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Gelderbend, einem schlechten bulgarischen Christendorfe, auf welcher
Fahrt man den höchsten Punkt des Weges über den Balkan
erreichte. Hier verließ man Bulgarien und betrat Thracien. Man
hatte Bulgarien ein schönes und angenehmes Land gefunden,
voll Felder, Weiden, Gehölz, Berge, Thäler, Flüsse und Bäche,
aber sehr schlecht bebaut und die Ortschaften znm Theil ver
wüstet. Die christlichen Bulgaren treiben viel Weinban, die
Trauben sind gut, aber der Wein schlecht ans Mangel an Kellern,
aus Vernachlässigung und Faulheit. Auf der vierzehnten Tage
reise kam man nach Tatar Bazar, wo der neu ernannte Pascha
von Temeswar mit großem Gefolge von Bewaffneten, Wägen,
Mauleseln und Kameelen der Gesandtschaft entgegenkam. Mit
der fünfzehnten Fahrt erreichte man die große Stadt Philip
popel an der Maritza, dem alten Hebrus, gelegen. Hier machte
man wiederum einen Rasttag, doch konnte man denselben nicht
zur Besichtigung der Stadt verwenden, da die Türken das
Bairamfest feierten und es gefährlich war, auszugehen. Der
nächste Tag (7. October) war Sonntag, und wegen eines Un
wohlseins des Gesandten verbrachte man auch diesen Tag in
Philippopel. In vier weiteren Tagreisen, die zum Theil an der
Maritza entlang führten, erreichte man Adrianopel ohne Unfall,
obwohl diese Gegend wegen des Räuberunwesens verrufen war.
Hier lag man nach der Gewohnheit am 12. October still, und
besichtigte die große Stadt, die größte auf der ganzen Fahrt,
welche mit ihrer Lage, mit ihrem Geschäft, mit ihren Gebäuden,
zumal mit ihren beiden großen Moscheen und dem Palast des
Sultans den Reisenden ein ganz besonderes Interesse bot.
In weiteren sieben Tagereisen erreichte die Gesandtschaft
sodann Constantinopel auf der sechsundzwanzigsten Tagesfahrt.
Die Stationen waren Hapsala, Eßkibaba, Burgasch, Tschurli,
wo man zuerst das Meer sah, ferner Silibria und Ponte Piccolo.
Von Burgasch aus hatte der Gesandte einen Boten nach Con
stantinopel vorausgeschickt und dem kaiserlichen Orator, Freiherrn
Paul von Eytzing, seine Ankunft melden lassen. In Folge dessen