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der Finanzierung mit. Er nutzte die
Gelegenheit, den Gästen das Land
Liechtenstein, besonders im Bezug au:
die Kunst, näher zu bringen. «In unse-
rem Kleinstaat mit lediglich 35’00G
Einwohnern leisten beispielsweise ein
Kunstmuseum, ein, Kunstraum, eine
Kunstschule, mehrere Galerien und
Kunstvereine sowie zahlreiche Kunst:
schaffende einen wichtigen Beitrag
zum kulturellen Leben.» Auch Indro
Yudono, indonesischer Botschafter in
Bern, suchte die Vorzüge seines Lan-
des zu schildern. Mehr noch als seine
Worte vermochte das die Tanzperfor
mance von Shinta Ismael.
Verein Tangente
im Hintergrund
Karl Gassner vom Verein Tangente
hatte die Gäste begrüsst, und nun hielt
Cornelia Herrmann eine sehr fundier-
te Vernissagerede. Meist hätten wir im
Westen nur eine sehr unvollständige,
von den Medien zudem entstellte Vor-
stellung von Land und Leuten und der
Kunst in diesem entfernten Land. Ken:
nen tut man im Westen meist die For:
men der traditionellen Malerei, die Ba:
likmalereien Javas und die dekorativ
orientierte balinesische Malerei aus
Ubud. Die moderne Kunst habe sich in
Indonesien erst seit 1945, seit der Un-
abhängigkeit des Landes entwickelt.
Mit der Abdankung Suhartos im Jahre
1998 setzte zudem eine Explosion po:
itisch motivierter Kunst ein, die eine
yrössere Rede- und Demonstrations-
reiheit brachte. Vor diesem Hinter-
zrund könne auch die heutige Aus-
stellung gesehen werden. Dazu passt
ıngewollt der Titel von Fauzi As’ads
Bild: «It takes at least a week to dis-
zuss about it» (Es braucht letztendlich
sine Woche oder mehr, um über die
Lage, die Hintergründe, die Realität zu
liskutieren.) Hilfreich ist ein Katalog,
der gratis abgegeben wird. Er enthält
die Namen und Statements aller zehn
an der Ausstellung beteiligter Künst-
ler.
Ein Besuch lohnt sich
Ein solcher Austausch lebt nur vom
Dialog. Die Künstler, aber auch die
Sponsoren, allen voran die Regierung,
würden sich freuen, wenn möglichst
viele Interessierte die Ausstellung be-
zuchten. Es gibt eine ganze Reihe von
irgebnissen und Wirkungen eines sol-
;hen Austausches. Einmal der part-
ıerschaftliche Austausch, eine andere
Wirkung ist das Kennenlernen, die In-
’)ormation über einen anderen Kultur-
kreis. Durch respektvolles Angenom-
nen- und Ernstgenommenwerden
<ann Sympathie entstehen, im besten
Falle entstehen dauerhafte Beziehun-
zen. Und die Erkenntnis, dass sich aus
diesem Grund das Projekt gelohnt hat.
Ne Ausstellung dauert vom 10. bis 17. August, tägliche
Öffnungszeiten 16 -— 20 Uhr.
Die Redner anlässlich der Vernissage: Karl Gassner, Tangente; Dr. Alois Ospelt, Kulturminister;
Dr. Cornelia Herrmann und Indro Yudono, indonesischer Botschafter, Ben