Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2015) (2015)

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Im Steinbruch Altneugut, auch Freiaberg genannt, 
circa April 1972. 
Anders als 10 bis 15 Jahre zuvor war man jetzt nicht 
mehr willens, weitere Waldbestände zu roden. Dem 
weiteren Felsabbau an der Nordseite des Ellhorns waren 
damit Grenzen gesetzt. Es galt nun, die sanierungsbe- 
dürftige Steilwand zu sichern. Der Betrieb im Steinbruch 
gestaltete sich jetzt aber auf Jahre hinaus schwierig. Die 
Steingewinnung war auf «Sanierungssprengungen», zur 
Sicherung der aufgrund früherer Sprengungen teils 
steinschlaggefährdeten Wand, beschränkt. Noch 1987 
kam ein geologisches Gutachten zum Schluss, dass für 
den Steinbruch Freiaberg dringender FJandlungsbedarf 
bestehe. Zu lange habe man nicht planmässig und nicht 
nachhaltig gearbeitet sowie Kriterien der geologischen 
Stabilität aussen vor gelassen: 
«Vielmehr wurde nach der Methode abgebaut, mit möglichst 
einfachen Mitteln und dementsprechend geringem Investiti 
onsaufwand ein Maximum an Rohstoff zu gewinnen. Dem 
zufolge besteht heute im Steinbruch eine allgemeine Stein 
schlaggefahr und partiell sind auch Blockstürze [...] nicht 
auszuschliessen. [...] Um Missverständnissen vorzubeugen, 
muss aber gesagt werden, dass keine Gefahr einer allgemei 
nen Instabilität der Abbaufront besteht, so dass keine Ab 
brüche im Ausmasse eines Felssturzes zu befürchten sind.» 
In den 1990er Jahren beschloss man aufgrund der 
Steinschlaggefahr die Errichtung eines Schutzdamms, 
der an Teilen der Felswand entlang führen sollte. Zu 
gleich wollte man das Steinbruchareal teilweise rekul 
tivieren. 1997 entschied das FJochbauamt, dass der Ta 
gebau am Freiaberg definitiv einzustellen sei. In seiner 
Begründung führte das Hochbauamt Sicherheits- und 
Umweltschutzaspekte an, zumal die Abbaumöglich 
keiten erschöpft und die Steinschlag-, beziehungswei 
se Felssturzgefahr nicht kontrollierbar seien. Als Ziel 
wurde nun der Abschluss der aufwändigen Wandsanie 
rungsarbeiten festgelegt. Zudem müsste ein möglicher 
Weiterbetrieb im Untertagebau durchgeführt werden. 
Eine der grössten Veränderungen im Steinbruch aus 
der jüngeren Zeit betrifft die Umstellung auf die Stein 
förderung im Untertagebau. Nach einer jahrelangen 
vorgängigen Prüfung wurde am Freiaberg ab 2002 die 
Gesteinsförderung im Untertagebau begonnen. Bereits 
ab 1985 war verschiedentlich über den Untertagebau 
nachgedacht worden, die Gemeinde hatte schon damals 
auf diese Umstellung gedrängt. Das Projekt brauchte 
jedoch seine Zeit, um die entsprechenden Hürden zu 
nehmen. Schliesslich gab es in Liechtenstein keine 
Erfahrungswerte mit einer derartigen Förderung und 
angesichts der neu definierten Interessen im Bereich der
	        

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