Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

10 Mittwoch, S. Juli 2000 
Wirtschaft 
Liechtensteiner Volksblatt 
Nachrichten 
WVS gibt Empfehlung 
SOLOTHURN: Die Delegierten des Waldwirt 
schaftverbands Schweiz WVS - der Dachorgani 
sation der Schweizer Waldbesitzer • haben be 
schlossen, den Mitgliedern die dreifache An 
nahme aller Energievorlagen an der Abstim 
mung vom 24. September 2000 zu empfehlen. 
Die Delegierten des WVS haben sich intensiv 
mit den drei Energievorlagen befasst. Die Ar 
gumente und Gegenargumente der Befürwor 
ter und Gegner prallen seit längerem in den Me 
dien aufeinander und zeigen die garize Komple 
xität der Energiepolitik au£ 
Die Diskussion der branchenrelevanten Fra : 
gen führte auch den Delegierten klar vor Au 
gen, dass Vor- und Nachteile für die Waldwirt 
schaft auszumachen sind. Holz ist ein umwelt 
freundlicher Rohstoff der jeden Tag-vor unse 
ren Haustüren - nachwächst. Gute Gründe dem 
einheimischen natürlichen Rohstoff Holz eine 
echte Chance zu geben. Als erneuerbarer Roh 
stoff könnte Holz durch die Annahme der Ener 
gievorlagen gefördert werden. Anderseits ist 
sich der Delegiertenrat bewusst, dass durch die 
Annahme der Energievorlagen die holzverar 
beitenden energieintensiven Betriebe durch die 
Energielenkungsabgäbe auf nicht erneuerbare 
Energien finanziell höher belastet werden. 
Die Delegierten sind aber der Ansicht, dass 
die Zeit gekommen ist, von der Kostendiskussi 
on weg zu kommen und die grösseren Zusam 
menhänge richtig zu werten. Die Zeit ist reif für 
eine Energiewende. Ein Schritt zur Substitution 
nicht erneuerbarer Energien (Erdöl, Erdgas, 
Atomstrom u.s.w.) durch den Rohstoff Holz ist 
ein Schritt zu mehr Natur und so auch ein Ge 
winn für den Menschen. Der Delegiertenrat des 
WVS vertritt mit deutlichem Mehr die Empfeh 
lung: «Energievorlagen: 3 mal Ja». 
Piguet legt um 
40 Prozent zu 
GENF:Audemars Piguet, Hersteller von Luxus 
uhren der oberen Preisklasse, hat seit Anfang 
Jahr auf den wichtigsten Märkten um rund 40 
Prozent zugelegt. Das Traditionsunternehmen 
feiert dieses Jahr sein 125-jähriges Bestehen. 
Wie Generaldirektor Georges-Henri Meylan 
am Dienstag vor den Medien in Genf erklärte, 
wird Audemars Piguet im laufenden Jahr vor 
aussichtlich 16 500 Luxusuhren herstellen. Im 
letzten Jahr waren es 15 000 gewesen. Der Um 
satz werde von 140 Mio. Fr. im letzten Jahr auf 
rund 150 Mio. Fr. ansteigen. Audemars Piguet 
verzeichnet seit Anfang Jahr ein Absatzwachs 
tum auf allen wichtigen Märkten. Generaldi 
rektor Meylan: «Zum ersten Mal seit 20 Jahren 
legen die Absatzmärkte in Europa, den Verei 
nigten Staaten und in Asien gleichzeitig zu. Da 
zu gesellen sich neue, vielversprechende Märk 
te wie China und Indien.» 
Audemars Piguet beschäftigt weltweit 400 
Personen. Das Unternehmen hat seinen Sitz im 
waadtländischen Le Brassus und verfügt über 
zwei Produktionsniederlassungen in Le Locle 
NE und Meyrin GE sowie über eine Distributi 
onsfiliale in Morges VD. 
Die nach wie vor unabhängige Gesellschaft - 
ein bedeutender Teil des Aktienkapitals befin 
det sich im Besitz der Gründerfamilien - hat 
Anfang Juni zusammen mit der Richemont Grup 
pe ein Angebot für Übernahme der Uhrensparte 
der deutschen Mannesmann Gruppe (u.a. die 
Marken IWC, Jaeger LeCoultre) gemacht. 
