Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIENSTAG, 5. OKTOBER 2004 ^1 
INTERNATIONAL S 24 ÜEBfl SPLITTER Karibische Hochzeit BRIDGETOWN - Auf Barbados wird hef­ tig über eine bevorstehende Hochzeit von US-Golfstar Tiger Woods mit dem schwedi­ schen Model Elin Nordegren spekuliert. Zei­ tungsberichten zufolge will das Paar in ei­ nem Luxushotel an der Westküste der Kari­ bikinsel heiraten, Gewährsleute nannten der Nachrichtenagentur AP als Termin den Dienstag. Weder Woods selbst noch das Ho­ telmanagement wollten die Berichte bestäti­ gen. Der 28-jährige Golfprofi sagte, er freue sich auf einen Tauchurlaub in der Karibik und werde irgendwann heiraten. (AP) Nicht sehr wohlgefühlt HAMBURG - Die Schauspielerin Franka Potente hat sich in Indien bei den Dreharbei­ ten zu ihrem neuen Film «Die Bourne Ver­ schwörung» etwas unwohl gefühlt. «Indien kann ich als Drehort nicht wirklich empfeh­ len», sagte Potente der Hamburger Zeit­ schrift «TV Spielfilm». Das sei ein schönes Land für eine private Reise, «aber ich hatte schon moralische Problemchen, wenn man da so völlig invasiv mit hundert Millionen Dollar im Gepäck einfällt», gestand sie. Es sei schwierig, sich auf die Arbeit zu konzen­ trieren, betonte die 30-Jährige, «wenn du mit all deinem Equipment dahin kommst und diese sauteure Szene drehen musst, und dann siehst du zwei-, dreijährige Kinder, die dir die Hände entgegenstrecken». (AP) Lennon-Mörder bald frei NEW YORK - Der zu lebenslanger Haft verurteilte Mörder von John Lennon könnte diese Woche nach 24 Jahren Haft freikom­ men. Mark Chapman soll am Dienstag oder Mittwoch vom Haftprüfungsausschuss des US-Bundesstaates New York vernommen werden. Dies teilte eine Sprecherin des Gre­ miums am Sonntag mit. Zwei ähnliche Vor- stösse des Lennon-Mörders waren in den Jahren 2000 und 2002 abgelehnt worden. Chapman hatte den früheren Beatles-Sänger am 8. Dezember 1980 vor seinem Wohnhaus in New York mit fünf Schüssen in den Rück­ en getötet. (AP) Nur ein Flug fehlt MOJAVE/USA - Ein erfolgreicher Flug ins All fehlt der Mannschaft von «SpaceShip- One» noch, dann hat sie den mit zehn Milli­ onen Dollar dotierten X-Preis gewonnen. Bedingung für den Preis ist, dass ein privat finanziertes und entwickeltes dreisitziges Raumschiff zwei Mal binnen zwei Wochen ins All fliegt. Den ersten Flug dazu absol­ vierte «SpaceShipOne» am Mittwoch, ver­ gangener Woche, auch wenn es dabei unver­ hofft Probleme gab. Der zweite Flug sollte am Montag stattfinden. (AP) 
«Keine Garantie» EU: Beitrittsgespräche mit Türkei BRÜSSEL- Ein möglicher EU- Beitritt der Türkei soll nach den Vorstellungen von Erweite­ rungskommissar Günter Ver­ heugen nicht zu einer unkon­ trollierten Zuwanderung führen. Er wolle den heutigen EU-Staaten ermöglichen, «Zuwanderung aus der Türkei jederzeit zu regulieren und zu begrenzen», sagte Verheu­ gen. Zugleich bestritt er, dass die Kosten für eine Aufnahme des Lan­ des aus dem Ruder laufen könnten. «Ein Beitritt der Türkei würde kei­ nen Euro mehr kosten, als die Mit­ gliedsländer tatsächlich dafür auf­ bringen können und wollen.» Be­ richte, nach denen er am Mittwoch Beitrittsverhandlungen mit dem Land empfehlen werde, wollte Ver­ heugen «weder bestätigen noch de­ mentieren». Er betonte aber: «Wenn wir Verhandlungen aufneh­ men sollten, müssen wir das natür­ lich mit dem Willen tun, sie zum Erfolg zu führen.» Es könne nicht sein, «dass man Verhandlungen be-, ginnt, und hat im Hinterkopf die Idee, dass man sie scheitern lassen will». Es gebe aber «keine Garan­ tie» dafür, dass die Gespräche tat­ sächlich erfolgreich abgeschlossen würden, fügte Verheugen hinzu. Je­ des EU-Mitgliedsland könne den Prozess jederzeit blockieren, erläu­ terte Verheugen. «Auf diesem Weg sind Risiken, die kein Mensch 
Le Pen aus Frankreich hält nicht viel von einer möglichen Aufnahme der Türkei in die EU. übersehen kann, und deshalb wäre es falsch, zu sagen, dass mit dem Beginn der Verhandlungen automa­ tisch der Beitritt erfolgt.» Breiter Konsens nötig Klar sei auch, dass der Türkei- Beitritt eine Frage sei, «die nicht entschieden werden kann, ohne ei­nen 
breiten gesellschaftlichen Kon­ sens». In diesem Zusammenhang begrüsste der designierte neue EU- Kommissionspräsident Josö Ma­ nuel Barroso den Vorstoss Frank­ reichs, über den Türkei-Beitritt eine Volksabstimmung anzuberaumen. «Es wäre ein Fehler, eine Entschei­ dung mit solch einem Ausmass ge­gen 
