Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DIENSTAG, 10. JUNI 2003 
VOLKS BLATT 
SPORT 
10. KLEINSTAATENSPIELE IN MALTA 
16 KLEINSTAATENSPIELE «Die Zahl der Volontäre ist beeindruckend» MALTA - Die Verantwortlichen für die XI. Kleinstaatenspiele In Andorra sind von der Zahl der Freiwilligen, die sich für die Spiele in Malta engagieren, beeindruckt. Eric Bartolome, oberster Verantwor- licher für Andorra 2005 sagte, dass sie sich eine Scheibe von Maltas Olympi­ schem Komitee abschneiden wollen um möglichst viele Freiwillige für ihre Spie­ le zu begeistern. « Robert Briistle. Malt a «Ich bin überrascht, dass etwa 1000 Freiwil­ lige ihre Hilfe für die Kleinstaatenspiele 2003 anbieten», sagte Bartolom^, «wegen der geringen Einwohnerzahl wird es sehr schwer für uns, so viele Leute anzu­ sprechen. die uns während den Spie­ len helfen. Dennoch werden 
wir unser Möglichstes geben, so viele junge Leute wie möglich für den Volontärjob zu be­ geistern. Ich hoffe dass die Kleinstaa­ tenspiele- 2005 in unserer Bevölke­ rung Stolz auslöst, so dass sich mehr Frei­ willige melden.» Bei der Vorstellung der Kleinstaatenspiele 2005 versicherten die hochrangigen Mitglieder des andorrani­ schen Komitees grössartige Spiele zu liefern. Auf die Frage, wie er die Organisation in Malta einschätze, sagte Bartolome^ dass je­ des Land seine eigene Haltung gegenüber den Spielen hätte. Er meinte, dass die Dis­ tanzen zwischen den Hotels der Athleten und den Wettkampfstätten in Malta nicht so kurz sind, wie viele vermutet hätten. «Die Streck­ en zwischen Hotel und Wettkampfstätte sind ein bisschen lang. In Andorra wollen wir sicherstellen, dass mit Ausnahme der Schiess-Anlage, die Strecke zwischen dem Hotel der Athleten und den Wettkampfplät­ zen zu Fuss zu erreichen sind. Das sollte kein grosses Problem darstellen, weil alle gekenn­ zeichneten Schauplätze sich auf eine Zone konzentrieren», sagte Bartolome. Wie die Organisatoren entschieden, werden Segeln und Squash vom Sportprogramm für Andor­ ra gestrichen, dafür werden Radfahren, in­ klusive Mountainbiking, Taekwando und Beachvolleyball wieder eingesetzt. Bartolom^ sagte, dass Radfahren und Beachvolleyball sehr populär seien und dass ihre Einbeziehung in das Kleinstaatenspiele- Programm das Interesse der jungen Genera­ tion auf sich ziehen soll. Taekwondo hat die Zustimmung der Organisatoren aufgrund der harten Arbeit ihres Verbandes erhalten. Andorra führte die Kleinstaatenspiele zu­ letzt 1991 durch, nur ein Jahr bevor Nachbar Spanien die Olympischen Spiele durchführ­ te. «Eine Menge Dinge haben sich seit 1991 geändert», sagte Bartolome, «unser Sport­ verband hat mehr Erfahrung gewonnen und verbesserte sein organisatorisches Know- how in der letzten Dekade. Ihr Fortschritt wird bessere Kleinstaatcnspiele 2005 sicher­ stellen. 
Die Kleinstaatcnspiele 1991 in An­ dorra waren ein Erfolg, auch durch den Schub, den wir durch die Olympischen Spie­ le in Barcelona erfahren haben. 2005 werden wir alles selber machen und es ist eine gros­ se Verpflichtung, sie besser zu machen», sag­ te der Hauptdirektor. Pere Cervös, Andorras Bildungs-, Jugend- und Sportminister be­ zeichnete die Kleinstaatenspiele 2005 als den wichtigsten Event des Landes für die nächsten fünf Jahre. «Andorra 2005 wird ein grosses Sportfest, ein Ausdruck unserer Kul­ tur und der einzigartigen Identität unseres Landes. Die andorranische Regierung sichert ihre volle Unterstützung für die Spiele zu», sagte Cervös. Die exakten Daten für die Kleinstaatenspiele 2005 sind noch nicht be­ kannt 
gegeben worden, aber Bartolom^ sag­ te, dass sie wahrscheinlich zwischen der letz­ ten 
Mai-Woche und der ersten Woche im Ju­ ni über die Bühne gehen werden. 
