palmsonntag. Ich ging aber erst Montag den 21. nach Türkenfeld, nachdem ich abends zuvor Haydn's unüber- treffliche Schöpfung gehört. In Türkenfeld nahm mich Hr. Pfarrer sehr freundlich auf, und mir viele Empfehlungen aufgab. Auch gab er mir die 50 fl, obschon ich sagte, er möchte sie mir von Monat zu Monat schicken. Davon übergab ich sogleich 44 fl den Perstenfeld'schen aus der Zinszeit Georgi, also ist jetzt April, Mai, Juni bezahlt. Heute Mitt- woch begannen die Unterrichtsstunden wieder. Als Aufgaben machte
	        

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