Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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hier ganz Unterösterreich zu verwüsten l ). Der Kaiser schenkte ihm 
die Burg zur Belohnung; Heinrich überließ sie aber wieder den 
rechtmäßigen Erben. Bei einem andern Ausgleich, den Kaiser 
Friedrich mit Stephan Eitzinger am 21. Februar 1468 zu Egen 
burg einging, war Heinrich wenigstens ein Zeuge und Siegler 
der Urkunde^). Im Jahre 1470 kaufte Heinrich von Wolfgang 
Rogendorf das Schloß zu Bernhardsthal mit dem Markt daselbst, 
mit dem öden Dorf zu Ebenfeld, mit Teichen, Zehnten, dem 
Kirchenlehen, dem Gericht, der Wildbahn u. s. w. 2 3 ), Ebenso 
kaufte er in demselben Jahre die Feste Teinitz von Hans von 
Moschenau und erhielt dazu 1472 von König Matthias von 
Ungarn die Gnade, nachdem er das Schloß in seine Gewalt 
gebracht, es ohne alle Wiederlösung erblich behalten zu dürfen^). 
Noch verschiedene andere mehr oder minder bedeutende Erwer 
bungen durch Heinrich datiren aus dieser Zeit. 
Die so eben erwähnte Gnade des Königs Matthias zeigt 
uns, daß im Jahre 1472 sich die Stellung der Herren von 
Liechtenstein wieder geändert hatte. Bis so lange hatte der Friede 
und das gute Vernehmen mit Kaiser Friedrich gedauert; wenn 
wir von nun an die liechtensteinischen Brüder wieder in Oppo 
sition gegen denselben finden, so lag auch diesmal wie früher 
die Ursache in den politischen Verhältnissen. Wenn zwischen den 
Herren von Mähren und Oesterreich ein Krieg ausbrach, so 
mußten sie, in beiden Ländern mit reichen Lehen begütert, dem 
einen folgen und den anderen zum Gegner haben. Eine Fehde 
ihrerseits wider Friedrich war kein Streit wider Kaiser und Reich, 
wie sie auch in den Urkunden ausdrücklich erklären, sondern für 
den einen Landesherrn wider den andern. 
König Georg von Böhmen war 1471 gestorben; um 
die erledigten Lande stritten der Prinz Wladislaw von Polen 
1) Wurmbrand 207. 
2 ) Chmel im Archiv für Kunde österr. Gesch. V. 44, 
3 ) Liecht. Archiv H. * 9. 
■>) I. 119; *. 43; vgl. V. 24.
	        

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