Volltext: 30 Jahre Tangente

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mit entsprechender Stimmung mu- 
tiert. Die Bühne vergrössert und 
schwarz, die Zuschauer der hinteren 
und seitlichen Reihen haben dank Po- 
desten eine bessere Einsicht auf die 
Bühne und die zwei grossen Wand- 
durchbrüche verbinden nun auf wohl- 
luende Weise den äusseren Raum mit 
dem inneren. Kein Abtauchen in den 
Keller mehr! 
Intensität bis zum Äussersten 
Dem in der klassischen Formation 
Piano-Bass-Schlagzeug auftretenden 
Trio Braff Oester Rohrer geht die Fa- 
ma voraus, Intensität bis zum Exzess 
erzeugen zu können. Dies haben sie 
im Tangente Konzert auf eindrückli- 
;he Weise bestätigt. Die drei Herren 
petreten die Bühne und sofort ist ei- 
1e absolute Präsenz fühlbar. Mit ei- 
ı1em ihrem «Ritual Song» ähnlichen 
5tück erzeugten sie innerhalb kürzes- 
'er Zeit jenen faszinierenden Zustand 
ıus Spannung und Intensität, der fast 
iber die gesamte Konzertdauer erhal- 
en blieb. So wie sie im Bandnamen 
lapidar ihre drei Namen aneinander 
'eihen, reihen sie in ihrem Programm 
Ȋnige Themen aneinander, eigene 
ınd von andern interpretierte, ohne 
Ansagen, oftmals ohne Unterbruch, 
rom einen Thema über extensive im- 
»rovisierte Passagen hin zum nächs- 
en Thema. Ihre herausragende Quali- 
:ät besteht in der Verschmelzung des 
3inzelnen mit dem Ganzen. Sie sind 
»ine Band, ein Kollektiv, eine einge- 
;schworene Gemeinschaft, die zwar 
zenau weiss, worauf sie sich einlassen, 
sich darin aber so viel Freiraum erhal- 
en, dass eine im positivsten Sinne 
aufgeregte Spannung stets erhalten 
bleibt. 
Meister der Zwischenräume 
Zwischen den teils bekannten, tragen- 
den Themen, zum Beispiel «Love me 
‚ender» oder «Norwegian Woods», 
rerstehen es Braff Oester Rohrer mit 
hrer unbändigen Lust am Improvisie- 
en die Essenz der Musik aufzuspü- 
'en, sich von der hymnischen Breite 
’is in die filigranste Struktur zu redu- 
zieren, um dann mit geballter Energie 
den nächsten Ausflug in hochkonzen- 
trierte Klanggebäude zu unterneh- 
men. Das gesamte zweite Set basier- 
te auf einem fesselnden, afrikani- 
schen Groove als immer wieder auf- 
tauchende Grundkonstante und führ- 
te über viele verschlungene Wege und 
grosse Räume zu einem an - hier 
kommt es wieder - Intensität kaum zu 
iberbietenden Konzerterlebnis. Der 
ı1eue Konzertraum und das begeis- 
ernde Trio brillierten an diesem Frei- 
:agabend in der Tangente um die Wet- 
-e. Kompliment! (aoe)
	        

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