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Am gestrigen Abend gab es in
der Tangente nach der Som-
merpause wieder eine Vernis-
sage. Brigtte Hasler, diesmal
als Malerin, zeigte Arbeiten
der letzten Jahre.
mgd.- Die Sommerpause war lang,
anscheinend sind die Aktivitäten der
Tangente dem Publikum abgegangen,
denn am gestrigen Abend platzten die
Räumlichkeiten schier aus allen Näh-
;en. Sehr viele Frauen - aus allen La-
gern - verbreiteten Power, dazwi-
schen männliche Prominenz aus Poli-
ik und Kulturbeirat. Karl Gassner, in
seiner Eigenschaft als Galerist, ver-
zichtete bei der Begrüssung nach ei-
aem kurzen Anlauf auf namentliche
Erwähnung, um nur ja niemanden zu
ibersehen.
Einen prominenten Entschuldigten
Muss man doch noch namentlich er-
wähnen: Jörg Hanselmann. Der Pia-
nist sollte die Vernissage musikalisch
Ddegleiten, hatte sich jedoch einen
Muskelfaserriss zugezogen. Für ihn
xonnte Brigitte Hasler Hieronymus
sSchädler gewinnen, mit dem sie
schon des Öfteren zusammengearbei-
‚et hatte. Hieronymus war kein Er-
satz, sondern spielte fabelhaft wie im-
mer. Seine Improvisationen wider-
spiegelten die Zeit, man spürte sie
liessen und tropfen ...
Ein intensiver
schaffensprozess
Cornelia Hermann, seit knapp ei-
em Jahr als Kunstsachverständige
m Land, würdigte das intensive
Schaffen von Brigitte Hasler der letz-
‚en Jahre. Sie habe sich den Titel
«Künstlerin» ausdrücklich verbeten,
wunderte sich die Rednerin. Nach-
dem sie sich auch in Musik und Wor-
‚en ausdrücken kann, wird klar, dass
le sich in den neuesten Arbeiten für
die Malerei im weitesten Sinn ent-
schieden hat. Hier verfügt Brigitte
Hasler über eine Vielfalt an Aus-
irucksmöglichkeiten. In den letzten
Jahren hat sie sich sehr intansiv mit
Lithographien beschäftigt, sie zeigt
ainige Mappen. Auch Radierungen
gehören zu diesem Zweig. Verschie-
Jene Papierarbeiten vermitteln ihre
Freude am schöpferischen Tun. Ent-
standen sind Masken aus Papiermas-
ze, Gips, Tranparentpapier. Einzeln
oder übereinandergehängt haben sie
etwas Archaisches.
Grossformatige Bilder
Ihre sehr grossformatigen Bilder
Jefassen sich mit «Zeit» im weitesten
Sinn, was die zweite Rednerin des
\bends, Renate Breuss, zu einer län-
zeren Betrachtung über Zeit inspi-
zierte. Präsent in dieser Ausstellung
st das aktive Leben in all seinen For-
men und Facetten. Die Bilder in ihrer
Farbgebung manchmal bedrückend,
leshalb schloss Renate Breuss auch
mit den Worten «Das Morbide ist stets
anwesend, vom Leben nicht zu tren-
nen.»