Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2015) (2015)

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Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit bedurfte es 
zäher Verhandlungen und einer ganzen Reihe von Prü 
fungen. So gab es schon 1985 Bedenken, der Unterta 
gebau würde durch einen zwar nicht geplanten, aber 
nicht für alle Zukunft auszuschliessenden Nachtbetrieb 
zu einer zusätzlichen Lärmbelastung und stärkeren 
Vibrationen führen. Zudem mussten viele weitere 
Aspekte berücksichtigt werden. 1999 begann daher 
eine umfassende Umweltverträglichkeitsprüfung, in 
welcher diverse Aspekte wie Verkehr, Gewässerschutz, 
Flora und Fauna, Auswirkungen auf die Waldbestände, 
Lufthygiene, Lärm- und Erschütterungsschutz unter die 
Lupe genommen wurden. 
2003 wurde ein neuer langfristiger Pachtvertrag auf 
30 Jahre geschlossen, so dass für die Pächter in dieser 
Hinsicht Planungssicherheit bestand. 2005 folgte die 
Entscheidung, dass der Untertagebau beziehungsweise 
das bisher laufende entsprechende Projekt den Aufla 
gen entspreche und zu genehmigen sei. Alle paar Jahre 
sollten Nachkontrollen erfolgen, um auch langfristig 
eine umweltverträgliche Steinförderung zu sichern. 
Der Umweltschutz, im letzten Jahrhundert eher noch 
als Beeinträchtigung empfunden, wurde neu Teil der 
Unternehmensphilosophie. Die heute verwendeten 
Maschinen sind mit Russfiltern ausgestattet. Ebenso 
findet sich heute im Steinbruch ein eigens angelegtes 
Biotop. Die Produktpalette des Steinbruchs wurde 
ebenfalls erweitert: Neben den seit nunmehr über 150 
Jahren bereitgesteiften Wuhrsteinen, dem Strassen- 
kies und weiterem Baumaterial werden heute diverse 
weitere Steinprodukte für Unternehmens- und Privat 
kunden hergesteift. Der Steinbruch scheint damit er 
folgreich in ein modernes Unternehmen umgewandelt 
worden zu sein. Dessen Betrieb geht nun in sein mitt 
lerweile drittes Jahrhundert. 
Verpachtungen, Pächter des Steinbruchs von 
den Anfängen bis heute 
Eine Auflistung der bekannten Steinbruchbetreiber 
Jahre Namen 
1859 
Baptist Büchel 
1860 
Rudolf Frick und Ferdinand Kaufmann 
1872 
ein gewisser Steinbrecher Nutt 
1894 
Ferdinand Kaufmann 
1895-1900 
Ferdinand Kaufmann und Franz Josef Gstöhl 
ab 1901 
Jakob Kubli, Trübbach 
ca. 1904-1908 
Johann Frick 
1908-1915 
Caspar Hilti und Anton Amann, Schaan 
um 1915 
Marmorindustrie Hilti und Ospelt 
1927-1932 
Klemenz Frick und Johann Vogt 
1932-1942 
Andreas Müssner, Sargans 
1946-1951 
Louis Brunhart 
1951-1957 
Johann Bürzle, ab 1954 mit Heinrich Vogt 
1957-1966 
Heinrich Vogt 
seit 1966 
Werner Büchel und Erben 
Quellen- und Literaturverzeichnis: 
• Brunhart, Arthur et aL: Vom Bauerndorf zur Industriegemeinde. 
Balzers 1976. 
• Gemeindearchiv Balzers. 
• Gstöhl, David; Vogt, Paul: Alte Bauten in Balzers. Gedenkschrift zur 
Renovation des Schulhauses Unterm Schloss. Vaduz 1979. 
• Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein. 2 Bde. Vaduz, 
Zürich 2013. 
• Kaufmann, Hubert: Vom Balzner Marmor. In: Kranz, Alfons (Hrsg.}: 
Lesebuch, S. 319-321. Vaduz 1938. 
• Liechtensteinische Landeszeitungen, ab 1863. 
• Liechtensteinisches Landesarchiv, Vaduz. 
• Ospelt, Alois: Wirtschaftsgeschichte des Fürstentums Liechtenstein im 
19. Jahrhundert. Von den napoleonischen Kriegen bis zum Ausbruch 
des Ersten Weltkrieges. In: Jahrbuch des Historischen Vereins für das 
Fürstentum Liechtenstein (JBL), Bd. 72. Vaduz 1972, S. 5-423. 
• Schafhauser, Eugen: Ein Stück liechtensteinische Wirtschaftsgeschich 
te. Einige ehemalige Gewinnungs- und Verarbeitungsplätze einheimi 
scher Rohstoffe. In: JBL, Bd. 79. Vaduz 1979, S. 151-193. 
• Vogt, Emanuel: Balzner Marmor und Brunhart Ski. In: Mier z Balzers. 
Bd. 2: Lebensweg. Vaduz 1996, S. 371-387. 
• Vogt, Wolfgang: Der Aufbau der Krankenversicherung in Liechten 
stein. Von den Anfängen in den 1870er Jahren bis zum Wechsel an die 
Seite der Schweiz. In: JBL, Bd. 110. Vaduz 2011, S. 7-46. 
Der Autor dankt dem Team des Liechtensteinischen Landesarchivs; 
dem Gemeindearchiv Balzers, insbesondere Heinzpeter Vogt; der 
Liechtensteinischen Landesbibliothek sowie dem Team der Balzner 
Neujahrsblätter, insbesondere Hans Brunhart und Klaus Biedermann.
	        

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