150
zurück; sie hing denselben an die Kette über
das Herdfeuer, briet ihn, fortwährend mit Butter
bestreichend. Würziger Geruch entströmte dem
Braten. Der missstimmte Burgvogt lebte beim
Weine wieder auf. Sein Kennergeschmack ahnte
mit stillem Entzücken den köstlichen Schmaus;
vergnügt hub er an: „Der Hunger ist eine herr
liche Gabe Gottes, wenn man ihm mit guten
Gerichten aufwarten kann.“
Scherzend erwiderte der junge Ritter: „Burg
vogt Magnus, alt ist der Spruch;
„Hechtzünglein und Karpfenmäulein,
Bringen den Ritter um sein Gäulein!“
Trefflich mundete den hohen Gästen der
kräftige Wildbraten.
FrauBurga nötigte: Jathuadnu’ nid so zümpfer
und frässat wackar . . ., sonst müsse sie glauben
. . ., dia richa Herralüt seien — z’wächi od’r
gräuma häklig.“ 44 )
Draussen umfing Berg und Thal die herein
brechende Dämmerung, rasche Heimkehr gebot
ihnen das schwindende Sonnenlicht.
„B’hüet Gott! Chommat ball widrum iahr gne-
däga Herra“, 45 ) . . . sagte voll Herzlichkeit Frau
Burga . . ., „und lät marr vil taussig mall euri
Wiher grüaza!“
Fazi nahm den brennenden Span und ge
leitete die Gäste bis vor die Hütte.
Mühsam erwies sich der Abstieg über die hart