Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

FREITAG, 25. APRIL 2003 
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5 Nachrichten Liechtenstein unterstützt Erdbebenopfer in Süditalien VADUZ - Die Regierung hat in ihrer Sit­ zung vom 22. April beschlossen, die Spen­ denaktion der Italiener-Vereinigung in Liechtenstein zugunsten der Erdbebenopfer im süditalicnischen Dorf San Giuliano mit 35 000 Franken zu verdoppeln. Im Dorf San Giuliano di Puglia, das in der Bergregion zwischen Neapel und Brescia liegt, waren beim Erdbeben im November des letzten Jahres 29 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten waren 26 Kinder und die Dorflehrerin, die alle unter den Trümmern der eingestürzten Dorfschule starben. In der ganzen Region wurden durch das Erdbeben insgesamt 3000 Menschen obdachlos. Auch in anderen Gemeinden wurden die Schulgc- büude ernsthaft beschädigt und daher von der Bauaufsicht für unbewohnbar erklärt. Die Spendenaktion der Italiener-Vereini- gung löste grosse Solidarität innerhalb der liechtensteinischen Bevölkerung aus und erbrachte insgesamt 34 406 Franken an Spcndengeldern. Mit dem Geld aus Liech­ tenstein kann in einer der am stärksten betroffenen Gemeinden eine Klassenzim­ mereinheit mit allen notwendigen, ein- . schliesslich speziell behindertengerechten sanitären Einrichtungen erstellt werden. Die Unterstützung trägt dazu bei, den Kindern die Rückkehr in einen geordneten, betreuten Alltagsablauf zu ermöglichen. (pafl) Abänderung des Patentanwaltsgesetzes VADUZ - Die Regierung hat einen Bericht und Antrag zur Abänderung des Gesetzes über die Patentanwälte zuhanden des Land­ tags verabschiedet. Sic schlägt in ihrem Bericht vor, Artikel 50 des Patentanwaltsge­ setzes ersatzlos zu streichen. Gemäss Arti­ kel 50 des Patentanwaltsgesetzes sind Rechtsanwälte, die bei Inkrafttreten des Patentanwaltsgesetzes in die Liste der Rechtsanwälte eingetragen waren, sowie die Rechtsagenten weiterhin befugt, die Tätig­ keit eines verantwortlichen Geschäftsfüh­ rers einer juristischen Person auszuüben. Diese Bestimmung wurde anlässlich der letzten Revision des Patentanwaltsgesetzes im Landtag in Frage gestellt. Die Regierung hat diese Bestimmung überprüft und ist zum Ergebnis gelangt, dass Artikel 50 des Patentanwaltsgesetzes ersatzlos aufgehoben werden soll. Diese Übergangsbestimmung räumt nämlich Rechtsanwälten und Rechts- agenten die Möglichkeit ein, eine Bewilli­ gung als Geschäftsführer einer juristischen Person zur Ausübung des Patentanwaltsbe­ rufes zu erhalten, ohne dass sie die Voraus­ setzungen dafür erfüllen und ohne dass sie eine entsprechende Ausbildung nachweisen müssen. Nach Auffassung der Regierung ist diese Regelung vom Gesetzgeber so nicht gewollt gewesen, (pafl) Ministerkonferenz zum Schutz der VUälder in Europa VADUZ - Vom 28. bis 30. April 2003 wer­ den sich in Wien Minister und Ministerin­ nen aus allen europäischen Staaten treffen, um über die Zusammenarbeit zum Schutz der Wälder in Europa sowie über die aktuel­ len Chancen und Herausforderungen in der Waldpolitik zu diskutieren. Im Zentrum der Gespräche werden die zukünftige Rolle der Wälder und der Forstwirtschaft mit Blick auf den Klimawandel, den Schutz der biolo­ gischen Vielfalt sowie im Hinblick auf öko­ nomische, soziale und kulturelle Aspekte stehen. Die Minister und Ministerinnen werden an der Konferenz fünf Resolutionen zu diesen Themen sowie eine allgemeine Erklärung verabschieden und unterzeich­ nen. Liechtenstein hat im Prozess «Schutz . der Wälder in Europa» seit Beginn aktiv mitgearbeitet und wird an der Konferenz durch Regierungsrat Alois Ospelt und Felix , Näscher, Leiter des Amtes für Wald,. Natur und Landschaft, vertreten sein. (pafl) 
