Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2007) (2007)

30 
Arnold Vettori mit 
seinem legendären 
Fahrrad und den 
Hühnerkörben vor 
seinem Haus in 
Sargans 
men, einem Aquarium, das er im oberen 
Stockwerk hatte. «Ich möchte gerne Fische 
züchten», vertraute ihm der Junge an. 
«Aber wenn die einen laichen, kommen die 
anderen immer und fressen den Laich.» 
Vettori empfahl ihm, die Fische, wenn sie 
einen grossen Bauch hätten, in ein Netz zu 
geben. Ein halbes Jahr später konnte ihm 
Benno voller Freude von seinen Zuchterfol 
gen erzählen. 
Mitten in Vaduz: 
das Klafter Boden für 40 Franken 
«Ein reicher Mann wäre ich geworden», 
sinnierte Herr Vettori, «hätte ich diesen 
Handel abgeschlossen.» 
Schluss nach fünfzig Jahren 
Als sein Vater und er 1934 anfingen, betrug 
der Umsatz 36'000 Franken. «Ich wage fast 
nicht, es zu sagen: Als ich 1984 aufhörte, 
hatte ich einen Millionenumsatz.» Er habe 
sich bei der Kundschah verabschiedet, nach 
dem ihm seine Frau das Messer an den Hals 
gesetzt und gesagt habe, es sei jetzt genug. 
Ende der Vierzigerjahre wurde Vettori in 
Vaduz, oberhalb des Hotels Schlössle, ein 
grosses Areal angeboten: l'OOO Klafter für 
40'000 Franken. «Ich hätte das Geld gehabt, 
wollte mich aber mit meiner Frau und mei 
nem Schwiegervater zuerst beraten.» Sein 
Schwiegervater habe ein Büschel Gras aus 
gerissen. Es sei nur Kies zum Vorschein ge 
kommen. Sein Vater habe dann zu ihm ge 
sagt: «Du wirst für diesen Boden doch nicht 
40'000 Franken bezahlen. In dieser Erde 
kannst du ja nicht einmal Erdäpfel stecken 
Der Boden ist keine fünfzig Rappen wert.» - 
Als er sich im Schloss Vaduz verabschiedet 
habe - er sei 65 Jahre alt gewesen -, habe 
ihm der seinerzeitige Verwalter Kaiser als 
Anerkennung ein Geschenk überreicht; 
«Zwölf Flaschen fürstlichen Wein hat er 
mir geschenkt! Ich habe eine Riesenfreude 
gehabt.» Etwas wehmütig erinnert sich Ar 
nold Vettori an gelegentliche Begegnungen 
mit dem Fürstenpaar. Dabei habe die Fürs 
tin stets ein paar Worte mit ihm gewechselt, 
und über das freundliche «Grtiss Gott, wie 
geht's?» des Fürsten habe er sich immer 
wieder gefreut.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.