Volltext: 30 Jahre Tangente

Werke aus Holz und Metall 
Vernissage in der Tangente mit Arbeiten von Rene Düsel 
«Ich habe nachgeschaut», sagte 
Karl Gassner von der Tangente, «es 
ist die dritte Ausstellung in der Tan- 
gente mit Arbeiten von Rene Düsel. 
Und immer wieder überrascht er 
uns mit neuen Plastiken, mit neuen 
Bildern. Das freut mich sehr.» 
Gerolf Hauser 
Verschmitzt-ironisch fuhr Karl 
Gassner fort: «Und es freut mich, 
dass Sie heute Abend zu uns ge- 
kommen sind, obwohl es heute 
Abend sonst fast keine Veranstal- 
tungen in Liechtenstein gibt und 
trotz des guten Wetters. Aber wir 
haben extra deshalb draussen für 
Sie heisse Maroni bereit und natür- 
lich einen heissen Glühwein.» 
Lichtspuren 
Drinnen gab es eine Vernissage- 
rede von Judith Sparber, die sich an 
die von Karin Jenny verfassten Tex- 
te im Künstlerkatalog «Rene Düsel 
- Eisenplastiken» anlehnte. «Die 
Ausstellung steht unter dem Titel 
«Aus der Arbeit» und gibt uns Ein- 
blick in das Schaffen der vergange- 
nen zwei Jahre... Rene verwendet 
unter anderem Metallteile, die er 
auf Schrottplätzen sammelt. Die 
Kreativität. in unvoreingenomme- 
ner Offenheit ganz neue Zusam- 
menhänge zu schaffen, der unver- 
krampfte spielerische Umgang mit 
Teilen, welche in unserem Alltag 
keinen Zweck mehr erfüllen - Ab- 
fall sind — wirken überzeugend... 
Neben Metallobjekten sind in den 
'etzten beiden Jahren auch zweidi- 
nensionale Werke in Holz und Me- 
‘all entstanden. 
Die Fläche bearbeitet Rene Dü- 
sel derart, dass auch hier eine Tie- 
lenwirkung auftritt, Räume entste- 
hen, welche vorher nicht existierten. 
Die glatten Oberflächen werden 
verletzt, verändert, mit Motorsäge, 
Fräse, Axt bearbeitet. Verschlunge- 
ne Linien, Spiralen, Geraden, 
Durchbrüche, Spuren der Motorsä- 
ge, es sind Bilder entstanden, welche 
eine grossen Intensität vermitteln. 
Einige Bilder wurden auch von in- 
nen beleuchtet, die Frässpuren wur- 
den zu Lichtspuren... Die in den Bil- 
dern vorkommenden Spuren erin- 
nern an kosmische Formen (Spira- 
len) oder an Vorbilder aus der Na- 
tur: Spuren von Wasser, Wind, Tie- 
ren, Spiralen, eine archetypische 
Form, bringen die Spuren auf den 
Punkt, nähern sich dem Zentrum... 
Immer ist diese Freude am Schaf- 
en, die Lust an der Kreativität, die 
Jnvoreingenommenheit gegenüber 
Formen, Farben. Materialien spür- 
bar und die Neugierde was entste- 
hen kann.» 
Neue Funktionen 
Rene Düsels neuere Arbeiten 
sind z.B. Holzplatten, aus Fichte 
oder Kiefer, in die er Spuren hinein- 
fräst, das Ganze mit Farbe versieht. 
wobei die vertieften Spuren meist 
die natürliche Farbe des Holzes zei: 
gen. Die Bilder zeigen mit den Spi- 
ralen etwas, was jeden von uns be: 
wegt: Die Unendlichkeit, das Innen- 
Aussen, das Schaffen von Distanz 
und Nähe, das Sich-zurecht-Finden 
in einem Labyrinth. Bei seinen Me- 
tallobjekte steht das Spielen mit 
Formen, mit bewegten Elementen, 
im Vordergrund. So z.B. bei seiner 
jüngsten Arbeit, den vier grossen 
Eisenrädern, die durch eine drei 
Meter lange Metallstange verbun- 
den sind; dabei ist die Metallstange 
als Rinne gebaut, in der als spieleri 
sches Element das Wasser wirkt. Im- 
mer geht es dem Künstler darum 
vorhandenes Material zusammenzu: 
fügen, zu kombinieren in spieleri 
scher Form, so, dass aus den «alten» 
nicht mehr benötigten Gebrauchsge- 
genständen, deren frühere Funktion 
vielleicht noch erkennbar ist, eine 
neue Funktion entsteht. Die Ausstel- 
lung in der «Tangente» in Eschen 
dauert bis zum 3. Dezember. 
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