Organ für amtliche Kundmachungen.
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Redaktion des „Volksblattes"; für die Schweiz bei der Buchdruckerei I. Kuhn in Buchs (Rheintal). — Briefe und Gelder werden franko erwartet. — Einrückungsgebühr
für Inserate im Publikationsteile für die dreispaltige Zeile oder deren Raum 8 K oder 10 Rp. — Korrespondenzen, Inserate und Gelder sind an die Redaktion einzusenden,
und zwar erstere spätestens bis jeden Mittwoch mittags.
Jks... 14L.
den 7. April 1916.
Amtlicher Teil.
Z. 964
Edikt.
Ueber den von der fürstl. Regierung in Vaduz
auf Grund der Kaufverträge vom 8. Febr. 1915
und 23. Februar 1916 eingebrachten Antrag auf
lastenfreie Abtrennung eines Trennstückes
von 16.3 Klaftern von der Parzelle Kat. Nr.
89a/I, vorkommend im Scha. Hsb. Fol. 183 des
Maurermeisters Alexander Rifch in Schaan und
eines Trennstückes von 17.7 Klaftern von der Par
zelle Kat. Nr. 90a/!, vorkommend im Scha. B.
4 Fol. 965 des Flaschnermeisters Karl Jehle in
Schaan zwecks Erweiterung der Bahnhofstraße in
Schaan wird das Verfahren nach dem Gesetze v.
20. Dezember 1915 L. G. Bl. Nx. 17 eingeleitet.
Das Gesuch samt Beilagen kann in der Gerichts-
kanzlei eingesehen werden.
Jenen dinglich Berechtigten, welche glauben, daß
der Wert der Trennstücke je 1 /w der Gesamt
grundstückwerte übersteige oder daß durch die Ab-
trennung ihr bücherliches Recht gefährdet werde,
steht es frei, binnen Monatsfrist Hiergerichts schüft-
lich oder mündlich Einspruch gegen die Abtrennung
zu erheben; andernfalls wird angenommen, daß ste
in die Trennung willigen.
Fürstl. l. Landgericht.
Vaduz, am 29. März 1916.
Dr. Thurnher.
2. 1193 j. 300/184.
Edikt.
Auf dem Grundstücke
M. B. 2 Fol. 235 Mauren-Wiese Kat. Nr. 16/IX
der Creszenzia Frick Nr. 84 in Mauren haften lt.
Abhandlung nach Franz Josef Kieber vom 27.
Jänner 1874
a) dem Bruder Josef Frick fl 64.79
b) dem Bruder Johann Frick fl 64.79,
welche Forderungen nicht mehr zu Recht bestehen
sollen.
Nach Art. 3 des Gesetzes vom 15. November
1903 L. G. Bl. Nr. 4 werden fchin alle, welche
auf diese Hypothekarforderungen Ansprüche erheben,
aufgefordert ihre Rechte bis längstens 10. Juli
1916 Hieramts anzumelden, widrigens die Amorti-
fation und Löschung der Forderungen bewilligt
würden.
F. l. Landgericht.
Vaduz, am 30. März 1916.
Dr. Thurnher.
Z, 862 Llbh. 160/128.
Edikt zur Einberufung der
BerlaffenschaftSglSnbiger.
Elias Oehri, Bauer in Schellenberg, wohnhaft
in Mauren, ist am 9. Jänner 1916 gestorben.
Alle, die an die Verlassenschaft eine Forderung
zu stellen haben, werden aufgefordert, ihre An-
sprüche bei diesem Gerichte am 26. April 1916
vormittags 9 Uhr, Zimmer Nr. 43, mündlich, oder
bis zu diesem Tage schriftlich anzumelden und nach-
zuweisen. Sonst wird den nicht durch ein Pfand-
recht versicherten Gläubigern an die Verlassenschost,
wenn sie durch die Bezahlung der angemeldeten
Forderungen erschöpft würde, kein weiterer Anspruch
zustehen.
F. l. Landgericht.
Vaduz, am 31. März 1916.
Dr. Thurnher.
Nichtamtlicher Teil.
Baterland.
Personalien. Seine Durchlaucht haben den Kanzlei-
leiter bei der fürstl. Hoskanzlei, Herrn Wilhelm.
Biedermann, zum Kanzletdirektor gnädigst zu ernennen
geruht. Der Beförderte ist Bürger der Gemeinde
Schellenberg und steht seit 25 Jahren in fürstlichen
Diensten. Unsere besten Glückwünsche!
