Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

359 
sein Bruder Leopold auf verschiedenen Seiten gehabt hatte. Nach 
dem er durch persönliche Anwesenheit in den oberen Landen zumal 
den Krieg mit den Schweizern beigelegt hatte, suchte er auch die 
Angelegenheiten im südlichen Tirol friedlich zu ordnen. Mit 
Johann Galeazzo Visconti von Mailand wurde am 24. October 
ein Friedensvertrag zu Botzen abgeschlossen, bei welchem Johann 
von Liechtenstein, Wülfing von Stubenberg und Heinrich von 
Notenburg an der Etsch die Bevollmächtigten des Herzogs waren. 
Johann Galeazzo, dessen Gesandter Andreas von Cavalcabo ge 
wesen war, bestätigte diesen Vertrag am 3. November zu Abiate'). 
Lassen uns diese Nachrichten erkennen, daß Herzog Albrecht 
von der Geschicklichkeit und der Redlichkeit seines Hofmeisters in 
den bedeutenderen Angelegenheiten des Staats einen vorzüglichen 
Gebrauch zu machen wußte, so deuten mancherlei andere minder- 
wichtige Mittheilungen darauf hin, wie zu dieser Zeit noch das 
beste Einvernehmen zwischen ihnen obwalten mußte. Wir stellen 
hier die Nachrichten zusammen, die wir noch über das Verhältniß 
beider zu einander haben, bis zu jener großen Katastrophe, die 
mit der Ungnade oder der Rache des Herzogs die ganze liechten 
steinische Familie traf. 
Zuerst trägt Herzog Albrecht am 20. Juli 1381 zu Wien 
seinem Hofmeister aus, die Juden Jzzelcin von Neuburg und 
Hetschlein von Herzogenburg in ihrem von Hans dem Strain 
erhaltenen Pfand der Feste Ulrichskirchen zu schützen^). Am 
31. Januar des folgenden Jahres übergibt er ihm die hinter 
lassenen Lehen und Eigen des verstorbenen Niclas vom Dorf in 
der Herrschaft Weiteneck und anderswo, die dem Herzog ledig 
geworden, Lehen nach Lehen- und Eigen nach Eigenrecht * 3 ). Am 
18. Mai 1382 befreite er ein Hans am Schweinemarkt zu Wien, 
welches Johann neben seinem dort gelegenen von Konrad von 
Lindeck um 50 Pfund Pfennige gekauft hatte, von allen Steuern 
') L ichnowsky IV. 257. Regg. 2147. 2151. 
*) Lichnowsky IV. Regg. 1607. 
3 ) A. a. O. Regg. 1645.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.