Volltext: 30 Jahre Tangente

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ier Leichtigkeit versah, bewies Paul 
McCandless sehr eindrücklich, wie jaz- 
zig sich ein Englischhorn mit rauem 
Sound virtuos in höchste Höhen erhe- 
ben kann oder wie die Bassklarinette 
.hren Mitstreitern einen grollenden 
Bordunklang anzubieten weiss. Gün- 
‚jer Wehinger an den Querflöten kann 
nicht zuletzt aufgrund seiner Anspiel- 
technik als Meister der Perkussion be- 
zeichnet werden. Wenn Lande dann 
noch sein Klavier gegen eine Melodika 
eintauscht und in die aufgeregt wir- 
belnden Melodien von Querflöte und 
3assklarinette prägnante Akzente und 
luster setzt, mutet das Gehörte teils 
;chon elektronisch generiert an. 
Anzapfen bunter Quellen 
Ebenso vielfältig wie die klanglichen 
:indrücke mit ihrem Assoziationspo- 
‚enzial für die Zuhörerinnen und 
Zuhörer waren die Quellen der Inspi- 
’ation auf Seiten der Musiker. So ent- 
;tand das Stück «Floating» in Anleh- 
ıung an die musikästhetischen Vor: 
stellungen Chopins, während «Mate- 
and» dem Footballstar aus Landes 
Schulzeiten ein Denkmal setzt. In 
«Shapeshifter» kommt der Gedanke 
der Wandelbarkeit klar zum Aus- 
druck. Hier entwickelt sich aus dem 
weichen Klang des armenischen Dop- 
jelrohrblatt-Instruments Duduk im 
3eisein der Tenorquerflöte und der 
ıfrikanischen Harfe mit ihren Metall- 
‚ungen ein getragener Sound, der in 
ajnen bluesig-groovigen Dialog zwi- 
schen Klavier. Bassklarinette und Alt: 
Juerflöte mündet. Das humoristische 
Stück «Blumenkohl» entstand in einer 
Art Workshop während des Konzerts 
und stellte der musikalischen Improvi- 
sation die sprachliche Improvisation in 
Form eines Quodlibets gegenüber. Was 
bei allen Stücken spürbar zum Aus- 
druck kam, war die ungeheure Freu- 
de am Schaffen dieser in ihrem Cha- 
+akter so unterschiedlichen Klangwel- 
‚en - eine Freude, die ihre Entspre- 
‘hung nicht zuletzt im kräftigen Ap- 
1laus des Publikums hat.
	        

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