Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

SAMSTAG, 17. MAI 2003 VOLKS I 
IIVH A |Vin 
 ln 
/> GESPRÄCH MIT HANS RAPP BLATT I 
I N LM IV L/ GEDANKEN VON OTMAR HASLER 
7 Gedanken «Ein Mannsbild» VADUZ - «Familie und Enyerb - gemein­ sam gefordert - gemeinsam bewältigen» ist der Titel einer Tagung, die am 23. Juni in der Fachhochschule . Liechtenstein stattfin­ det. Gedanken von Regieningschef Otmar riasler: «In der Gesellschaft bildet sich das Bewusstsein für das partnerschaftliche Prin­ zip sehr stark heraus. Dabei möchte ich betonen: ich schätze es sehr, dass sich meine Frau für Erziehung und Hausarbeit entschie­ den hat. Ich kann mir auch vorstellen, dass ein Mann diese Aufgabe wahrnimmt. Die Erziehungsarbeit ist für mich eine der höchst qualifizierten Arbeiten. Dementspre­ chend schätze ich auch die Stellung einer Person, die sich um Erziehungsarbeit küm­ mert. Ich möchte nicht der Tendenz das Wort reden, dass der Staat als Lückenbüsscr einspringen muss, weil sich die Menschen für das.eine oder andere Modell entschieden haben. Aber wir müssen die Voraussetzun­ gen schaffen, damit Familie und Beruf bes­ ser unter einen Hut gebracht werden kann. Da wird die Privatwirtschaft auch Modelle entwickeln. Das kann nicht nur der Staat leisten. Es geht darum, dass qualifizierte Leute qualifizierte Arbeit machen. Es sind heute schon Ansätze. in verschiedenen Betrieben zu erkennen, wie mitgeholfen wird, dass Familie und Beruf miteinander vereinbart werden können. Eine der Schwierigkeiten ist, dass von der, Vereinbarkeit von Familie und Beruf gesprochen wird. Und unter Beruf die Haus­ arbeit und die Erziehungsarbeit nicht ver­ standen wird. Für mich ist das wesentlich, dass das nicht nur Beruf, sondern Berufung ist. Solange wir uns nur am ökonomischen Wert orientieren, also wer erhält gegen Arbeit einen entsprechenden Gegenwert. Solange wird das eine schwierige Frage sein. Im Bewusstsein selbst müsste das längst klar sein, dass eine bezahlte Arbeit viel weniger anspruchsvoll sein kann als die Erziehungsarbeit. Die Frage ist, ob wir von der Wertung ein wenig wegkommen, dass Beruf und Bezahlung höher gewichtet wer­ den als Aufgaben, die für die Gesellschaft wichtig sind. Zweitens, wie kommen wir zu diesem Ausgleich, zu Ausgleichszahlungen für Tätigkeiten, die für die Gesellschaft wichtig aber nicht privatwirtschaftlich orga­ nisiert sind. Da gibt es noch nicht die Patentlösung. Aber ich bin sehr dafür, dass man die Erziehungsarbeit oder die Arbeit einer Hausfrau oder eines Hausmannes viel höher wertet. Regierungschef Otmar Hasler 
«Ein Weg mit Hürden» Serie Familie und Beruf -Im Gespräch mit Hans Rapp SCHAAN - Die Famjlie Rapp hat drei Kinder. Vatei und Mutier R app haben sich seit der 6 eburt die Erziehung und den Broter­ werb aufgeteilt. Warum Hans Rapp dabei immer wieder an die eigenen Grenzen stiess und weshalb er anderen Männern keine Ratschläge erteilen wilL- hat er im Gespräch mit dem Volksblatt erörtert. • Cornelia Hof e t Volksblatt: Wie haben Sie und Ihre Frau Familie und Beruf bis­ her vereinbart? Hans Rapp: Wir haben drei Söhne im Alter von 6,7 und 9 Jah­ ren. Bisher haben meine Frau und ich verschiedene Formen gelebt, so waren wir beispielsweise für eine Weile beide zu 50- % berufstätig und 50 % für die Kinder und den Haushalt zuständig. Dann gab es. auch eine Zeit, als meine Frau an der Universität in Graz eine Assis- tcnzstellc hatte und ich voll zu Hause' bei den Kindern war. Zur Zeit habe ich wieder eine Anstel­ lung und meine Frau ist zu Hause. Welche Erfahrungen nehmen Sie aus diesen verschiedenen Model­ len mit? Es gibt viele Dinge, die ich mit­ nehmen kann. Einerseits ganz kon­ krete Sachcn wie die Fähigkeit, einen Haushalt zu meistern und die Kinderbetreuung 
übernehmen zu können. Andererseits ist es aber auch eine Grenzerfahrung, die ich immer wieder gemacht habe. Ich bin wirklich oft an die eigenen Grenzen gestossen und musste auch akzeptieren, dass eine her­ kömmliche Unikarriere nicht mög­ lich ist. 
