Volltext: Liechtensteiner Umweltbericht (2001) (39)

Wendelin Lampert, Triesenberg, FBP 30 Jahre, Stabsstellenleiter Meine Befürchtung ist, dass mit der Umfahrungsstrasse im Unterland eine Transitspange zwischen den Autobahnen der Schweiz und Österreichs realisiert würde, deshalb stehe ich einer Umfahrungsstrasse äusserst kritisch gegenüber. Zusätzliche Strassen bedeuten mehr Verkehr. Eine neue Strasse würde zwar eine Entlastung (z. B. mehr Sicherheit) der direkt betroffenen Gemeinden mit sich bringen, aber mit dem Mehrver- kehr würde unter anderem auch der Ausstoss von Abgasen erhöht, und damit die gesamte Region belastet. Zukünftig ist mit dem Ausbau öffentli- cher Verkehrsmittel und der Schaffung von Anreizmodellen, der inländische und ausländische Pendlerverkehr auf die öffentlichen Verkehrsmittel umzu- lagern. Fazit: Verkehrsprobleme lassen sich nur grenzüberschreitend lösen, da Abgase und zweckmässige Lösungen keine Grenzen kennen (dürfen). Gerald Marxer Mauren, VU 36 Jahre, dipl. Bauing. ETH Eine Umfahrungsstrasse durchs Unterland alleine ist sicherlich keine Lösung. Wichtig ist v.a., dass die Problematik im Gesamtzusammen- hang gesehen wird. Auch wenn ein wesentlicher Teil des Verkehrs hausge- macht ist, haben Faktoren ausserhalb Liechtensteins einen massgeblichen Einfluss auf die Verkehrsentwicklung. Eine Momentaufnahme, wie eine Verkehrszählung, kann nicht die Basis für eine Entscheidung für oder gegen neue Strassen angesehen werden. 
Alexander Marxer Schaanwald, VU 36 Jahre, Ingenieur HTL Leider muss der Verkehr generell als Folge von wirtschaftlichen Erfolgen angesehen werden. Erstens müssen wir uns zur Arbeit bewegen, zweitens wollen wir in der Freizeit Mobilität geniessen und drittens müssen Güter transportiert werden. Ich glaube nicht, dass dies geändert werden kann, ohne auf unseren Wohlstand zu verzichten. Ich bin aber grundsätzlich der Meinung, dass mehr Strassen mehr Verkehr anziehen. Das heisst, wir müssen an anderen Lösungen arbeiten. Der öffentliche Verkehr ist ein Bestandteil davon. Für mich fehlt jedoch noch ein Bindeglied, das mehr Flexibilität erlaubt. In einem Kleinstaat wie Liechtenstein ist es bestimmt möglich, ein solches Binde- glied einzufügen und somit ein moder- nes Verkehrssystem zu realisieren. Dorothee Laternser, Triesen, VU, 49 Jahre Ärztin und Hausfrau Es gibt nicht eine einzige Lösung für die Verkehrsprobleme im ganzen Land, speziell für die im Unterland. Es braucht ein ganzes Bündel von Massnahmen, ein Gesamt- konzept, und dazu die allgemeine Bereitschaft, neue Wege zu gehen. Umfahrungsstrassen für Dörfer sind ein guter Ansatzpunkt im Sinne von Ersatzstrassen, die keine zusätzlichen Kapazitäten anbieten. Damit könnte der Verkehr innerorts reduziert werden zum Vorteil aller Bewohner, der Kinder und Erwachsenen. Ansonsten braucht es vermehrte und noch bessere Alternativen zum Individualverkehr, so z. B. eine weitere Ausgestaltung des öffentlichen Verkehrs mit Anbindung auch der abgelegeneren Teile der einzelnen Ortschaften. Parkplatzbe- wirtschaftung und Raumplanung sind ebenfalls in diesem Zusammenhang zu sehen. 
Norbert Marxer Schaanwald, VU 45 Jahre, Doktor der P Eine Umfahrungsstrasse   allein schafft zusätzliche Kapazität und vermag die Verkehrsproblem( längerfristig nicht zu lösen. Die Ve lagerung des Verkehrs aus den Dörfern heraus und der gleichzeitige Rückl der bestehenden Verkehrsinfrastruktur   tragen dem Gedanken der Nachhaltig-   keit besser Rechnung. Auf jeden F sind aber zur Lösung der Verkehrs probleme weitere Massnahmen ur Anreize notwendig, damit unnötig   Verkehr vermieden oder auf umwelt-   verträglichere Verkehrsmittel um- gestiegen wird. Ursula Oehry Gamprin, VU 43 Jahre, Kindergärtne Die Situation der Mens im Unterland, welche an dieser viel   befahrenen Strasse leben, ist nicht tolerierbar. Meines Erachtens könr eine Umfahrungsstrasse die Ort- schaften beruhigen. Ich würde ein solchen Strasse allerdings nur zustim-   men, wenn dafür die Gemeinde- strassen innerhalb der "Städtchen rückgebaut und optimal beruhigt würden. Es ist für die Kinder und ihre Entwicklung immens wichtig, dass sich ausserhalb des Hauses aufhalten   können, ohne ständig in Gefahr zu sein. Aber auch das soziale Leben Dorfgemeinschaft mit allen Gener tionen könnte so gefördert werde; Das Auto kann und darf uns nicht wichtiger sein, als die Menschen.
	        

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