Ordnung im Diplom-Wirrwarr Liechtenstein ist Bildungsland - Hochschulexperten tagen in Vaduz VADUZ - Russland war mit im Spiel, doch Liechtenstein hat das Rennen gewonnen. Vom 18. bis 20. Mai findet in Vaduz die 10. Konferenz des ENIC/NARIC- Netzwerkes statt. Das Netz der EU und des Europarats zur Hochschulbildung will bis 2010 durchsetzen, dass ein «Master» aus Azerbaijan dieselben Stan­ dards hat wie ein «Masten» aus den USA. Die Hochschulreform ist ein wichtiger bildungspoliti­ scher Schritt für Europa. «Kornolla Pfeiffe r Wer akademische Weihen anstrebt, muss mobil sein. Ein Semester in London oder eines in Schanghai hilft Sprachen zu lernen, andere Kulturen zu entdecken, Fachwis­ sen zu erweitern. Das Rüstzeug jedes Managers. So mancher viel­ versprechende Student aber zögert. Wird meine Matura oder mein Diplom im Ausland anerkannt? Verliere ich die Auslands-Studien- zeit im Inland? Wie kann ich ein Auslandssemester finanzieren? Eine europäische Hochschullandschaft EU und Europarat haben die 
Fra-Helmut 
Konrad ist Leiter der liechtensteinischen NARIC-Agentur. gen, die sich Studenten weltweit stellen, zu lösen begonnen. Im' ENIC/NARIC-Netz. 54 Länder gehören dazu: alle EU- und EFTA- Staaten, viele osteuropäische Staa­ ten, die USA; Australien, Kanada, sogar der Vatikan. Liechtenstein hat 1995 ein Nationales NARIC- Informationszentrum eingerichtet. Seit 2001 ist Helmut Konrad Leiter der liechtensteinischen ENIC/NA- RIC-Agentur. Einmal im Jahr tref­fen 
sich die Nationalen Akademi­ schen Anerkennungs- und Informa­ tionsstellen. Vom 18. bis 20. Mai ist Liechtenstein Gastgeberland. 59 Teilnehmer aus 37 Ländern haben sich bisher angemeldet. Die gegenseitige Anerkennung akade­ mischer Diplome und Studienzei­ ten steht im Mittelpunkt. «Es soll eine europäische Hochschulland­ schaft entstehen», fasst Helmut Konrad das ehrgeizige Ziel 
zusam- Schaaner Geschäfte Team Partner für Gesundheitsfragen Die Laurentius Apotheke führt über 5000 Artikel im Sortiment IM Das Team der Laurentius Apotheke Ist der kompetente Ansprechpartner rund um die Gesundheit. SCHAAN - Fachkompetenz, Menschlichkeit, Kundennähe und ein überdurchschnittlich grosses Sortiment zeichnen die 1971 gegründete Laurenti­ us Apotheke in Schaan aus. Das Fachgeschäft geniesst deshalb in der Region und im Grenzgebiet einen ausgezeich­ neten Ruf. • Jennifer Hasler Das Sortiment der Laurentius Apotheke ist breit gefächert und umfasst rezeptpflichtige und freiverkäufliche Medikamente, pflanzliche Heilmittel, Homöopa- thika, Sanitätsartikel, Babynah­ rung und -pflegeartikel, Droge­ rieartikel, Dermokosmetik, Nah-rungsergänzungsprodukte 
sowie Wellnessprodukte. Spezialisiertes Wissen «Auch in Fachgebieten wie Diabetes, Osteoporose, Asthma, Allergien, Hautberatung, Inhalati­ onsgeräte, Raucherentwöhnung, Reisemedizin oder Prophylaxe/ Prävention können wir unsere Kunden kompetent beraten,» erklärt der Geschäftsinhaber Ger­ hard Eberle und fügt hinzu: «Fpr unsere Kunden nehmen wir uns gerne Zeit.» Sonnenschutz und Reiseapotheke Im Frühjahr ist der Sonnen-, schütz ebenso ein Thema wie All­ ergien jeglicher Art oder der 
Inhalt der Reiseapotheke. Auch hier ist das Team der Laurentius Apotheke der kompetente Ansprechpartner. Visitenkarte Laurentius Apotheke, Land­ strasse 97, Schaan, Telefon: 232 48 44, Web:  www.apotheker.li , Öffnungszeiten: Montag bis Frei­ tag von 7.45 bis 12.15 Uhr, 13.30 bis 18.30 Uhr, Samstag durchge­ hend von 7.45 bis 15 Uhr. 