Personalien. Der fürstl. Landesverweser Freiherr
von Jmhof ist in Angelegenheiten der Lebensmittel-
Versorgung heute nach Bern verreist.
Banknotenfälschungen. In Oesterreich ist auf
Fälschungen von Banknoten aufmerksam gemacht
worden und zwar auf zwei Fälschungen der 2 K-
Noten von 1914 und auf eine Fälschung der 50 K-
Note von 1902. Alle drei Fälschungen werden als
gänzlich mißlungen bezeichnet.
Vermittlerwahlen. Die Wahlen der Vermittler
und deren Stellvertreter haben bisher folgendes Er-
gebnis. Vaduz: Verm. Landrat Meinrad Olpelt,
Stellvertr. Vorsteher Adolf Real; Schaan: Verm.
Oberlehrer Rudolf Quaderer, Stellv. Vorsteher
Friedr. Walser; Ruggell: Verm. Altvorsteher Franz
Josef Hoop, Stellv. Wilhelm Ritter; Schellenberg:
Verm. Vorsteher Karl Kaiser, Stellv. Landtagsabg.
Joh. Wohlwend; Gawprin: Verm. Altvorsteher
Johann Hasler, Stellv. Vorsteher Felix Gubelmann;
BalzerS: Verm. Gemeinderatsmitglied Georg Voat
Nr. 116, Stellv. Bauaufseher Johann Frick; Triefen:
Verm. Emanuel Frommelt, Stellv. Vorsteherstell-
Vertreter Josef Spenger. Planken gehört in den
Vermittleramtskreis Schaan. Die Wahlen in Eschen
und Mauren finden Donnerstag statt.
Zeichenkurs und Ausstellung von Schülerarveiten.
Bekanntlich hat der Landtag am 11. Dezember einen
Beschluß betreffend Abhaltung von Wanderkursen im
Bauzeichnen usw. gefaßt, worüber die fürstl. Re-
gierung wegen Durchführung dieser Kurse sofort Er-
Hebungen und Anordnungen getroffen hat. Als Lehrer
für diese Kurse ist der Bautechniker Herr Josef Vogt
in BalzerS gewonnen worden. Anmeldungen zur
Abhaltung solcher Kurse stnd nur auS den Gemeinde»
Bauers und Triesenberg in hinlänglicher Zahl ein-
gelaufen. Der Kurs in Balzers wurde in der Zeit
vom 3. Februar bis 4. März 1916 abgebalten und
war von 14 Schülern besucht, wovon 7 Maurer
und 7 ohne gewerblichen Beruf waren. Als Lehr-
stoff wurde in Balzers durchgenommen: Geometrische
Konstruktionen, Darstellung einfacher Körper in
Grund- und Aufriß, Erklärung von Horizontal- und
Vertikalschnitt, Zeichnung von Tür- und Fenster-
öffnnngen, Berechnung und Zeichnung von geraden
und gewundenen Treppen, Erklären und Zeichnen
von Bauplänen.
Der Kurs in Triesenberg, für welchen über Ein-
schreiten der Teilnehmer, die ursp'ünglich mit 24
Stunden bestimmte Kursdauer auf 74 Stunden er-
wettert wurde, war von 18 Teilnehmern (davon
einer aus Triefen) besucht. Von diesen waren 2
Maurer/ 5 Gipser, 6 Zimmerleute, 3 Schreiner und
2 ohne gewe, blichen Beruf. Als Lehrstoff wurde
in Triesenberg durchgenommen: Geometrische Kon-
struktionen, Darstellung einfacher Körper in Grund-
riß und Aufriß, Erklärung von Horizontal- und
Vertikalscknitt, dann für die Zimmerleute: Holzver-
bindungen, Balkenlagen, Kaminauswechslungen, Dach-
konstruktionen, gerade und gewundene Holzt, eppen
und Ansicht eines alten Triesenberger Hauses; für
Maurer und Gipser: Z ichnen von Tür- und Fenster-
öffnungenund mehrereBaupläne; ferner für Schreiner:
Zeichnen von Zimmertüren, Haustüren, Kasten-
fenstern und Stubenschränken.
Beide Kurse wurden fleißig besucht.
Der Kursleiter, Herr Bautechniker Vogt, hat die
ihm übertragene Aufgabe sehr gut gelöst und fich
die volle Anerkennung vei dient.
