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tums Vaduz gegründet w orden war. Es wurde auch spürbar, dass dies er Riss manchmal
mitten durch Fa milien hindurchgeht.
Im Vor feld wurde das Li echtenstein -In s titut (als neutrale wissenschaftliche Forschun g ss telle)
angefragt, ob es die Ausw ertung der Umfrage ü bernehmen könne. Wie sich im Nachhinein
als z utreffend herauss tellte, wurde diese Anfrage abg elehnt mit der Begründung, die Umfr a-
ge habe von ihrer Anlage her keine Chance, r epräsenta tiv für die Gesamtbevölkerung zu
sein.
Die Altersstru ktur aller Beteiligten beginnt gross mehrheitlich ab 50
Jahren. Darun ter haben sich nur Vereinzelte engagiert. Es wurde
deutlich, dass sich wie in der Deutschschw eiz auch in Liechten-
stein die Jugend und die jungen E rw achsenen mehrheitlich nicht
mehr für Kirchenfragen interessieren. Manche «Randgruppen»
haben auch ex plizit eine Mitarbeit abgelehnt, mit der Begründung, dass sie von der Amtskir-
che eben als Randgruppe missachte t oder teilw eise gar beleidigt w erden (insbes. queere
M enschen), oder aus Resignation: es werde sich sow ieso nichts ändern.
Zu Beg inn der fünf ö ffe ntlichen Austauschrunde n benannten jeweils alle Anwesenden eine
positiv e Kirchenerfahrung. Als solche w urden sehr oft Kindheitserinne run g en, private Rituale
in der Familie oder Erfahrungen von aktiver Beteilig un g in G ruppen berichtet. Vom aktuellen
offiziellen K irchenleben w urden besonders Beerdigungen und Er fahrun gen bei vom Erzbis-
tum unabhängigen Ordensinstituten als wertvoll bezeichnet.
An den fünf öffentlichen und moderierten Aus ta uschtre ffen wurde weniger explizit Kritik am
Erz bistum geäussert als in den schrif tlichen Rückmeldungen privater G esprächs gruppen .
Das lag einerseits daran, dass die Moderator:innen gut darau f achteten, dass die Gespräche
als spirituelle Proz esse abliefen, und ande rersei ts dass sich bei den ö f fentlichen Tre ffen
mehr k irchennahe M enschen zusammenfanden. Bei den privaten Treffen konnten mehr Kir-
chenferne mobilisiert w erden, w elche auch mehr Kritik an der Kir che äusserten.
3. Umfrag e-Erge bniss e zu den fünf Th em enkreisen
3.1. Die Weg-Gefährten
Wer gehör t für dich zu «unserer Kirche»?
W elche M enschen werden absichtlich oder ungewollt ausge schlossen?
Kernaussagen:
Fast aus schliesslich haben in unsere r Kir che die M änner das Sagen.
In der Amtskirche in Liechtenstein herrscht a ktuell eine Atmosphäre der Angstmache-
rei, aber viele Mitglieder tre ten trotzdem nicht aus wegen positiv er Jugenderinnerun-
gen und pe rsönlicher Anhänglichkeit an die katholische Kirche .
Die M itarbeit von Pasto r alassistent:innen hat in Liechtenstein keinen Platz mehr.
Als ausg e schlossen werden wahrgenommen: Ge schiedene, Queere, im Konkubinat
Lebende, soz ial Schwache, kritische Theologen in aller Welt, die Jugend, Kinder von
nicht v erheirate ten Paaren/M enschen, M enschen die immer w ieder die Ordnun g der
Kirche hinterfragen.
Besonders eine Änderung der k atholischen Sex u almoral und w ieder mehr Möglich-
k eiten aktiver Mitgestaltung des kirchlichen Lebens w erden erwartet.
«Alle» w erden immer w ieder als zugehörig genannt. Zur Kirche gehören alle, die mit
ihr das Leben teilen wollen und nach Gott und dem Sinn des Lebens such en.
Bei der Analyse der Aussagen fällt auf, dass die meisten zw ischen «unserer Kirche» und
«meiner Kirche» differenzieren. Unter «unsere r Kirche» v erstehen die meisten die Weltkir-
Altersstruktur: ca.
unter 25 Jahren: 45
25 - 50 Jahre: 30
über 50 Jahre: 175 175