Volltext: Liechtensteiner Umweltbericht (1990) (27)

Liecht. Umweltbericht, Mai 1990 
Seite 3 Hecken — Lebensadern der Landschaft Hecken bilden das Rückgrat ökologischer Ausgleichsflächen. Mit ein- heimischen Pflanzen aufgebaut, vermögen sie den Tierbestand zu ver- grössern. Das Anpflanzen der Hecken ist einfach und nicht teuer. Sie bilden einen idealen Abschluss für das Grundstück. (wms) Am besten überlegt man sich genau, wie und wo eine Hecke gepflanzt werden soll, bevor man damit anfängt. Man muss sich vergegenwärtigen, wie die Hecke in ausge- wachsenem Zustand aussieht. Ebenso gilt es zu überlegen, welche Pflanzen standortge- recht sind, welche Licht und welche Schatten lieben. Ein.Hinweis auf geeignete Arten kön- nen die in der näheren Umgebung natürlich- erweise wachsenden Stäucher und Bäume geben. Pflanzzeit und Vorgehen Ideale Pflanzzeit ist die laubfreie Zeit des Winterhalbjahres, am besten der Herbst. Be- vor die Hecke gepflanzt wird, lohnt es sich, den Boden vorzubereiten. Für jede Strauch- Stufenaufbau 
einer Hecke 
gruppe muss mindestens eine Scheibe von 50 — 100 cm Durchmesser vorbereitet werden. Der Boden soll schön krümelig sein. Selbst- verständlich wird kein Torf dafür verwendet! Wenn der Boden vorbereitet ist, allenfalls noch mit Kompost angereichert, kann mit dem Pflanzen begonnen werden. Für die Pflanzung eignen sich Jungpflanzen von 50-120 cm Höhe ebenso wie grössere Exem- plare. Abgeknickte Wurzeln und Äste werden vor dem Pflanzen zurückgeschnitten. Es wird am besten in Abständen von etwas 50 cm in Gruppen geordnet gepflanzt. Eine Hecke kann in einer Linie angeordnet werden, wenn wenig Platz zur Verfügung steht. In diesem Falle empfiehlt es sich meistens, Sträucher zu wählen, die nicht allzu hoch wachsen. Ökolo- gisch vorzuziehen ist hingegen, wenn die Hek- ke zwei- oder dreizeilig auf etwa vier Meter Breite angeordnet wird. Die hohen Bäume sollen dabei in der Mitte zu stehen kommen, gegen den Rand werden die Niederhecken angelegt. Es ist von Vorteil, jeweils drei bis vier Exemplare der gleichen Art zu einer Gruppe zusammenzupflanzen, um die Kon- kurrenz zwischen verschiedenen Arten einzu- schränken. Entlang der Hecke soll dann eine Krautschicht von hochwachsendem Gras von mindestens einem Meter Breite bestehen blei- ben, damit ein optimaler Austausch in die Umgebung für die Tierwelt der Hecke mög- lich ist. Pflege einer Hecke Wird der Spitzentrieb der frisch gepflanzten Sträucher durch zu üppig wuchernde Kraut- pflanzen beschattet, genügt es, diese so weit niederzutrampeln, bis der Spitzentrieb der Gehölze wieder in vollem Licht steht. Diese Arbeit muss so lange wiedernolt werden, bis sich die Bäume und Sträucher durchsetzen. Grundsätzlich soll unter Gehölzen der Boden nicht bearbeitet werden. Mit der Zeit, wenn die Bäume und Sträucher auswachsen, zient sich die Krautschicht unter dem Gehölz zu- rück. Laub bedeckt den Boden. Jetzt kann ein neuer Unterwuchs gefördert werden, welcner die Beschattung erträgt, nämlich Waldpflan- zen. Wer Geduld hat, kann warten, bis diese Pflanzen von alleine gedeihen. Wer die Ge- duld nicht hat, kann mit einer Ansaat oder Pflanzung nachhelfen. Samen und Früchte können von Pflanzen mit ähnlichen Standort- bedingungen im Wald beschafft werden. Der Erfolg oder Misserfolg zeigt an, ob die richti- ge Auswahl getroffen wurde. Wenn die Hecke auswächst, kann sie zurück- gestutzt werden. Es sollen aber nicht alle Sträucher gleichzeitig geschnitten werden, um den Tieren Platz zum Ausweichen zu lassen. Das geschnittene Geäst kann ohne weiters in der Hecke aufgeschichtet werden. Es verfault dann langsam, bietet aber in dieser Zeit reich- lich Nahrung, Eiablageplätze, Schlupfwinkel und Verstecke für manche Tiere. Es können auch organische Küchenabfälle oder Lesestei- ne in die Hecke geworfen oder zu einem Haufen angeordnet werden. Auch das be- reichert das Leben in der Hecke.
	        

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