men, das sich die Hochschulver- antwortlichen bis 2010 gesetzt haben. Ein Meilenstein auf diesem Weg ist die Lissabonner Konventi-. on, mit der sich die Staaten ver­ pflichten, Matura, Studien, akade­ mische Diplome gegenseitig anzu­ erkennen. Vorausgesetzt, die Unterschiede sind nicht gravie­ rend.. Auslandssemester: bezahlt und angerechnet Als zweiter Meilenstein gilt die Bologna-Erklärung, die Bachelor, Master und Doktorat als Studien­ struktur vorgibt. Drei Jahre dauert ein Studium, das mit dem Bachelor als Bemfsqualifikation abschliesst. Nun gehe es darum, Vertrauen auf­ zubauen, Theorie in Praxis umzu- . wandeln, um den «Master» in Azerbaijan und den in den USA vergleichbar zu machen, sagt Hel­ mut Konrad. Bei der Tagung in Vaduz stellt sich Liechtenstein als Bildungsland vor. An der Fach­ hochschule Liechtenstein sind die NARIC-Standards erfüllt. Die Studiengänge auf dem Hoch­ schulcampus in Vaduz entsprechen der Bologna-Erklärung. Sie orien­ tieren sich am angelsächsischen Bachelor-Master-System. Wenn ein Student der Fachhochschule ins Ausland geht, nimmt er sein , Zeugnis per Diploma-Supplement auf Englisch mit. Das macht es international lesbar. Und wenn er zurückkommt, bringt er 120 ECTS-Punkte zurück. Das Instru­ ment des European Credit Transfer Systems "garantiert, dass Studien­ zeiten, wo auch immer in den NARIC-Ländern, angerechnet werden. Auf Antrag erhält jeder Fachhochschul-Student im Aus : land 800 Franken "pro Monat: aus dem europäischen Erasmus-Bil- dungsprogramm-Topf, aufgestockt vom Land Liechtenstein. Die deutsche Sprache verbindet Jeder Student soll ein Semester im Ausland verbringen. So das Ziel der Fachhochschule. Im Win­ tersemester 2002/2003 studierten 16 Fachhochschul-Studenteo in 15 Ländern Europas. Zunehmend melden sich auch Studenten aus Deutschland, vereinzelt auch aus Russland, Polen und einer sogar aus Bangladesch in Liechtenstein, um an der Fachhochschule zu stu­ dieren. «Das Problem ist die Spra­ che», sagt Helmut Konrad. Wer in Liechtenstein studieren wolle, ' müsse Deutsch gelernt haben. Zugleich seien die deutschsprachi­ gen Hochschulen international im Nachteil. Die Weltsprache Eng­ lisch sei gefragter. Vielleicht um aus der Not eine Tilgend zu machen, arbeiten die deutschsprachigen NARICs eng zusammen. Das Know-how der grossen Länder nutzt dem Klein­ staat Liechtenstein. Geht es etwa darum, ein russisches Diplom anzuerkennen oder zu beurteilen. Oder die Probleme, die in den Details stecken. Beispiel Matura. Will ein Maturand vom Gymnasi­ um Vaduz, in Innsbruck oder Fri- bourg studieren, gibt es dafür bila­ terale Verträge. Für München, sprich Deutschland, jedoch nicht. Ob die Matura mit dem deutschen Abitur vergleichbar ist? Die Ant­ wort findet Helmut Konrad von NARIC zu NARIC. l
	        

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