«Mannesmann hat verschiedene Angebote 
erhalten. Für wen sich Mannesmann entschei 
den wird, dürfte Ende Juli bekannt sein», sagte 
Meylan dazu. 
REKLAME 
Inventarwert vom 4. Juli 2000 
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Forschung in Liechtenstein: 
kleines Land ganz gross 
Industrie,Wirtschaft und Fachhochschule: Interdisziplinär für die Zukunft 
In Liechtenstein wird ge 
forscht. Bekannt dafür sind re 
nommierte Grossuntemeh- 
men wie beispielsweise die Hil- 
ti AG, die Balzers AG oder 
auch Ivodar-Vivadent. Kräfti 
ges Engagement in diesem Be 
reich verzeichnet auch die 
Fachhochschule Lichtenstein, 
wo gleichzeitig oft bis zu 200 
Projekte am Laufen sind. Die 
einzelnen Disziplinen sind 
übergreifend und es werden 
viele Millionen franken inve 
stiert. So gesehen ist Liechten 
stein auch'international ein be 
deutendes Land. 
Erich Walter de Meijer 
Die Zahlen sind beeindruckend: 
Der Personal- und Sachaufwand fUr 
Forschung und Entwicklung in den 
Liechtensteiner Industrieunterneh 
men hat sich gegenüber dem Vor 
jahr einmal mehr deutlich erhöht: 
Der Totalaufwand wurde um beein 
druckende 16 Prozent auf satte 193 
Millionen Franken gesteigert. Das 
heisst, dass rund 5 Prozent des Ex 
portumsatzes in die Forschung und 
Entwicklung investiert wird. Diese 
Tatsache ist, das bestreitet niemand, 
einer der Erfolgsfaktoren der liech 
tensteinischen Wirtschaft. Insge 
samt sind derzeit nicht weniger als 
893 Fachleute in Forschung und 
Entwicklung beschäftigt. 
Beratende Funktion 
Grosses Interesse daran, dass die 
ser Itend genau so weitergeht, hat 
der Liechtensteiner Beirat für For 
schung und Technologie mit seinen 
sechs Mitgliedsuntemehmen: die 
Balzers AG, Hoval, Hilcona, Viva- 
dent, Hilti und Presta. Dr. Volker 
Rheinberger hat derzeit den Vorsitz 
dieser Organisation - er ist auch in 
der Geschäftsleitung von Ivoclar- 
Vivadent in Schaan tätig: «Unser 
Gremium hat beratende Funktion - 
wir versuchen, mit der Regierung 
zusammenzuarbeiten und für gute 
Voraussetzungen zu sorgen. Es ist 
auch unser Ziel, die diesbezüglichen 
liechtensteinischen Interessen in 
Brüssel wahrzunehmen und dafür 
zu sorgen, dass auch Mittel zur Ver 
fügung stehen. 
Den Menschen hierzulande sei ei 
gentlich gar nicht so richtig bewusst, 
über was für ein riesiges For- 
Liechtenstejn ist ein kleines Land und hat keine Rohstoffe. Das einzige Exportgut heisst «Brain» - sprich: Know- 
how. In Forschung und Entwicklung sind heute über 840 Personen engagiert. 
schungspotential Liechtenstein ver 
fügt, meinte Dr. Volker Rheinber 
ger: «Wir haben zwar keine Roh 
stoffe - und unser einziger Export 
artikel ist daher das Produkt 
BRAIN. Wir müssen und wollen an 
vorderster Front stehen, wenn es 
um Forschung und Entwicklung 
geht. Die liechtensteinischen Un 
ternehmen kommen dieser Beru 
fung nach und entsprechend global 
sind dann auch die Kontakte.» 
Ivoclar beispielsweise ist viel im 
Ausland tätig - so auch in den US A, 
wo ein eigener Forschungsableger 
gegründet wurde. 
Intensive Forschung 
Ivoclar-Vivadent ist ein gutes Bei 
spiel für extensiv betriebene For 
schung: Hier sind mehr als 120 Leu- 
SERICA FONDSLEITUNC 
AKTIENGESELLSCHAFT 
POSTFACH 725 • PFLUGSTRASSE 12 • FL-9490 VADUZ 
TELEFON +423 - 236 54 99 • WWW.SERICA.COM 
Das Unternehmen Ivoclar in Schaan, 
in die Forschung investiert. 
