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benützte. Die Verschanzungen, welche den Uebergang sichern sollten,
wurden erstürmt, und innerhalb derselben die feindliche Infan
terie, die zur Brücke drängte und von derselben abgeschnitten
wurde, vernichtet. Fürst Philipp befand sich auf dem von Guido
Starhemberg befehligten linken Flügel im zweiten Treffen, das
vom Prinzen Vaudemont commandirt wurde. Er wetteiferte
mit den übrigen Generalen und Obersten in persönlicher Tapfer
keit und erhielt nach der Schlacht ein kaiserliches Dankschreiben ').
Mancherlei Mangel verhinderte den Prinzen Eugen seinen Sieg
so auszunützen, wie cs sonst möglich gewesen. Auch zwang die
vorgeschrittene Jahreszeit bald die Winterquartiere zu beziehen.
Die Armee wurde vertheilt und Fürst Philipp führte die Ca
valleria) zur Ueberwinterung nach Pest. An dem kurzen Zuge,
den Prinz Eugen mit einen kleinen Corps nach Bosnien unter
nahm, hatte er keinen Antheil.
Ohne Zweifel blieb Fürst Philipp bei der Armee in
Ungarn bis zu dem ein Jahr später abgeschlossenen Frieden von
Karlowitz, und wahrscheinlich auch noch länger, bis ihn die Be
stimmung zur Armee von Italien traf. Der Krieg um die
spanische Erbfolge war kaiserlicherseits beschlossen worden und
sollte in Italien, wie in Deutschland mit allein Nachdruck ge
führt werden. Während in Deutschland der Markgraf von
Baden den Oberbefehl zu führen hatte, erhielt ihn Prinz Eugen
für Italien. Bei der Armee befand sich im Anfang im ersten
Feldzuge von 1701 weder der Fürst Philipp noch sein Regi
ment. Dieses erhielt erst gegen Ende des Jahres 1701 den
Befehl und erschien im März 1702 mit zwei Bataillonen oder
acht Compagnien auf dem Kriegsschauplatz. Fürst Philipp er
hielt ebenfalls noch im Jahre 1701 die Bestimmung für
Italien und zwar zur Vermehrung der Generale als Fcld-
0 Feldzüge des Prinzen Eugen. I. Serie, II. 05, 150, 159, 173.
2 ) So a. a. O. S. 173; in demselben Bande Supplement S. 81
wird er aber in einen Bericht des Prinzen Eugen an den Kaiser vom
5. October als Commandant der Infanterie erwähnt.