siebziger Jahre erfuhr nebst dem erstmaligen Ver-
merk des Flascheninhalts auf der oberen rechten
Ecke lediglich die Bezeichnung des Gutes eine Erwei-
terung, indem es sich nun neu als “HOFKELLEREI
DES FÜRSTEN VON LIECHTENSTEINFürstliche
Domäne ®* Vaduz * Fürstentum Liechtenstein” aus-
wies (Abbildung 23). Die Jahrgangsangabe erfolgte
auf der Brustetikette, auch Krawatte genannt.
{immer noch den frühen Entwürfen Eugen Ver-
lings folgend, kamen — basierend auf Arbeiten des
Künstlers Louis Jäger — ab dem Jahrgang 1985 jene
Etiketten auf die Flaschen, die teilweise bis zur
Abfüllung des 95ers Bestand haben sollten (Abbil-
dung 24). Kleiner im Format sind sie ausgefallen, et-
was feiner im Schriftbild dazu. Der Jahrgang befindet
sich neu auf der Hauptetikette. Die Designer sind
auch wieder auf den “Vaduzer Bocker” zurückgekom-
men. Das grosse Staatswappen dominiert das Schild-
chen weiterhin. Als Lagebezeichnung taucht zum
ersten Mal “Herrawingert”® auf. Die Gutsbezeich
nung ist unverändert diskret am unteren Bildrand
geblieben. Eine Besonderheit weisen die Etiketten
der Jahrgänge 1989 bis 1992 für den neu angebauten
Chardonnay auf. In der rechten oberen Ecke ist nun
jeweils neben der Angabe des Lesejahrs®® der Ertrag
als Total der erzielten Flaschenfüllungen angegeben.
Auf der linken Etikettenseite weist ein kleines Symbol
auf ein besonderes Ereignis im Winzerjahr hin. So
zoll die kleine Wespe auf dem 89er von einer Wespen-
plage während der Traubenlese erzählen (Abbildung
25); das pustende Putengesicht auf dem 90er von
einem Föhnherbst (Abbildung 26); der Eiskristall auf
der Knospe auf dem 9ler vom Frost während der
Blüte (Abbildung 27); die Traube unter den Wolken
und der Sonne auf dem 92er von einem täglichen
Wechselspiel von Sonne und Regen während der
Traubenreife (Abbildung 28). Leider ist diese schöne
Tradition, die jedem Jahrgang des Vaduzer Chardon-
aay eine ganz persönliche Note verliehen hat, schon
aach wenigen Jahren wieder aufgegeben worden.
Neue Marketinginteressen müssen nach kurzer
Zeit den Anstoss zu weiteren Modifikationen gegeben
haben. Der Gestalter Guy Monroe?’ hat die Etiketten-
serie Jägers, für den flüchtigen Betrachter kaum
Abbildung 22:
Konstant. Eti-
kette der fürst-
lichen Domäne.
Serie der sechzt-
ger Jahre
Paduzer
Süssdruck Ä
Originalabfüllung Eigenbau
HOFKELLEREI DES FÜRSTEN VON LIECHTENSTEIN - VADUZ
Abbildung 23:
Nicht viel Neues!
Etikette für den
Vaduzer Beerli
zus der fürst-
lichen Domäne.
Serie der siebziger
Jahre
7061
JEIGENBAU ORIGINÄLABFOLLUNG &
“HOFKELLEREI DES. FÜRSTEN VON, LIECHTENSTEIN
FÜRSTLICHE DOMÄNE - VADUZ - FÜRSTENTUM LIECHTENSTEIN
Abbildung 24:
Kompakt. Von
Louts Jäger für
die Weine der
fürstlichen
Domäne gestal-
tete Etiketten-
generation der
achtziger Jahre
1980
"OA
VADUZER BOCKER
HERRAWINGERT
HOFKELLEREI DES FÜRSTEN VON LIECHTENSTEIN
FÜRSTLICHE DOMÄNE - VADUZ
wahrnehmbar, weiterentwickelt (Abbildung 29). Ab
dem 9ler Jahrgang setzt sich das Weingut in den
Mittelpunkt der Etikette. “Hofkellerei des FÜRSTEN
VON LIECHTENSTEIN” heisst es nun unter dem
zrossen Staatswappen. Traubengut und Lagebezeich
aung - der Wingert heisst neu “Herawingert”?® — wer-
den untergeordnet. Die Halsschleife trägt den
Vermerk auf Eigenbau, Originalabfüllung und Eigen-
kelterung. Für den 92er Chardonnay wird zusätzlich
die Qualitätsbezeichnung “Vaduzer Cru Domaine”
eingeführt. Goldränder sollen die gehobene Qualität
der Weine unterstreichen. Immer noch im Geist der
Etikettenlinie Verlings und Jägers fällt das Flaschen-
schild für die Halbliterabfüllung des Beerliweins 1994
1]