Jährlich werden hier Millionenbeträge 
(Bild:bak) 
te in Forschung und Entwicklung 
tätig. Diese pflegen beste Kontakte 
in die ganze Welt und arbeiten auch 
mit namhaften Universitäten eng 
zusammen. «Unsere Branche bringt 
es mit sich, dass wir uns auch sehr in 
der Grundlagenforschung engagie 
ren: organische Chemie, Glaschemie 
und Keramik, Zahnmedizin, Zahn 
technik, Engineering und Analytik. 
Die Grundlagenforschung öffnet 
langfristige Effekte und ermöglicht 
die Entwicklung neuer Technologi 
en.» Forschung ist naturgemäss hin 
und wieder auch ein risikoreiches 
Unterfangen, weil darin etliche 
Fachleute involviert sind, weil man 
viel Geld in teure Anlagen investie 
ren muss und bei all dem Aufwand 
jetztendlich dann gar nicht sicher 
sein kann, ob die Konzepte aufge 
hen. «Aber dennoch», erklärt Dr. 
Volker Rheinberger dezidiert, 
«dennoch ist gerade dieser Zweig 
unseres Unternehmens ein lebens 
erhaltender, denn er macht unsere 
Wettbewerbsfähigkeit mit aus.» 
Wenn interessante Ergebnisse vor 
liegen, dann werden diese paten 
tiert, |iin und wieder vergibt man 
auch Lizenzen - vorzugsweise an 
Unternehmen im nicht-dentalen 
Bereich. 
Expansion und Wachstum 
Volker Rheinberger weiss, dass 
Forschung und Entwicklung in 
Liechtenstein derzeit Uberpropor 
tional wachsen. Das stellt der Kon 
junktur ein gutes Zeugnis aus, auch 
dem Geschäftssinn der hiesigen Un 
ternehmen. Wer diesbezüglich ex 
pandiert, braucht Fachleute. «Und 
die sind bei uns wie auch anderswo 
in Liechtenstein immer Mangelwa 
re. Regional verfügen wir ohnehin 
nicht Uber genügend Ressourcen, es 
gibt einfach zu wenig Nachwuchs. 
Wir beispielsweise brauchen Leute 
mit akademischer Doppelausbil- 
dung-zum Beispiel Zahntechniker, 
die auch eine Marketingausbildung 
hinter sich haben. Oder wir suchen 
Glas- und Keramikchemiker: In der 
näheren Umgebung wird das gar 
nicht gelehrt. Da fangen die Proble 
me schon an. Stellen werden daher 
international ausgeschrieben, auch 
schicken wir Headhunter in die 
Lande hinaus.» 
Worauf man angewiesen ist 
«Wir sind sicher nicht die einzigen, 
die auf internationalen Nachwuchs an 
gewiesen sind Dementsprechend tum 
melt sich in den liechtensteinischen 
Forschungslaboren ein doch ziemlich 
internationales Völkchen.» Die Leute 
müssten dann auch fort- und weiterge 
bildet werden, die Fachleute nehmen 
an allen relevanten Kongressen teil,der 
Blick ist in alle Richtungen offen, «wir 
überwachen Doktorarbeiten und for 
cieren Diplomarbeiten», weiss Volker 
Rheinberger. «Wir suchen immer neue 
Impulse.» 
REKLAME 
SR PDKTUNA 
HH Investment AG Vaduz 
Inventarwert vom 4. Juli 2000 
FORTUNA 
Europe Balanced Fund Euro 
EUR 108.70* 
FORTUNA 
Europe Balanced Fund 
Schweizer Franken 
CHF101.56* 
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CENTKUMBANK 
PanAlpina Sicav 
Alpina V 
Preise vom 4. Juli 2000 
Kategorie A (thesaurierend) 
Ausgabepreis: € 60.30 
Rücknahmepreis: € 59.07 
Kategorie B (ausschüttend) 
Ausgabepreis: € 59.30 
Rücknahmepreis: € 58.09 
Zahlstelle In Liechtenstein: 
Bank Wegelln (Liechtenstein) AG 
Heiligkreuz 49, FL-9490 Vaduz 
i
	        

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