Volltext: 30 Jahre Tangente

Musik, die Lust ht auf meh 
USIK, die LUST MaC auI menr 
Toni Eberle Group - erstes Jazzkonzert nach der Sommerpause in der Tangente 
«Liebe Jazzfreunde», be- 
grüsste Tangente-Initiator 
Karl Gassner vergangene 
Woche die Gäste. «Als 
erste Veranstaltung nach 
der Sommerpause hören 
wir heute die Toni Eberle 
Group. Toni Eberle und 
zeine Bandmitglieder 
kommen aus der Schweiz 
und zählen mit zu den be- 
sten Jazzgruppen.» 
T Gerolf Hauser 
Hinter dem Wort «Group» ver- 
bergen sich der Gitarrist Toni 
Eberle, der Bassist Thomas 
Breuss, der Schlagzeuger Carlo 
Lorenzi und eigentlich der 
Trompeter Herbert Walser, der 
aber verhindert. war. Für ihn 
;prang der Saxophonist Stefan 
Suntinger ein, der auch schon 
mit der Big Band Liechtenstein 
zusammen gespielt hat. 
Viel Elektronik 
«Die phantastischen Vier von 
Eberle & Co.», hiess es in der 
Einladung, «gehen musikalisch 
zur Sache, dass man seinen Oh- 
ren nicht zu trauen glaubt. Sie 
erzeugen einen in allen Ge- 
schwindigkeitsstufen unheim- 
lich differenzierten und zu- 
gleich komplexen Sound, wie 
er bislang im Bereich Jazzrock 
und Funk kaum zu hören war.» 
Träufeln wir gleich einen Wer- 
mutstropfen dazu, ohne diese 
Aussage schmälern zu wollen: 
Am besten zu hören war das 
beeindruckende KGitarrenspiel 
von Toni Eberle dann, wenn er 
ger ganz am Rand der Gruppe, 
war als Sopran- und Altsaxo- 
öhonist, also als Bläser, oh- 
nehin der Gegenpart zur 
Rhythmusgruppe und er 
gehörte nicht zur «Ursprungs- 
Group». So dauerte es praktisch 
jen ganzen ersten Set, bis er 
sich hineinfand in dieses Zu- 
sammenspiel, bzw. die drei an- 
deren ihn hineinliessen. Dann 
aber spielte er grandiose Soli 
bis hin zur Zugabe, dem «Blue 
and Green» von Miles Davis, 
der einzigen Nicht-Eigenkom- 
position des Abends, die sie als 
ıDisco-Version», wie Toni 
Eberle sagte, spielten. Bei den 
eigenen Werken mit Namen 
wie «Judada», «Orange», «Blue 
Jets» etc., überraschte die 
Gruppe häufig durch einen 
grossartigen Aufbau der 
Stücke mit durchdachter Dra- 
maturgie, durch Breaks, sehr 
differenzierte Dynamik mit 
Höhepunkten und Zurücknah- 
me und Rhythmen, die von 
Rock und Funk bis zum süda- 
merikanischen Touch reichten. 
Überhaupt glaubte man immer 
wieder zu spüren, dass die be- 
;timmenden Impulse vom 
jchlagzeuger Carlo Lorenzi 
ıusgingen. Bassist Thomas 
3reuss spielte nichts Spekta- 
tuläres, sondern in grossarti- 
jer Gemeinsamkeit mit dem 
ichlagzeuger. Gitarrist Toni 
iberle war, wie gesagt, grandi- 
»s, wenn er «nur» Gitarre spiel- 
e und steigerte dies noch in 
en Phasen der Korrespondenz, 
m ersten Teil nur mit dem 
;chlagzeug, dann auch mit Sa- 
zophonist Stefan Suntinger. 
lie elektronischen Spielereien 
'eduzierte, nicht ständig Klang- 
r‚erfärbungen, Klangwiederho- 
ungen, Echo usw. mittels 
inopfdruck einschaltete. Be- 
onders «schlimm» diesbezüg- 
ich war gleich das erste Stück, 
‚ei dem er mit sich selbst, d.h. 
nit Hilfe der Technik, vielstim- 
nig und recht langweilig spiel- 
e. Dann aber begann «Musik. 
die Lust macht auf mehr», wie 
es in der Einladung hiess, 
Durchdachte Dramaturgie 
Die Aufstellung der Gruppe 
zjeigte den Zusammenhalt; Das 
;chlagzeug war quer gestellt 
ınd stand nicht im Hinter- 
jrund. Dadurch gab es nicht 
ıur permanenten Sichtkontakt, 
jondern überzeugendes und oft 
überraschend grossartiges Zu- 
;ammenspiel von Schlagzeug, 
3ass und Gitarre, also von je- 
nen, die zur «Group» gehören, 
lie aufeinander eingespielt 
ind. Das ergab aber zugleich 
‘“inige Schwierigkeiten. Zum 
inen bildeten jene drei die 
Rhythmusgruppe, waren also 
ichon daher eine Einheit. Zum 
anderen stand Stefan Suntin- 
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