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3. Berücksichtigung der allgemeinen sozialpsychologischen
Gesetze_in der Jugendarbeit
Alle unsere Sozialgebilde unterstehen einem permanenten
inneren Strukturwandel, Sie fordern eine dauernde Umformung
der Haltung und Einstellung und des gegenseitigen Inter-
aktionsverhaltens der Mitglieder,
W. Hellpach (Soziologie 1951) stellte einige Gesetze zu-
sammen, die die Binnendynamik solcher Sozialgebilde
bestimmen: (1)
- das soziale Erweckungsgesetz
das Erstarrungsgesetz -Stufungsgesetz-Abwechslungs-
(Qualitätsgesetz) gesetz
Nivellierungs-, Primitivierungs- und Kollektivierungs-
gesetz.
Das_soziale Erweckungsgesetz
Individuen, die - aus welcher Situation auch immer —-
zusammekommen oder zusammegeschlossen werden (handle es
sich dabei um mehr oder weniger zufällige Menschenaufläufe
dder um organisatorisch intendierte heterogene Zusammen-
schlüsse), verspüren den Drang in sich, ihr zunächst motiv-
loses oder motivhomogenes Sozialagregat mit gemeinsamen
Motiven zu durchäringen, m.a,.Worten: man sucht gemeinsame
Ziele und Interessen im Zusammensein (Übergang vom Sozial-
agregat zur Gruppe)
Jede neue Gruppe ist im Erleben ihrer Mitglieder zunächst
Sozialagregat, Das vom Erzieher und seinem Interaktionsstil
abhängige Sozialklima bestimmt wesentlich die Richtung der
yemeinsamen Motivstiftung,
(1) : D, Rüdiger, Einführung in die pädagogische Psychologie,
Vorlesung WS/SS 1968/69 an der Universität Salzburg.