Citius - altius - fortius in Malta Unsere Sportler haben an den Kleinstaatenspielen die Ziele erfüllt VADÜZ - Bei ihrer Rückkehr ist die liechtensteinische Delegation am Abend des Pfingstsonntags von vielen Fans und Angehörigen im Rheinparkstadion herzlich empfangen worden. Trotz aber­ mals rückläufigem Medaillense­ gen und aufgekommener Kritik an den Kleinstaatenspielen war dieser Anlass für Liechtenstein ein Riesenerfolg. • Ren6 Schaerbr Es ist nicht zü verkennen, dass in allen Lebensgebicten nach höheren Leistungen gestrebt wird, egal ob bei Motoren, bei Maschinen oder bei Menschen. Dieses Denken hat auch im Sport Gültigkeit, und ist dort gelegentlich auch gleichbe­ deutend mit «schlecht» oder «un­ genügend». Dabei ist der Sport doch eine Kampfansage an alles Träge und Bequeme im Menschen. «Citius - altius - fortius» heisst hier die Losung, die in der Antike von Didon geprägt und vom Neo- olympioniken Coubertin übernom­ men wurde. Kein Superlativ nötig Dieses «schneller - höher - stär­ ker» fällt keinem Athleten vom Himmel in den Schoss.' aber sein Erfolg wird zumeist nur an Medail­ len und Auszeichnungen gemessen. Die kritischen Bemerkungen, die letzte Woche in der Presse zu lesen waren, verdeutlichen dies nachhal­ tig. Hier bedarf es einer Antwort, namentlich seitdem sich im Sport der Komperativ in den Superlativ 
IHAUSE Sportminister Alois Ospelt (rechts): «In diesem Team spürte man den Spirit, den Geist und die Begeisterung.» gewandelt hat und «am schnellsten - am höchsten - am stärksten» ge­ fordert wird. Koste es, was es wolle (auch mit unerlaubten Mitteln). Es war Klasse Mit seinem Auftreten hat das liechtensteinische Team diesen Kritikern in Malta eine deutliche Antwort gegeben. Die vom LOSV formulierten Ziele wurden erfüllt. Alle Athleten sind wieder gesund heimgekehrt, haben in Malta ihr Bestes gegeben, haben viel Sympa­ thie geerntet und zum Erreichen ei­ nes echten «Team-Spirits» beige­ tragen. Sie sind als Botschafter des Landes aufgetreten, so dass Liech­ tenstein stolz sein kann, auf solche LOSV-Präsident Leo Kranz (rechts) überreichte Chef de Mission Geor­ ges Lüchinger als Dankeschön ei­ nen vollständigen Medaillensatz. 
Mit grosser Freude wurden gestern die Teilnehmer an den Kleinstaa­ tenspielen (im Bild links Gold-Jun­ ge Marcel Rothmund) empfangen. 
