Volltext: 30 Jahre Tangente

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der Finanzierung mit. Er nutzte die 
Gelegenheit, den Gästen das Land 
Liechtenstein, besonders im Bezug au: 
die Kunst, näher zu bringen. «In unse- 
rem Kleinstaat mit lediglich 35’00G 
Einwohnern leisten beispielsweise ein 
Kunstmuseum, ein, Kunstraum, eine 
Kunstschule, mehrere Galerien und 
Kunstvereine sowie zahlreiche Kunst: 
schaffende einen wichtigen Beitrag 
zum kulturellen Leben.» Auch Indro 
Yudono, indonesischer Botschafter in 
Bern, suchte die Vorzüge seines Lan- 
des zu schildern. Mehr noch als seine 
Worte vermochte das die Tanzperfor 
mance von Shinta Ismael. 
Verein Tangente 
im Hintergrund 
Karl Gassner vom Verein Tangente 
hatte die Gäste begrüsst, und nun hielt 
Cornelia Herrmann eine sehr fundier- 
te Vernissagerede. Meist hätten wir im 
Westen nur eine sehr unvollständige, 
von den Medien zudem entstellte Vor- 
stellung von Land und Leuten und der 
Kunst in diesem entfernten Land. Ken: 
nen tut man im Westen meist die For: 
men der traditionellen Malerei, die Ba: 
likmalereien Javas und die dekorativ 
orientierte balinesische Malerei aus 
Ubud. Die moderne Kunst habe sich in 
Indonesien erst seit 1945, seit der Un- 
abhängigkeit des Landes entwickelt. 
Mit der Abdankung Suhartos im Jahre 
1998 setzte zudem eine Explosion po: 
itisch motivierter Kunst ein, die eine 
yrössere Rede- und Demonstrations- 
reiheit brachte. Vor diesem Hinter- 
zrund könne auch die heutige Aus- 
stellung gesehen werden. Dazu passt 
ıngewollt der Titel von Fauzi As’ads 
Bild: «It takes at least a week to dis- 
zuss about it» (Es braucht letztendlich 
sine Woche oder mehr, um über die 
Lage, die Hintergründe, die Realität zu 
liskutieren.) Hilfreich ist ein Katalog, 
der gratis abgegeben wird. Er enthält 
die Namen und Statements aller zehn 
an der Ausstellung beteiligter Künst- 
ler. 
Ein Besuch lohnt sich 
Ein solcher Austausch lebt nur vom 
Dialog. Die Künstler, aber auch die 
Sponsoren, allen voran die Regierung, 
würden sich freuen, wenn möglichst 
viele Interessierte die Ausstellung be- 
zuchten. Es gibt eine ganze Reihe von 
irgebnissen und Wirkungen eines sol- 
;hen Austausches. Einmal der part- 
ıerschaftliche Austausch, eine andere 
Wirkung ist das Kennenlernen, die In- 
’)ormation über einen anderen Kultur- 
kreis. Durch respektvolles Angenom- 
nen- und Ernstgenommenwerden 
<ann Sympathie entstehen, im besten 
Falle entstehen dauerhafte Beziehun- 
zen. Und die Erkenntnis, dass sich aus 
diesem Grund das Projekt gelohnt hat. 
Ne Ausstellung dauert vom 10. bis 17. August, tägliche 
Öffnungszeiten 16 -— 20 Uhr. 
Die Redner anlässlich der Vernissage: Karl Gassner, Tangente; Dr. Alois Ospelt, Kulturminister; 
Dr. Cornelia Herrmann und Indro Yudono, indonesischer Botschafter, Ben
	        

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