Volltext: Ein Bürger im Dienst für Staat und Wirtschaft

Tätigkeit in der Regierung (1974–1993) Regierungschef-Stellvertreter 1974–1978 («Regierung Kieber») «Vaterländische Union hält die Mehrheit knapp», titelte der 
Tages- Anzeiger am 4. Februar 1974, und am 5. Februar folgte in der gleichen Zeitung die Mitteilung, dass die Fortschrittliche Bürgerpartei einen knappen Wahlsieg davon getragen hatte. Wie 
Die Ostschweiz genüsslich vermeldete,13wurde in Liechtenstein somit zweimal gefeiert, einmal sei- tens der «Roten», dann innerhalb kurzer Zeit seitens der «Schwarzen». Die FBP kam auf 8 Sitze, die VU auf 7, die damals kandidierende dritte Partei, die Christlichsoziale Partei (CSP), ging leer aus. Erstmals war der Kandidatenproporz nach dessen Einführung im Oktober 1973 ange- wendet worden. Es dauerte für damalige Verhältnisse lange sieben Wochen, bis sich die Zusammenarbeit der beiden Parteien in der Regie- rung geklärt hatte.Am 27. März 1974 erfolgte die Ernennung von Hans Brunhart zum Regierungschef-Stellvertreter. Vielen galt er als «Neuling» in der Politik, anderen war er einfach noch nicht bekannt. Hans Brun- hart übernahm in der neuen Regierung die Ressorts14Inneres, Wirt- schaft, Bildungswesen und Verkehr, während Regierungschef Dr. Walter Kieber den Ressorts Präsidium, Äusseres, Finanzen, Land- und Forst- wirtschaft, Justiz und Bauwesen vorstand. Regierungsräte waren Dr. Georg Malin (Umwelt und Kultur)15, Hans Gassner (Sozial- und Gesundheitswesen) und Dr. Walter Oehry (Jugend, Sport und Freizeit). Dr. Walter Kieber hat die damalige innenpolitische Situation in sei- nen 
Politischen Erinnerungen16eindrücklich dargestellt. Ich zitiere daraus, um die damaligen Verhältnisse etwas verständlicher zu machen: «In unserem neuen Fünferkollegium sassen drei Regierungsmit- glieder, nämlich Regierungschef-Stellvertreter Hans Brunhart sowie die Regierungsräte Dr. Georg Malin und Hans Gassner, die ihren ersten Tag in einer Regierung verbrachten. Für sie war alles neu: die auf ihnen las- 28Roland 
Marxer 13Liechtenstein 1938–1978, S. 454 14Die Bezeichnung «Ministerien» war damals überhaupt noch nicht üblich und kam höchstens im Verkehr mit dem Ausland oder in Übersetzungen ins Englische oder Französische zur Verwendung. 15Siehe den Beitrag von Georg Malin in dieser Festschrift. 16Walter Kieber, Jahre des Aufbruchs –Politische Erinnerungen, Eggingen 2006, S.176ff.
	        

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