Die besseren Arbeiten der Kursteilnehmer werden
während der Osterferien im Schulhause in Vaduz
zur Ausstellung gelangen und der allgemeinen Be-
Keift zur deutschen Ilront ISIS
von Ludwig Ganghofer.
Sieben oder acht Uranaten müssen es ge-
Wesen sein, die innerhalb zweier Sekunden auf
die gleiche Stelle gefallen sind. Für meine fc*
gen sah es aus,. als wär's nur eine einziigg
Flamme, die wie ein riesiges Irrlicht zuckend
und sinnlos umhechüpfte. Eine schwere Wolke
wirbelt da drüben in die sinkende Nacht hinauf
die Stelle unchMt sich mit Dunst' — und dann
erst, da alles für den Mick schon verschwunden
P, hört man den dröhnenden Explosionsdonner
und sein <£cho.
Eine ruhige Stimme sagt: „Die ist erledigt.
Die andere kommt morgen dran!"
Nun tiefes Schweigen in der Dunkelheit. Kein
Schuß mehr. Nichts.
Ich kann nicht sprechen. Nanz stumm bin
ich Und während ich mich! in der Finsternis
des Turmes' über die Leitersprossen heruntertaste,
kommt mir eine Erinnerung aus meiner Kin-
derzeit. Damals, 1864, sah ich in einem >Mck-
'asten die Beschießung der Düpipeler Schanzen.
Las war anders!
W'rr reiten durch! die giW gewordene Nacht.
| Zwischen den erwachenden Sternen glänzt die
I feine Ooldspange des zunehmenden Mondes. Das
ganze Rund seiner Scheibe ist als bläulicher
Kauch zu erkennen. Sein Licht wird wachsen
mit jedem Tag, wird schön und vollkommen
werden. Ich Ahle diesen Gedanken wie eftt
Weichnis fii.r den deutschen Sieg.
Auf der dunklen Straß.e begegnen uns die law-
gen Züge der zu ihren Quartieren heimkehrenden
Verstärkungstruppen;> ihr Eingreifen ist nicht
nötig geworden;; der Borstoß, den die Franzosen
versuchen wollten, zerflatterte, bevor er noch
richtig begonnen hatte.
Die Feldgrauen, die in der Finsternis an
uns oorübermarschieren, singen nicht;! sie reden
mit ruhigen. Halblauten Stimmen;! und die Fun?-
ken ihrer Zigarren und Pfeifen wehen leuchtend
in die Dunkelheit hinaus, gleich schwärmenden
einer ~
12. r
21. Februar 1915.
Wenn wir daheim den militärischen Tages-
bericht Midieren und dabei die häufig wieder-«
kchrende Steue finden: „Im Westen hat sich
nichts Wesentliches ereignet" — dann pflegen wir
uns in Mißmut und Ünbehagen mit der Erör
terung von Dingen und Taten zu beschäftigen^
die nach unserer Meinung notwendig geschehen
müßten, aber unbegreiflicherweise unterlassen
werden. Keine von unfern Vorstellungen vom
Kriege so ungerecht wie diese! Gerade m den
Zeiten, in denen wir Daheimgebliebenen nichtA
von Siegen zu hören glauben, wird hier im
Felde so viel tüchtige, musterhafte und erfolge
reiche Arbeit geleistet, daß, ich Glücklicher, der
-ich diese rastlose deutsche Tat jetzt mit eigenen
sAugen sehen darf, jeden Tag mit dem frohen Ge-
fühl beschliehe: „Heute Hab' ich wieder einen
igroßen deutschen Sieg gesehen!"
Wie die „Ruhepausen" in den Schiitzengrä-
Ben aussehen, wie hier in bewundernswerter
Musdauer jede Minute bei Tag und Nacht be-,
nutzt wird, wie man schaufelt und schanzt und'
unsere Stellungen in unzerbrechbare Erdfestun-
gen verwandelt, wie man mit äußerster Kraft-
anstrengung alles erzwingt, was die Gefahr für
unsere Feldgrauen vermindern und ihre namen-
lose Mühsal etwas erträglicher machen kann —
davon habe ich schon erzählt. Nun laßt mich
heute davon sprechen/ wieviel stifte deutsche
Siege hinOr der Front erfochten werden. Undi
je wemger NervengeprMl in den Schilderung