Vergangenen Samstag Kgastierten
«Gilad Atzmon & the Orient House
Ensemble» in der Tangente in Eschen
In dem kleinen Raum mit gemütli-
cher Atmosphäre fand ein gelunge-
ner Jazzabend statt. Liebhaber dieser
Musikrichtung fanden sich in der
Tangente ein, um sich musikalisch
verwöhnen zu lassen. Vier Musiker
aus unterschiedlichen Kulturen lies-
sen dann auch die Jazzherzen höher
schlagen.
N Sascha Gerster
«, ., und Sie würden noch heute ap-
plaudieren, hätte man sie damals nicht
gestoppt». So, oder so ungefähr kön-
nen die Zuschauer an diesem Abend
beschrieben werden. Bei jeder sich ih-
nen gebotenen Möglichkeit legten sie
los mit dem Beifall. Sie fingen nicht
nur an zu klatschen, sondern sie woll-
ten auch nicht mehr damit aufhören,
Palästinenser und Israeli
In der Band des israelischen Saxo-
phonisten Gilad Atzmon spielt neben
Englisch, palästinensisch, israelisch
Jazzkonzert mit «Gilad Atzmon & the Orient House Ensemble» in der Tangente
Gilad Atzman während einer seiner Sarophon-Finlagen.
den Briten Frank Harrison am Piano
und Oli Hayhurst am Bass mit Asaf
Sirkis ein palästinensischer Drummer.
Ein wahrhaft multikulturelles En-
semble, was auch in ihrer Musik wie-
derzuerkennen ist. Die Band spielte
Musik mit feinen Anklängen an die
orientalische Musikkultur, mit viel
Sehnsucht durchsetzt. In den Liedern
spiegelten sich Erinnerungen an das
5stliche Mittelmeer wieder, als der Sa-
xophonist an italienische Melodien
und afroamerikanische Sounds dachte,
während hinter seinem Rücken Israelis
gegen Palästinenser kämpften. In Atz-
mnons Musik blitzen osmanische Volks-
‚jedmotive auf, Tanzweisen vom Bal-
kan oder frische Klangfarben der tür-
kischen Klarinette, In der Mitte des
Konzertes stellte Gilad seine Bandmit-
glieder vor. Während sie nach eigener
Aussage einen für Jazzmusik langwei-
ligen Rhythmus spielten, erklärte er
kurz das Genie jedes einzelnen Genos-
sen. An dieses für sie notwendige Übel
legten sie eine Pause ein, um an-
schliessend mit neuem Schwung ihren
Jazz zu zelehrieren.
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