Volltext: Liechtenstein 1999-2008

380„Zeit 
für Veränderung” Für einmal fiel der liechtensteinische Staatsfeiertag ungewohnt regnerisch aus: Petrus liess es zeitweise wie aus Kübeln regnen. Der Stimmung tat dies indes keinen Abbruch - bereits zum Staatsakt fanden sich trotz Regen gegen 1000 Gäste auf der Schlosswiese ein. [...] Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein hielt in seiner Ansprache fest, dass sich die wirtschaftliche Situation verändert habe: Einerseits habe sich das Weltwirtschaftsklima verschlechtert, andererseits waren Liechtensteins Finanz- institute in den letzten Monaten durch die Steuerdebatte zusätzlich gefordert. Die Zeiten, „in denen sich die liech- tensteinischen Finanzunternehmen für ihren Erfolg nur auf die politische Stabilität, den Schweizer Franken sowie das Bankkundengeheimnis in Steuerfragen verlassen konnten”, sei schon länger vorbei, so der Erbprinz. Ange- sichts des Trends zu mehr Zusammenarbeit müsse auch Liechtenstein sein System der Rechts- und Amtshilfe auf eine neue Grundlage stellen. Liechtenstein sollte gemäss dem Erbprinzen folglich Bereitschaft zur vermehrten Kooperation in Steuerfragen zeigen - und im Gegenzug Lösungen zur Vermeidung von Doppelbesteuerung von den Verhandlungspartnern einfordern. [...] Liechtensteiner Volksblatt, 16. August 2008, Seite 1. Feiertag ein Verlustgeschäft Sintflutartige Regenfälle, tiefe Temperaturen, kaum Besucher: Für die meisten Standbetreiber im Städtle war der Staatsfeiertag wegen des Schmuddelwetters ein Ver- lustgeschäft. „Indiskutabel, katastrophal, ein Horror”: Das miese Wetter am diesjährigen Staatsfeiertag sorgte bei den knapp 50 Standbetreibern in Vaduz durchwegs für lange Gesichter. Statt sattem Gewinn gab es für viele Vereine leere Kassen. [...] Durchwachsen fiel das Resümee von OK-Chefin Daniela Clavadetscher aus. Es seien zwar nur 10 000 Menschen ins Städtle gekommen - im Vorjahr waren es noch 35 000 - dafür hätten sich aber die Zwi- schenfälle in Grenzen gehalten: [...] Liechtensteiner Volksblatt, 19. August 2008, Seite 1. 
Karlheinz Ritter † Gestern ist Alt Landtagspräsident und Fürstlicher Justizrat Dr. Karlheinz Ritter im 80. Lebensjahr nach geduldig ertragener Krankheit friedlich entschlafen. Liechtenstein hat eine grosse politische Persönlichkeit verloren. Während Jahrzehnten hat Dr. Karlheinz Rit- ter in der liechtensteinischen Politik viel bewegt und bewirkt. 27 Jahre lang war er Abgeordneter im liechten- steinischen Landtag. Während 20 Jahren präsidierte er das Parlament auf eindrückliche Weise. Er prägte den liechtensteinischen Parlamentarismus und verschaffte der Volksvertretung, die Wertschätzung, die sie als zen- trale Institution des repräsentativen demokratischen Systems auch verdient. [...] 1966 begann seine Karriere als Abgeordneter im Hohen Haus. Er war sehr engagiert und schon vier Jahre später brachte ihm die Bevölkerung so viel Vertrauen entgegen, dass er zum Landtagspräsiden- ten gewählt wurde. [...] 1993 zog sich Dr. Karlheinz Ritter aus der aktiven Politik zurück. Während der gesamten Zeit seiner politischen Laufbahn war er Mitglied des Par- teipräsidiums der Vaterländischen Union und des Vor- standes des Pressevereins „Liechtensteiner Vaterland”. In beiden Gremien wurde sein Rat geschätzt und seine Meinung war oft wegweisend. [...] Liechtensteiner Vaterland, 19. Juli 2008, Seite 1. Elektronik statt Zollhäuschen Während die Schweiz Schengen/Dublin bereits Ende Jahr beitreten wird, dürfte Liechtenstein voraussichtlich ein Jahr später dazustossen. Um trotz der neuen „Schen- gen-Aussengrenze” die offene Grenze zu sichern, haben Bern, Brüssel und Vaduz eine pragmatische Lösung gefunden: Die Übergänge werden künftig elektronisch überwacht. [...] „Bis Mitte August wird ein Kostenplan ausgearbeitet”, führt Lutz aus - anschliessend liegt es am Bundesrat und der Regierung in Vaduz, sich auf einen Kostenschlüssel zu einigen. Sobald dieser Entscheid gefällt ist, soll mit dem Bau der Überwachungsanlagen begonnen werden. Spätestens bis Ende Oktober sollen sie in Betrieb gehen. Von diesem Zeitpunkt an werden alle Grenzübergänge elektronisch überwacht und jedes Fahrzeug registriert. Die Videodaten werden für 72 Stunden und die Fahrzeugnummern für 24 Stunden gespeichert, fügt Clemens Lutz an. [...] Liechtensteiner Volksblatt, 6. August 2008, Seite 1.
	        

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