Vertreter zählen zu können. LOSV- Präsidcnt Leo Kranz meinte, dass «nach den Spielen immer vor den Spielen» bedeute. In diesem Sinne bat er alle Athleten, ihre Erlebnisse im Lande zu verbreiten. Sein Fazit war eindeutig: «Es war Klasse.» Zum Dank für die geleistete Vorbe­ reitungsarbeit und makellose Mannschaftsführung übergab er Georges Lüchinger einen vollstän­ digen Medaillensatz. Beispiel für die Politik Sportminister Alois Ospelt be­ zeichnete die Heimkehrer als Ange­ hörige einer existenten liechtenstei­ nischen Sportfamilic aus Akteuren, Trainern, Betreuern, Angehörigen, Freunden und einem verständnis­ vollen Umfeld. In Malta konnte er die von dieser Familie gemeinsam getragene Verantwortung miterle­ ben. Liechtenstein ist nicht mit Ein­ zelathleten auf die Mittclmeerinsel gereist, sondern hat mit grossem Erfolg ein Team gebildet, das sich einer gemeinsamen Verpflichtung stellte. «In diesem Team spürte man den Spirit, den Geist und die Begeis­ terung», erkannte Sportminister Ospelt. Schon dies -alleine sei es wert gewesen, in Malta dabei zu sein. «Als kleines Land braucht Liechtenstein gegenüber den Gros­ sen dieses Zusammengehörigkeits­ gefühl jedes Einzelnen, um die Identität nach aussen vermitteln und sein eigenstaatliches Wohlbe­finden 
demonstrieren zu können». In diesem Sinne dankte er der gan­ zen Sportfamilic für den der Politik vorgelebten Geist. Freundlichstes Team . Zum Abschluss der Welcomc- Party im Vaduzer Rheinparkstadion bedankte sich 
Georges Lüchinger als Chef de Mission bei allen Be­ teiligten. Medaillen, Ranglisten und Probleme gehörten während der Malta-Spiele nicht zum Wort­ schatz. Für ihn standen Lösungen im Vordergrund und das Bereitstel­ len von bestmöglichen Rahmenbe­ dingungen für alle Teilnehmer. Un­ zählige Feedbacks haben bestätigt, dass Liechtenstein in Malta als «freundlichstes Team» bezeichnet wurde. Überall, wo liechtensteini­ sche Sportler im Einsatz standen, wurden blau-rote Fahnen ge­ schwungen, angefeuert und geju­ belt. «Unsere Teammitglieder wa­ ren nicht darauf angewiesen, Er­ satzspieler zu engagieren, um unterstützt zu werden», erkannte Georges Lüchinger stolz. «Liech­ tenstein war in Malta präsent und hat die gesteckten Ziele voll und ganz erfüllt.» Er gab seine Mission dem LOSV zurück und Liechten­ stein erntete von seinen Athleten nachhaltigen Applaus. Bestimmt hätten die Kritiker ihre Meinung geändert, wenn auch sie an diesem herzlichen Empfang unseres Teams dabei gewesen wären. Auf Wiedersehen in Andorra Abschlussfeier der X. Kleinstaatenspiele - Peter Frommelt als Fahnenträger MALTA - Das Matthew-Micallef - St.-John-Leichtathletikstadion in Marsa war am Samstag Schau­ platz der Abschlussfeier der X. Kleinstaatenspiele 2003. Zum letzten Mal gaben sich Athle­ ten, Coaches. und Funktionäre ein Stelldichein um gemeinsam den Ausklang der ereignisrei­ chen und für alle Beteiligten unvergesällchen Woche zu zelebrieren. »Oliver Bach, Malta Jede noch so schöne Veranstaltung findet irgendwann ein Ende, und nicht anders verhielt es sich auch bei der zehnten Austragung der Kleinstaatenspiele 2003 in Malta. Als Ira Losco ihren mittlerweile wohl jedem Beteiligten bekannten Titelsong «Reaching Higher» noch einmal 
zum Besten gab, näherte sich der Schlusspunkt bereits in grossen Schritten. Nach "dem Auftritt der Armed 
Forces Band sowie einer bunten Folkloreshow hatten die Vertreter der acht Teilnehmerstaaten bereits ihren letzten Auftritt. Unter dem Jubel der zahlreichen Zuschauer und einem pompösen Feuerwerk marschierten sie winkend und mit Sicherheit auch etwas wehmütig ins Stadion ein; Peter Frommelt fungierte dabei als Fahnenträger der liechtensteinischen Delegation. Nun war es an der Zeit, die Olympische Flagge einzuziehen. Ein letztes Mal schwenkte der mal­ tesische NOC-Präsident die Fahne und übergab sie dann seinem an­ dorranischen Pendant. Im Jahr 2005 beherbergt der kleine Pyre­ näenstaat die Kleinstaatenspiele in ihrer XI. Auflage. Zwar wurde die Olympische Flamme daraufhin langsam ausge­ löscht, 
doch das Feuer brennt mit Sicherheit in jedem weiter, der in der vergangenen Woche an diesem unvergesslichen Anlass dabei sein durfte. 
Peter Frommelt führte an der Abschlussfeier die FL-Delegation an.
	        

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