Volltext: EINTRACHT (1993) (Staatsfeiertag)

'EINTRACHT STAATSFEIERTAG 
1993 FLURDENKMALER Findling als Gedenkstein Trotz seiner kleinen Ausdehnung weist das Fürstentum eine relativ grosse Vielfalt von Flur- und ande- ren Denkmälern auf, die sich zu- meist an Strassen oder Wegen, ver- einzelt auch in Wiesen, Wäldern oder auf Bergeshöhen befinden. Über einen solchen Gedenkstein und seine Entstehungsgeschichte können wir heute berichten.und 
mit Hilfe der vier stärksten Stie- re der Schellenberger Bauern vom Gantenstein an den heutigen Stand- ort gebracht. Die Erinnerungstafel wurde in Feldkirch in Auftrag gege- ben. Das Liechtensteiner Volksblatt berichtete in der ersten Märzaus- gabe 1899 über die Einweihungs- feier dieses Gedenksteines wie folgt: «Schellenberg, 28. Febr. Letzten Sonntag, den 26. Februar, feierte man hier ein kleines patrioti- sches Fest. Die Gemeinde Schellen- berg errichtete nämlich einen Denkstein zur Erinnerung an den Es war im Jahre 1898. Die Unter- länder Gemeinden beschlossen, das 200-Jahr-Jubiläum der Erwer- bung der Herrschaft Schellenberg durch das Fürstenhaus Liechten- stein in Eschen würdig zu feiern und als Erinnerung an diesen Tag in Eschen eine Eiche zu pflanzen. Dies behagte dem Schellenberger Adolf Goop, Hinterschloss, keines- wegs. Er meinte, eine Eiche sei auch kein bleibendes Gedenkzei- chen und schlug dem Vorsteher Ludwig Elkuch vor, in Schellenberg selbst einen Findling vom Ganten- stein als Gedenkstein mit einer Er- innerungstafel zu errichten. Der Vorschlag fand bei den Schellen- berger Bürgern Zustimmung. Der Stein wurde unter grösster MüheAnkauf 
der Reichsherrschaft Schel- lenberg durch unser edles Fürsten- haus. Die Enthüllung dieses Monu- mentes fand am Sonntag nach dem Nachmittagsgottesdienst statt. Beim Schulhause sammelten sich die Festteilnehmer zu einem grossen Zuge, voran die Schuljugend mit ihrer Fahne, dann die Feuerwehr, die Veteranen, der Kirchenchor, die Gemeindevertretung mit dem hoch- würdigen Herrn Pfarrer und an- schliessend eine grosse Menge Volkes. Am Standorte des Denk- mals angekommen, wurden vom Sängerchore und auch von den Schulkindern mehrere Lieder vorge- tragen, die grossen Beifall fanden. Hierauf hielt der Herr Lehrer eine Ansprache, worin er die Bedeutungdieses 
Erinnerungssteines erklärte. Er schilderte uns nach der Ge- schichte die oft traurigen Zustände, wie sie zur Zeit der Grafenherr- schaft in dieser Gegend herrschten, bis die Reichsherrschaft am 23. Fe- br. 1699 durch Kauf an das jetzige Fürstenhaus gelangte. Die Regie- rung der Fürsten von Liechtenstein wurde für die arme Landschaft von grösstem Segen und Redner rühm- ten die Wohlthaten, die der Herr- schaft Schellenberg seit 2 Jahrhun- derten von seiten unseres geliebten Fürstenhauses zugekommen sind. Zuletzt feierte er unsern jetzigen Fürsten als einen für die Wohlfahrt und das Glück seiner Unterthanen stets besorgten Landesvater und die Rede klang aus in ein kräftiges «Hoch» auf Se. Durchlaucht unsern allgeliebten Fürsten Johann II., in das alle Anwesenden begeistert einstimmten. Nun wurde der Ge- denkstein mit der eingesetzten be- schriebenen Marmortafel enthüllt, während dessen sämtliche Strophen unserer Landeshymne ertönten. Während dieser Feier sandte die löbl. Ortsvorstehung ein Huldi- gungs-Telegramm an Se. Durch- laucht. Gott erhalte unsern lieben Fürsten Johann II! » Adolf Goop hatte recht. Die Eiche wurde von den anderen Gemein- den in Eschen zwar gepflanzt, steht heute aber nicht mehr. Der Schel- lenberger Gedenkstein an der Stras- se von Mittelschellenberg nach Hinterschellenberg aber ist ein auch noch heute viel beachtetes Ju- biläumszeichen.A.P.G Quelle: Archiv Rudolf Goop, Schellenberg
	        

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