Harn Rapp: «Ratschläge würde ich anderen Männern keine geben; Ich (lenke, jede Familie muts ihren eigenen Weg finden.» Wie sind Sie mit dieser Erkennt­ nis umgegangen? Ich denke, es hat mich die ganze Berufs- und Karricrcsituation auch hinterfragen lassen. Geht man die­ sen Weg, werden 120 bis 150 Pro­ zent Arbeitseinsatz nämlich ein­ fach als Selbstverständlichkeit angesehen. Aus meiner Situation .heraus habe ich aber plötzlich auch gemerkt, dass es noch andere Werte im Leben gibt. Unser Weg war vor allem auch für unsere Partnerschaft sehr wichtig und da wir bereits den Studienweg. zusammen gegangen sind, haben wir nun auch die Erfah­rung 
der Kindererziehung und der Hausarbeit gemeinsam machen können. Damit wissen wir beide, was der andere leistet, wenn er ent- • weder seinem Beruf nachgeht oder eben zu Hause seinen Einsatz lei­ stet. Haben Sie Ihre Familienplanung im Vorfeld mit Ihrer Frau besprochen und geplant? Nein, das haben wir nicht gemacht. Natürlich haben wir dar­ über gesprochen und für uns beide war klar, dass wir Familie und Beruf verbinden würden. Ich glau­be 
aber nicht, dass es eine Patentlö­ sung gibt und man einen genauen Plan aufstellen kann. Wir mussten uns denn auch immer wieder .neu orientieren und die Situation über­ denken. • Was würden Sie anderen Män­ nern raten? Gar nichts! Ich denke, jede Fami­ lie muss ihren eigenen Weg finden und für jede Familie ist der Weg ein anderer. Tipps würde ich deshalb auch keine geben. Was ich ganz klar sagen kann, ist, dass sich die­ ser Weg lohnt und sich früher oder später sowohl in der Partnerschaft als.auch für sich selber auszahlt. Es ist aber auch klar, dass es kein ein­ facher Weg ist und es immer wie­ der Hürden- zu überwinden gilt. Schwierig ist es vor allem auch deshalb, weil sich viele Männer auch heute noch, fast ausschliess­ lich über ihren Beruf identifizieren und positionieren. Ich "habe selber die Erfahrung gemacht, dass es nicht so einfach ist, auf die Frage nach dem Job jnit Vater und Haus­ mann zu antworten. Was müsste sich ändern, damit Familie und Beruf besser verein­ bar werden? Teilzcitarbeitsmodclle, öffentli­ che Kinderbetreuung und vor allem das Bewusstsein der Männer, dass die Familie nicht nur ein Hobby ist, würden einen grossen. Schritt wei­ ter helfen. Sehr wichtig war auch, dass die Familienarbeit endlich genau gleich anerkannt werden würde, wie alle anderen Berufe. Dabei geht es vor allem auch um die Sozialleistungen, die wichtige Sicherheiten für eine Familie dar­ stellen. Herzlich willkommen Schaaner Jahrmarkt am Samstag und Sonntag SCHAAN - Der Schaaner Jahr­ markt ist auch in diesem Jahr wieder ein Höhepunkt im Dorf­ leben von Schaan. Sie werden viele Marktleute, die stolz ihre Waren präsentieren, Vereine, die für das leibliche Wohl sor­ gen und nicht zuletzt die vielen Vergnügungsbahnen, die Jung und Alt immer wieder von Neuem faszinieren, gemessen können. Am Schäaner Jahrmarkt trifft man sich, diskutiert und hat es einfach gemütlich. Schlendern Sie durch die schönen Marktstände, kaufen frisches Magenbrot und kehren bei einem Verein ein. Sie werden sehen, dass es ihnen so gut gehen 
wird, dass sie lange, lange verwei­ len bleiben. Der Jahrmarkt ist auch ein Fest der Kinder. Neben den vie­ len Vergnügungsbahnen gibt es am Sonntag beim Rathausplatz-Süd ab 
10 Uhr das grosse Kinder-Spiel­ fest. Die Freiwillige Feuerwehr organisiert dieses Fest schon seit Jahren und freut sich, dass auch in diesem Jahr wieder viele Kinder 
Spass haben werden. Ein herzli­ ches Dankeschön an die Feuerwehr für die Organisation. Ebenfalls danken möchte ich dem Jahrmarkt­ komitee. Es zeichnet schon seit Jahren für die perfekte Organisa­ tion dieses grossen Anlasses ver­ antwortlich. Mein Dank gilt auch den Vereinen und allen anderen, die sich in irgendeiner Form für das Gelingen des Jahrmarktes ̂einset­ zen. Im Namen des Gemeinderates heisse ich alle Besucherinnen und Besucher recht herzlich' willkom­ men und wünsche ihnen ein paar gemütliche und unbeschwerte Stunden beim Schaaner Jahrmarkt. Daniel Hilti, Gemeindevorsteher (ANZEIGE) ANZEIGE, 5 0 0 PAAR TURNSCHUHE, JO 6 G I N 6 S C H U H E /- FUSS B A L LS G'H U H E # FREIZE.ITSCHU H.E AEROBICSCHUHE, TENNISSCHUHE • . AB CHF 39 
KT I O N TREKKING- UND ARB EITSSCHUHE CHF 13 9.- ANSTATT 199v- 
 : RISCH Landstrasse 311FL-9W Schaan | T +A23 237 59 00 i
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.