Volltext: Gutenberg-Schalun

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„Aber Herr Ritter“, betonte Magnus, „Ihr seid 
ohne Mantel und immer kälter weht der Nord aus 
dem St. Johannerloch.“ 
„0 ich fühle keine Spur von Kälte“, und rasch 
fuhr er fort; „Unweit von hier steht eine wohl 
hundertjährige Buche, in deren Höhlung barg 
ich sorglich Bogen, Pfeile und den Jagdspeer. 
Gute Nacht Burgvogt Magnus! Meldet auf 
Schahm meine verspätete Rückkehr.“ 
Verblüfft blieb Magnus stehen . . . mit weitern 
Einwendungen wagte er nicht mehr den Ritter 
zu belästigen. Dann stieg er vorsichtig der 
Burg zu, mürrisch brummte er in den Bart 
hinein: „Junge Leute haben oft verrückte Ideen, 
niemals Mass und Ziel ... sei es beim Spiel, 
Jagen, Humpen oder im Gefecht! Das heisse 
Blut steigt der Jugend gleich zu Kopfe, aber — 
aber man war auch einmal jung.“ Über sein 
Gesicht zog’s wie Erinnerung, ja sonnige Jugend 
erinnerung. „Und einsiedlerisch habe ich auch 
nicht gelebt, bin ich doch Burgvogt von Schalun 
geworden.“ 
Rasselnd bewegte sich die Zugbrücke. Oben 
am Thore hing die Harzpfanne, darin flackerte 
Feuer. Stolzen Ganges schritt Magnus durch 
den Hof, der Herrin von Schalun Meldung zu 
bringen.
	        

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