Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DOMNERSTAG. 30. SEPTEMBER 2004 BLATT 
I INTERNATIONAL SiSfggfs 32 SPLITTER 111 Vermögensdelikte CHUR- Die Kantonspolizei Graubünden hat einem 42-jährigen Mann insgesamt 111 Ver­ mögensdelikte nachgewiesen. Der geständige Schweizer hat zwischen September 2002 und vergangenem Februar in zahlreichen CH-Kan- tonen sowie in Liechtenstein insgesamt 90 
000 Franken erbeutet, wie die Bilndner Kantons­ polizei am Mittwoch mitteilte. Ersuchte Dorf­ läden, Bäckereien, Metzgereien, Milchzentra­ len, Käsereien, Hotels, Restaurants und Tank­ stellenshops heim und entwendete insbeson­ dere Bargeld. Der vorbestrafte Mann hatte die Straftaten während seiner Tätigkeit als Aussendienstmitarbeiter begangen. (AP) Fernsehkommissar kokste MÜNCHEN - Fernsehkommissar Bruno Ey- ron (»Balko») ist auf dem Oktoberfest mit Ko­ kain erwischt worden. Der RTL-Krimistar ha­ be die Droge auf einer Toilette konsumiert und ein Kokain-Briefchen, bei sich gehabt, sagte Oberstaatsanwalt Anton Winkler am Mittwoch in München. Er bestätigte damit einen ent­ sprechenden Bericht der «Bild»-Zeitung. Laut Winkler hatte Eyron in Käfers Wiesn-Schänke eine verdächtige Schnupfbewegung gemacht. Bei einer Durchsuchung fand die Polizei 0,23 Gramm Kokain. Der 41-Jährige wurden fest-, genommen und später wieder auf freien Fuss gesetzt. Es droht eine Haftstrafe. (AP) Van Almsick mit Essstörungen HAMBURG - Schwimmstar Franziska van Almsick hat jahrelang unter schweren Essstö­ rungen gelitten. Ihre Probleme hätten Ende 1995 vor den Olympischen Spielen in Atlanta begonnen, sagte die 26-Jährige dem «Stern». Der enorme Druck zu siegen, straffe Schul- und Trainingspläne und das Gefühl, nur noch fremdbestimmt zü sein, hätten sie überfordert. «Alles, was ich wollte, war: mich frei ma­ chen, selbst bestimmen können. Und das Es­ sen war mein Mittel, um über mich selbst zu bestimmen.» Sie habe sich damals von Salz­ stangen und «Äpfelchen» ernährt. «Und zum Frühstück ein Bonbon.» (AP) Gottschalk ein Spiesser HAMBURG - Trotz seiner schrillen Outfits hält sich der Entertainer Thomas Gottschalk für spiessig. «Ich bin, glaube ich, der am un- spiessigsten angezogene Spiesser Deutsch­ lands», sagte Gottschalk am Dienstagabend in der ZDF-Talksendung «Johannes B. Kerner». Er verfüge über eine konservative Denkart. Trotzdem könne eres sich leisten, seine Spics- sigkeit auszuleben, «weil ich lange genug be­ wiesen habe, dass ich kein Grundspiesser bin». Gottschalk erzählte, dass es in seiner Wohnung anders aussehe als in seinem Eltern­ haus mit Eichenschrankwand mit polierten Pokalen. (AP) 
«Nicht ganz ungefährlich» Schweizer Soldaten nach Granatenangriff in Kundus im Spital BERLIN/BERN/KABUL - Nach ei­ nem Granatenangriff auf das Lager der deutschen Bundes­ wehr im nordafghanischen Kun­ dus befinden sich nach VBS-An- gaben zwei Schweizer Soldaten in 
Spitalbehändlung. Bei den Ex­ plosionen wurden nach deut­ schen Angaben zudem zwei Bundeswehr-Soldaten verletzt. Die zwei Schweizer Offiziere stün­ den nach dem Angriff unter Schock und würden ärztlich behandelt, sag­ te Philippe Zahno, Informations­ chef des Generalstabs im Eidg. De­ partement für Verteidigung, Bevöl­ kerungsschutz und Sport (VBS). Beide hätten jedoch keine physi­ schen Verletzungen. Nähere Anga­ ben zu den betroffenen Schweizern konnte Zahno nicht machen. Sicherheitsmassnahmen verschärft Wer für den Angriff verantwort­ lich ist, war unklar. Dem Grana­ teneinschlag um 19.12 Uhr (MESZ) sei um 18.13 Uhr eine Explosion 500 Meter nord-west- lich des Lagers vorausgegangen, berichtete das Verteidigungsmini­ sterium in Berlin. Deutsche und Schweizer Soldaten waren davon nicht betroffen. Die Sicherheitsvorkehrungcn wurden sofort verschärft. Die Lage sei nach dem Granateneinschlag 
Nicht überall bietet sich in Afghanistan derzeit ein Idyllisches Bild: Afghanische Männer beim Frühstück am gestrigen Mittwoch in einem Tee-Geschäft In Kabul. ruhig geblieben, liiess es weiter. Nach Angaben des deutschen Ver- teidigungsministeriunis wurden die Angehörigen der Verletzten sofort verständigt. Der Angriff zeige, dass die Tätig­ keit in Afghanistan «nicht ganz un­ gefährlich» sei, sagte Zahno. Im Ju­ ni 2003 waren bei einem Anschlag in Kabul auf zwei Busse der deut­schen 
Bundeswehr vier Soldaten getötet und 29 verletzt worden. Vier Schweizer im Einsatz Insgesamt befinden sich vier Schweizer Offiziere in Afghanistan im Einsatz, einer in der Hauptstadt Kabul und'drei in Kundus. Dabei handle es sich um einen Arzt sowie um 
Verbindungsoffiziere zur Bevöl­kerung. 
