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lassen und an Rudolf von Wallsee vermacht hatte l ). Ebenso
fällte er am 11. Februar 1386 mit dem Grafen Burkhard von
Hardcck einen Schiedsspruch zwischen Ulrich von Boskowitz und
dem Herzog wegen eines Angriffs, „den Stibor der Pflüg ge
than und wobei herzogliche Leute gewesen sein sollen" * 2 3 * ). In dem
selben Jahre befand sich Bischof Berthold von Freising in einem
Streit mit dem Bischof Johann von Gurk als Vormund der
Grasen Heinrich und Hans Meinhard von Görz und wählte
seinerseits zu Schiedsrichtern den Herzog Albrecht selbst, Johann
von Liechtenstein und Reinhard von Wehing, seinen Bruder
(15. December 1386 zu Botzen 3). Zwei Jahre darauf (1388)
hatte Johann wiederum in einer Angelegenheit zu entscheiden, welche
die beiden jungen Grafen von Görz betraf; es war eine Geld
streitigkeit mit Hugo von TybeinH.
In diesem Jahre 1386 war es gewesen, in welchem Johann
zum zweiten Male den schanmbergischen Streit zum Vortheile
des Herzogs beigelegt hatte. Gleichzeitig erwarb er sich noch ein
anderes Verdienst, indem er mit zu denjenigen Herren gehörte,
welche nach dem Tode Herzog Leopolds seinen jungen Sohn
Wilhelm veranlaßten, für sich und seine Brüder gänzlich von der
Theilung der österreichischen Lande abzustehen, welche sein Vater
zum Unheil des Landes und der Familie beständig angestrebt
hatte, und die Regierung des ganzen Besitzthums des Hauses
Herzog Albrecht III. ihrem Oheim zu übertragen. Es hatten
dazu auch zwei Liechtensteiner aus dem steirischen Hause beigetra
gen, Ulrich und Friedrich, desgleichen eine Anzahl anderer Herren
und Räthe, deren Herzog Wilhelm in der darüber ausgestellten
Urkunde vom 10. October 1386 zu Wien gedenkt 5 ).
Als gemeinsamer Regent lag dem Herzog Albrecht ob, die
Fehden und Streitigkeiten zu schlichten und zu endigen, welche
>) Lichnowsky IV. Regg. 1910.
2) Lichnowsky IV. Regg. 1969.
3 ) Lichnowsky IV. Regg. 2032.
*) Notizblatt 1851. 377. Nr. 220.
6 ) Rauch, Scriptores III. 400.