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Im Steinbruch Altneugut, auch Freiaberg genannt,
circa April 1972.
Anders als 10 bis 15 Jahre zuvor war man jetzt nicht
mehr willens, weitere Waldbestände zu roden. Dem
weiteren Felsabbau an der Nordseite des Ellhorns waren
damit Grenzen gesetzt. Es galt nun, die sanierungsbe-
dürftige Steilwand zu sichern. Der Betrieb im Steinbruch
gestaltete sich jetzt aber auf Jahre hinaus schwierig. Die
Steingewinnung war auf «Sanierungssprengungen», zur
Sicherung der aufgrund früherer Sprengungen teils
steinschlaggefährdeten Wand, beschränkt. Noch 1987
kam ein geologisches Gutachten zum Schluss, dass für
den Steinbruch Freiaberg dringender FJandlungsbedarf
bestehe. Zu lange habe man nicht planmässig und nicht
nachhaltig gearbeitet sowie Kriterien der geologischen
Stabilität aussen vor gelassen:
«Vielmehr wurde nach der Methode abgebaut, mit möglichst
einfachen Mitteln und dementsprechend geringem Investiti
onsaufwand ein Maximum an Rohstoff zu gewinnen. Dem
zufolge besteht heute im Steinbruch eine allgemeine Stein
schlaggefahr und partiell sind auch Blockstürze [...] nicht
auszuschliessen. [...] Um Missverständnissen vorzubeugen,
muss aber gesagt werden, dass keine Gefahr einer allgemei
nen Instabilität der Abbaufront besteht, so dass keine Ab
brüche im Ausmasse eines Felssturzes zu befürchten sind.»
In den 1990er Jahren beschloss man aufgrund der
Steinschlaggefahr die Errichtung eines Schutzdamms,
der an Teilen der Felswand entlang führen sollte. Zu
gleich wollte man das Steinbruchareal teilweise rekul
tivieren. 1997 entschied das FJochbauamt, dass der Ta
gebau am Freiaberg definitiv einzustellen sei. In seiner
Begründung führte das Hochbauamt Sicherheits- und
Umweltschutzaspekte an, zumal die Abbaumöglich
keiten erschöpft und die Steinschlag-, beziehungswei
se Felssturzgefahr nicht kontrollierbar seien. Als Ziel
wurde nun der Abschluss der aufwändigen Wandsanie
rungsarbeiten festgelegt. Zudem müsste ein möglicher
Weiterbetrieb im Untertagebau durchgeführt werden.
Eine der grössten Veränderungen im Steinbruch aus
der jüngeren Zeit betrifft die Umstellung auf die Stein
förderung im Untertagebau. Nach einer jahrelangen
vorgängigen Prüfung wurde am Freiaberg ab 2002 die
Gesteinsförderung im Untertagebau begonnen. Bereits
ab 1985 war verschiedentlich über den Untertagebau
nachgedacht worden, die Gemeinde hatte schon damals
auf diese Umstellung gedrängt. Das Projekt brauchte
jedoch seine Zeit, um die entsprechenden Hürden zu
nehmen. Schliesslich gab es in Liechtenstein keine
Erfahrungswerte mit einer derartigen Förderung und
angesichts der neu definierten Interessen im Bereich der