Sie seien bei ihrem Einsatz den deutschen Truppen unterstellt. Der Bundesrat hatte den Einsatz von Offizieren im Friedensförderungs­ dienst in Afghanistan Mitte April beschlossen. Der Einsatz erfolgt im Rahmen des entsprechenden UNO- Mandates und umfasst gleichzeitig höchstens vier zum Selbstschutz be­ waffnete Offiziere. (sda/dpa) Viele unglücklich über Irak-Krieg Labour-Parteitag: Bono fordert Schuldenerlass für Afrika BRIGHT0N - Mit einem Gastauf­ tritt hat der Sänger der irischen Rockband U2, Bono, etwas Showbiz auf den Labour-Partei- tag gebracht. In einer bejubelten Rede forderte er die britische Re­ gierung auf, sich für einen um­ fassenden Schuldenerlass für Afrika einzusetzen. Es gebe die «wirkliche Chance, Ge­ schichte zu machen - die Armut Ge­ schichte werden .zu lassen», sagte Bono am Mittwoch auf dem Partei­ tag in Brighton. «Wir haben das Geld; die Medikamente und die Wis­ senschaft - aber haben wir auch den Willen?», fragte Bono in die Runde. Der 
U2-Frontmann spielte zu Be­ ginn seiner Rede sclbstironisch auf sein Dasein als Superstar an: 
«Verge­Mit Ironie schnitt Bono beim Labour-Parteitag das Thema Irak-Krieg an. 
ben Sie mir, dass ich nervös bin. Ich bin es nicht gewohnt, zu weniger als 100 000 Menschen zu reden.» Bei­ fall löste seine Anspielung auf die Rivalität zwischen dem britischen Premier Tony Blair und Finanzminis­ ter Gordon Brown an. Beide Politi­ ker sassen hinter dem Redepult und kicherten, als Bono sie mit dem Beatles-Gespann Paul McGartney und John Lennon verglich, die sich im Team zu Höchstleistungen an­ spornten. Einen kritischen Seiten­ hieb konnte sich Bono allerdings nicht verkneifen: «Ich kenne viele Menschen, mich eingeschlossen, die mit dem Irak-Krieg sehr unglücklich waren und immer noch sind», sagte der für sein soziales Engagement be­ kannte Rockstar. (sda/afp) ANZEIGE Politik - Wirtschaft - Sport - Kultur Bei uns ist alles im Preis .inbegriffen Jetzt dias fSl&nfiieren! ä 3oÖipniate f ür 'ii* 
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«Zu häufig geschwiegen» «Diktator» als Vorwurf an Putin BERLIN - Mehr als 100 westli­ che Politiker haben dem russi­ schen Präsidenten Wladimir Putin einen diktatorischen Kurs vorgeworfen. In einem Brief an Staats- und Re­ gierungschefs der EU und NATO erklärten sie die Russland-Politik des Westens für gescheitert. Die IIS Unterzeichner kritisieren die ihrer Meinung nach zu grosse Nachsichtigkeit mit Putin. Der Brief war von demokratischen und republikanischen US-Aussenpoliti- kern initiiert worden. Die russische Führung «entfernt sich von den de­ mokratischen Grundwerten der euro-atlantischen Gemeinschaft», heisst es in dem Schreiben. Der 
Westen habe «viel zu häufig ge­ schwiegen» in der Hoffnung, dass Russland bald auf einen demokrati­ schen Weg zurückkehren werde. «Demokratie untergraben» Die Unterzeichner kritisieren, dass Putin die Demokratie in Russ­ land untergrabe. Putin habe syste­ matisch die Pressefreiheit be­ schnitten, willkürlich «reale und imaginäre politische Rivalen» so­ wie Vertreter von Nichtregierungs­ organisationen verhaften lassen und die Parteien geschwächt. Als Konsequenz aus Beslan mit mehr als 330 Toten habe Putin Massnah­ men angekündigt, «die Russland einen Schritt näher zu einem auto­ ritären Regime führen». (sda) 
+ + + + + Zu guter Letzt... + + + + + CERN feiert Geburtstag GENF - Das europäische Labor fiir Teilchenphysik CERN feiert am Mittwochabend mit einem Licht-Spektakel seinen 50. Ge­ burtstag. 24 Scheinwerfer werden den Himmel Uber der Region Genf beleuchten. Der offizielle Festakt findet am 19. Oktober statt. Die Scheinwerfer werden entlang des 27 Kilometer langen Ringtunnels «Large Hadron Collider» (LHC) eingeschaltet. Vor dem Lichtspek­ takel wollten sich CERN-Direktor Robert Äymar sowie seine Vorgän­ ger Luciano Maiani und Chris Lle- wellyn Smith per Video-Konfe­ renz aus Rom und London an die anwesenden Gäste in Crozet GE 
richten. Die Entstehung des heuti­ gen CERN geht auf den 29. Sep­ tember 1954 zurück. Zwölf euro­ päische Staaten hatten an diesem Tag zur Gründung des damaligen «Conseil Europ&n pour la Re­ cherche Nuclöaire» die Ratifizie­ rungsurkunde hinterlegt. (sda)
	        

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