113
Pferde sind; die Leute mögen sich dabei behelfen, wie sie können.
Bei der sechsten Caravanserai, Hassan Pascha genannt, erhob
sich ein Streit zwischen den begleitenden Türken und dem Dol
metsch des Gesandten, Peter Horvat, der von einem der Tzanschen
bei dem Einstellen der Pferde beleidigt und mit dem Fuße ge
stoßen wurde. Der Gesandte verlangte von den Türken Be
strafung des Schuldigen und erklärte, augenblicklich einen Boten
mit seiner Beschwerde zum Pascha zurückschicken zu wollen; er
werde von Nissa, dem nächsten Ruheorte, nicht weiter reisen,
bis er Genugthuung erhalten, oder aber er werde mit allen
Geschenken wieder zurückkehren. Die Türken legten sich aufs
Bitten für ihren Kameraden, doch gewährte der Gesandte nicht
eher Verzeihung, als bis die Bastonade oder Carabazzada zu
gestanden und alles zur Execution bereit war. Die Festigkeit
des Gesandten nützte ihm auch in anderer Weise. Die begleiten
den Türken hatten den Auftrag vom Pascha erhalten, die Lebens
mittel für die Gesandtschaft zu besorgen, und cs war ihnen zu
diesem Zwecke eine große Summe Geldes mitgegeben worden.
Sie aber kauften schlecht und ungenügend ein und behielten das
ersparte Geld für sich. Bei dieser Gelegenheit machte ihnen der
Gesandte auch darüber ernstliche Vorstellungen, was den ge
wünschten Erfolg hatte.
Die siebente Tagereise ging bis Nissa au dem gleichnamigen
Flusse gelegen, einer alten, ehemals bedeutenden, van den Türken
aber arg verwüsteten Stadt, wo man indeß in einem Spital
bequeme Unterkunft fand und den folgenden Tag Rast machte.
Von da ging es dann weiter auf der achten Tagereise über das
Gebirg nach Curitschesma, einem christlich bulgarischen Dorfe,
auf der neunten nach Pirot, ans der zehnten nach Dragomanli,
ans der elften nach Sophia, einer ansehnlichen Handelsstadt, wo
man wieder für einen Tag Rast machte. An diesem Tage, es
war der 1. October, traf gerade die französische Botschaft ein,
welche von Constantinopel zurückkam. Von hier ging es immer
höher und weiter ins Gebirg, zunächst nach Elliklissa, dann nach
Falke, Liechtenstein. II. Bd. 8