Volltext: Altersarmut in Liechtenstein

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Zusammen gefass t zeig en alle Einschränkunge n in der Ebene der H andlungsspielräume einen 
dringlichen Inte rven tionsbedarf auf. Vo rwiegend sind dies die b eiden Bereiche der mangelnde n 
Gesundheitsve rso rgung und der sozialen Teilhabe.   
Neben den zent ralen Er k enntnissen zum Phänomen Altersa r mut er scheint auch die E rhebung zu den 
gesellschaftlichen Strukturen, Werten und Normen in Liechtenstein relevant. In den qualita tiven 
Inte rviews wurde immer wieder von einem finanz iellen Druck berichtet, der eine Tabuisierung von 
Armut begüns tigt . Auch die Tatsache , dass von offizieller Seite her Armut nicht anerkannt ist, festigt 
so bestimmte Normen in der Gesellschaf t. Dies kann zur Folge haben, dass Men schen weniger im 
Austausch über ihre finanzielle Situation sind sowie die Hemmschwelle eines Leistungsbezu g 
verstärkt wird und so si multan die Dunkelzif fer der Bet rof fenheit ans teig t. Dieser Entwicklung kann 
nur durch Ö ffen tlichkeitsarbeit entge gengewirkt werden, indem E rheb ungen, Bera tungen oder 
Projekte zu Armut staatlich, wie auch o rganisatio nal durchge führ t werden . Die Kleinheit des Lande s 
Liechtenstein kann hypo t hetisch einen Einfluss auf die T a buisierung oder sogar S tigmatisier u ng von 
Armut haben, aber zugleich auch als g rosse Ress ource angesehen werde n. Die Kleinheit ermöglicht 
kurze Wege in der Zusammenarbeit von Staat und Organisationen sowie niedrige hierarchische 
Stufen. Die Emp fehlungen und Resultate der Thesis kö nnen umgehend für die Praxis von Staat und 
Organisa tionen genutz t werden. Für den Bezug zur Sozialen Arbeit lassen sich aber auch auf Seite n 
der Wissensen twicklung für die Disziplin relevant e Aspek te eruieren. Die Verbindung von 
Praxiswissen mit fachl ich fundierten E rgebnissen kann zu einer Qualitätssteigerung der 
sozialarbeiterischen Ang ebote und Inte rventionen führen . Gleichzeitig können die erarbeite ten Inhalt e 
auch für die Wissenserweiterung im Rahmen der Disziplin als theoretischer Ausgangspunkt 
fungieren. Unabhängig von der Qualität und Qua ntität der empirischen Grundlage ist sowohl bei der 
Erarbeitung wissenscha f tlicher Grundlagen als auch sozialarbeiterischer Angebot e der Miteinbezug 
der Zielgruppe, wie unter 10.2.1 beschrieben, zwingend erforderlich.   
Zentrale Vorausse tzung für eine Wei teren twicklung von Leistungen der Sozialen Arbeit bildet die 
Anerkennung der Thema tik Armut in Liechtens tein . Nur so sind e mpirische Studien und insbesonder e 
Finanzierungen aller M assnahmen , beispielsweise durch Leistungsverträge oder Projektgeld er 
möglich. Im Resü mee s cheint besonde rs die Qu alität der Einschränkungen und nicht die Quantit ät 
dieser zent ral. Dennoch zeigt die Erhebung relevante Ansa tzpunkt e für weitere Unte rsuchunge n, 
Massnah men oder Ange bote für die Zielgruppe der älte ren Pe rsonen in Liechtenstein .   
   
	        

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