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ier Leichtigkeit versah, bewies Paul
McCandless sehr eindrücklich, wie jaz-
zig sich ein Englischhorn mit rauem
Sound virtuos in höchste Höhen erhe-
ben kann oder wie die Bassklarinette
.hren Mitstreitern einen grollenden
Bordunklang anzubieten weiss. Gün-
‚jer Wehinger an den Querflöten kann
nicht zuletzt aufgrund seiner Anspiel-
technik als Meister der Perkussion be-
zeichnet werden. Wenn Lande dann
noch sein Klavier gegen eine Melodika
eintauscht und in die aufgeregt wir-
belnden Melodien von Querflöte und
3assklarinette prägnante Akzente und
luster setzt, mutet das Gehörte teils
;chon elektronisch generiert an.
Anzapfen bunter Quellen
Ebenso vielfältig wie die klanglichen
:indrücke mit ihrem Assoziationspo-
‚enzial für die Zuhörerinnen und
Zuhörer waren die Quellen der Inspi-
’ation auf Seiten der Musiker. So ent-
;tand das Stück «Floating» in Anleh-
ıung an die musikästhetischen Vor:
stellungen Chopins, während «Mate-
and» dem Footballstar aus Landes
Schulzeiten ein Denkmal setzt. In
«Shapeshifter» kommt der Gedanke
der Wandelbarkeit klar zum Aus-
druck. Hier entwickelt sich aus dem
weichen Klang des armenischen Dop-
jelrohrblatt-Instruments Duduk im
3eisein der Tenorquerflöte und der
ıfrikanischen Harfe mit ihren Metall-
‚ungen ein getragener Sound, der in
ajnen bluesig-groovigen Dialog zwi-
schen Klavier. Bassklarinette und Alt:
Juerflöte mündet. Das humoristische
Stück «Blumenkohl» entstand in einer
Art Workshop während des Konzerts
und stellte der musikalischen Improvi-
sation die sprachliche Improvisation in
Form eines Quodlibets gegenüber. Was
bei allen Stücken spürbar zum Aus-
druck kam, war die ungeheure Freu-
de am Schaffen dieser in ihrem Cha-
+akter so unterschiedlichen Klangwel-
‚en - eine Freude, die ihre Entspre-
‘hung nicht zuletzt im kräftigen Ap-
1laus des Publikums hat.