Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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ein Jahr zur Wohnung überlassen wurden. Aber noch in dem 
selben Jahre erhielt er eine kaiserliche Berufung als General- 
kriegscommissär für die Armee in Ungarn. Es heißt in dem 
Befehl des Kaisers Leopold vom 17. September 1696: „dem 
nach Unser Feldmarschall und Generalkriegseommissarius mit 
Tode abgegangen ist, so wollen wir dir die Administration des 
Kriegscommissariatsamtes in Ungarn in so lange, bis der dazu 
bestimmte Herr Ludwig Maximilian Graf von Brenner aus 
Italien anlanget, in Gnaden aufgetragen haben. Bei Empfang 
dieses unsern Befehls hast du sogleich zur Armee nach Ungarn 
abzugehen und die gesummte Administration zu führen, bis Graf 
von Brenner eintrifft." Er übernahm auch wirklich dieses Amt 
für drei Monate, wie daraus hervorgeht, daß später am 
26. September 1697 und wieder am 23. August 1698 der 
Befehl an das Hofkriegszahlamt erging, die von ihm in jener 
Zeit ausgelegten Postgelder mit 2118 Gulden auszuzählen'). 
Damals und später noch ist auch von der Rückzahlung der für 
sein Regiment ausgelegten 30,000 Gulden, sowie der älteren 
Anleihe von 100,000 Gulden die Rede. Im April 1698 war 
von letzterer Summe noch nichts bezahlt worden. 
Das Jahr 1697 fand den Fürsten Philipp wieder im 
activen Dienst in Ungarn als Generalwachtmeister unter dem 
Befehl des Prinzen Eugen von Savoyen. Auch sein Regiment, 
acht Compagnien stark, gehörte zur Armee des Prinzen. Es war 
das entscheidende Jahr der Schlacht bei Zentha, an welcher 
Fürst Philipp einen rühmlichen Antheil nahm. Die kaiserliche 
Armee, welche die Theiß heraufmarschirt war, griff am 11. Sep 
tember das türkische Heer an, als es bereits im Begriffe stand 
auf einer Brücke die Theiß nach jenseits zu überschreiten, um 
sich von da nach Oberungarn zu wenden. Es war der ent 
scheidende Moment, den Prinz Eugen mit größter Schnelligkeit 
zur Ueberraschung der Feinde und mit vollständigstem Erfolge 
') Ebendort. Rach Walberg hätte er dieses Amt ausgeschlage».
	        

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