Dornbirn, Stadt und Umgebung.
Vieh darüber treibt, ein Bild wie eine Theaterstaffage. Fusswege
führen aus der Schlucht, die Jahr um Jahr tiefer hinein gangbar
vemacht wird, zu andern schönen Naturzielen, so zur „Kirche“,
einer merkwürdigen Felsbildung von der Gestalt eines Riesendomes.
Auf dem Rückweg empfiehlt es sich, vom Gütle aus den nur
eine Viertelstunde über der Stadt gelegenen Zanzenberg, die Alberts-
höhe, die Cloriette und den von Viktor Hämmerle angelegten Park
und SnieIplatz zu besuchen. Da liegt Dornbirn in seinem Obst-
varten zu Füssen unter uns, da heben sich nah und fern, hüben
und drüben am Rhein die Kirchturmspitzen aus der wallenden Ebene,
die Häupter des yewaltigen Säntis und der zackigen Churfirsten, die
Schneefelder der Graubündner- und Glarneralpen flimmern im Blau,
der Bodensee winkt, und, wenn der Tag hell ist, so zeichnet sich in
schwachen Linien noch der Hohentwiel an den fernsten nordwest-
lichen Himmel. Zur Zeit der Baumblüte namentlich ist die Ausschau
vom Zanzenberg von berauschendem Reiz,
Andere hübsche Ziele für Spaziergänger sind das Bad Haslach,
eine Stahlquelle, am Fuss der Felswand des Breitenberges mit dem
Wassersturz des Fellbaches und alten, verlassenen Eisenerzgruben,
sowie das in der Rheinebene gelegene Ried, ein Naturpark mit
schönen Wegen und prächtiger Schau auf Dornbirn und die hinter
der Stadt emporstrebende Bergwelt. Am Friedhof von Dornbirn vor-
bei steigt man zu der Wallfahrtskapelle Romberg, bei der man
einen schönen Niederblick auf die Stadt geniesst, oder man besucht
das Bad Kehlegg, eine Schwefelquelle, und das gleichnamige Dorf,
das sich im Winter mit dem Schlittensport der Dornbirner Jugend
belebt. Auf der aussichtsreichen Bregenzerwälderstrasse führt ein
schöner Spaziergang nach Achrain. Ein leichter Bergausflug ist der
Karren im Süden der Stadt, eine die Landschaft beherrschende
Felsspitze. an der die Alpe Kühberg lehnt. Der Weg über Fallen-
berg nach dem Bödele, der Oberloose und über Schwende nach
Dornbirn zurück bildet einen prächtigen Rundgang mit schöner
Aussicht. Auf dem Bödele liegt am Bergübergang der Loose, weit
in die Lande schauend, die Sommervillenkolonie des Herrn Otto
Hämmerle, auf der sich die Dornbirner gerne Stelldichein geben.
Andere Partien sind der Übergang über die Loose nach Schwarzen-
berg und dem Bregenzerwald, der Ausflug auf die im nachfolgenden
Abschnitt geschilderte Hohenemser Reute und der Abstecher mit
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