Volltext: 30 Jahre Tangente

Ein Groove-Tsunami fegt durch die Tangente 
Ein Publikum im Begeiste- 
rungstaumel feierte am vergan- 
genen Freitagabend die Zür- 
cher Formation «Nik Bärtsch's 
Ronin» im Jazzklub Tangente in 
Eschen. 
Irgendwann zwischen den dicht inei- 
nander verwobenen Stücken, nach 
dem ersten, mitreissenden Rausch, hält 
lie Band kurz inne, Nik Bärtsch greift 
sich das Mikrofon und gibt eine seiner 
{ast schon legendären, kurzen Ansa- 
zen: «Kaspar Rast am Schlagzeug, 
Björn Meyer am Bass, Andi Pupato, 
Perkussion, an den Klarinetten Sha, 
mein Name ist Nik Bärtsch und wir 
sind Ronin. Wir spielen nun für Sie 
aoch ein paar süffige Schlagerarrange- 
ments.» Waren es andernorts «ein paar 
Lieder unserer Väter» oder «einige 
Schlager aus den 50ern», so sind es nun 
also süffige Schlagerarrangements. Das 
Ganze in breitestem Zürcher Dialekt. 
Damit ist dann aber auch schon fertig 
ustig mit Witzen. Der Rest ist eine 
ıoch konzentrierte, hoch verdichtete, 
ıltrapräzise Groovemaschine, die vom 
ersten Ton an zupackt, auch von der 
ınterletzten Nervenfaser im Körper 
Besitz ergreift und nicht mehr loslässt, 
auch dann noch nicht, wenn man 
längst in seinem Auto sitzt und seinen 
Mitfahrern zum zehnten Mal bestätigt, 
wie unglaublich und fantastisch das 
eben Erlebte doch ist. 
Ritual Groove Music 
So viel zur Wirkung, zum Impakt die- 
zin fast schon spirituelles Erlebnis: Nik Bärtsch’s Ronin packt vom ersten Ton an zu, ergreift auch von der hinterletzten 
Vervenfaser im Körper Besitz und lässt nicht mehr los. Bild ace 
jer Musik, die sich aus unzähligen 
ibereinandergeschichteten Mustern 
ınd Rhythmen, aus frei wolkenden, 
ıtmosphärischen Klanggebilden, aus 
asenden Beats und schweisstreiben- 
lem Vorwärtsdrang zusammensetzt. 
ditual Groove Music nennt Nik 
3ärtsch diese Musik, die er zusam- 
nen mit seiner Band Ronin seit nun- 
nehr 8 Jahren zu einer der grandio- 
jesten Sounderlebnisse, die man sich 
vorstellen kann, weiterentwickelt hat. 
In geradezu rituellen Sessions tref- 
'en sie sich seit Jahren beinahe jeden 
Montag im Club Bazillus in Zürich 
ınd arbeiten unter Konzertbedingun- 
zen an ihren Stücken weiter. So hat 
sich das aktuelle Programm «Holon», 
das die Band nun seit fast 2 Jahren 
;pielt, im Laufe der Zeit so weiterent- 
wickelt, dass man jedes einzelne Mo- 
lul des Programms in absolut neuer 
“rische erlebt. Bleibt die Essenz der 
Stücke zwar erhalten, wird doch bis in 
lie Mikrostrukturen der einzelnen 
Patterns und Sounds weitergeforscht 
ınd das einzelne Modul aus dem Mo- 
ment heraus neu und einzigartig zu- 
jammengesetzt. 
Zin spirituelles Erlebnis 
Die Musik von Nik Bärtsch’s Ronin ist 
der gelungene Versuch, sich für eine 
Weile der lähmenden Schwerkraft der 
Materie zu entziehen und bietet in 
liesem Sinne fast schon ein spirituel- 
es Erlebnis. Diese Musik, erzeugt aus 
»iner erheblichen Ansammlung an In- 
;trumenten und Gerätschaften, er- 
zeugt auch aus einer beängstigenden 
Enge auf der Bühne, verfolgt letztlich 
ein geistiges Prinzip, zielt auf einen 
Zustand zwischen absoluter Wachheit 
ınd erfüllender Ekstase. Für eine er- 
ıöhte Serotoninauschüttung und die 
lamit empfundenen Glücksmomente 
st jedenfalls ausreichend gesorgt. 
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