den Willen der europäischen Völker zu treffen», sagte Burroso in Lissabon. Verheugen verwies da­ rauf, dass selbst der türkische Minis­ terpräsident Recep Tayyip Erdogan mit einer Verhandlungsdauer von 15 Jahren rechne. «Dann ist das ei­ ne völlig andere Türkei», sagte Ver­ heugen. (sda) «Bestrafung für die Feinde Allahs» Irak: Video zeigt Tötung eines Italieners und eines Türken im Irak BAGDAD - Moslem-Extremisten im Irak haben am Montag ein Video von der Tötung zweier Männer in Umlauf gebracht. Auf dem Video Ist ein Extremist zu sehen, der eine Erklärung ver­ liest, in der den beiden Spiona­ ge vorgeworfen wird. «Dies ist die Bestrafung für die Feinde Allahs und seines Propheten und Gott ist der Grösste», sagte der Extremist. Die beiden Opfer knien in der Aufzeichnung vor einem Graben, bevor sie erschossen wer­ den. Der irakisch-stämmige Italie­ ner Ajad Anuar Wali sagte vor sei­ ner Erschiessung, er habe in Bag­ dad iranische, türkische, amerika­ nische und israelische Spione 
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Erschiessung des irakisch-stämmigen Italiener Ajad Anuar Wali (Bildmitte) wurde auf einer Videoaufnahme festgehalten. 
troffen. Ein Bruder Walis, Emad Wali, sagte der italienischen Nach­ richtenagentur ansa, das Aussenmi- nisterium in Rom habe die Ermor­ dung seines Bruders im Irak bestä­ tigt. Die beiden Brüder lebten seit mehr als 20 Jahren im Norden Ita­ liens. Ajad Anuar Wali war in den Irak zurückgekehrt, um dort italie­ nische Ausrüstung zu verkaufen. Der zweite Mann, der auf dem Vi­ deo gezeigt wird, war ein türki­ scher Staatsbürger. Der Sender Abu Dhabi Television berichtete unter­ dessen, zwei im Irak verschleppte Indonesierinnen seien von ihren Entführern freigelassen worden und der Botschaft der Vereinten Arabischen Emirate in Bagdad überstellt worden. (sda) ANZI.IGE VULitSCAFiD GÜlMüTJaHfi GSi-JT'Ü jMJrjj-JT L,iU Mfli MltTt MICH PUR 20 FRANKEN vv,- v 
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Kein Recht auf Asyl Rom schickt illegale Flüchtlinge zurück GENF - Die italienische Regie­ rung hat ihre Politik verteidigt, illegale Einwanderer aus Nord­ afrika bereits kurz nach deren Ankunft wieder zurückzu­ schicken. Menschenrechtsor­ ganisationen sprechen von ei­ nem Bruch der Genfer Flücht­ lingskonvention. Es bestehe die Gefahr, dass Men­ schen auf diese Weise in Länder zurückgeschickt würden, in denen es Massaker und Verfolgung gebe, erklärten Vertreter italienischer Hilfswerke. Innenminister Giusep­ pe Pisanu will trotz dieser Kritik an seiner harten Linie festhalten. «Wir müssen diejenigen, die sich illegal nach Italien einschiffen wollen, 
warnen, dass sie sofort, nachdem sie humanitäre Hilfen erhalten ha­ ben, in die Länder, von denen sie gestartet sind, zurückgeschickt werden», erklärte Pisanu. Dies gelte für alle, die kein Recht auf Asyl hätten. Pisanu begründete dies auch mit völlig überfüllten Auffanglagern auf Lampedusa. Al­ lein am Wochenende waren etwa 1250 Flüchtlinge mit mehreren Booten aus Libyen auf der Insel Lampedusa gelandet. Zwischen 500 bis 600 seien seitdem in das nordafrikanische Land ausgeflogen worden. Italien will zudem in Kür­ ze mit Patrouillen auf dem Mittel­ meer beginnen, an denen sich auch andere europäische Länder beteili­ gen sollen. (sda) 
+ + + + + Zu guter Letzt... + + + + + Hippies ohne Geld KOPENHAGEN - Das Geld der Hippies im dänischen «Freistaat Christiania» geht zur Neige, seit­ dem der offene Haschischverkauf verboten wurde und die Besucher ausbleiben. Die Ginnahmen von Werkstätten, Geschäften und Kneipen des autonomen Stadt­ teils in der dünischen Hauptstadt seien so weit gesunken, dass es die Zukunft der Touristenattrak­ tion gefährde. Christiania wurde 1971 als «soziales Experiment» im Zuge der Hippiebewegung ge­ gründet. 
Die knapp 1000 Bewoh­ ner bauten auf einem ehemaligen Kasernengelände eine Selbstver­ waltung auf und Hessen den Han­del 
mit Haschisch zu. Nach jahr­ zehntelanger Duldung durch den Staat wurde der Verkauf im März vergangenen Jahres verboten, was Strassenschlachten zwischen Bewohnern und der Polizei zur Folge hatte. (sda)
	        

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